[Hanau / Hessen] „Die Christos unter den Insekten“ nennt ein Naturschutzverband – anknüpfend an den Verhüllungskünstler Christo – die Gespinstmotten*, die derzeit wieder Bäume und Sträucher mit silbriger Hülle versehen. Anfragende bei der städtischen Naturschutzbehörde kann Diplom-Biologin Dr. Elisabeth Görge beruhigen: „Die Gehölze überstehen das zumeist unbeschadet.“ Die Raupen sind nicht meldepflichtig. Es ist auch nicht bekannt, dass sie eine Gefahr für Menschen darstellen. Ihre Bekämpfung mit Pestiziden wäre auch nicht sinnvoll, da aufgrund der Gespinste die Raupen nicht erreicht werden.
Verantwortlich für silbrig glänzenden Bäume und Sträucher im späten Frühjahr sind die Raupen der Gespinstmotten, die Blätter fressen und zu ihrem eigenen Schutz Stämme, Äste und Zweige dabei mit einem Gespinst überziehen. Vor allem Traubenkirschen werden von der gleichnamigen Gespinstmotte befallen. Aber auch Weißdorn, Pfaffenhütchen, Pappeln oder Weiden und bisweilen Obstbäume sind betroffen.
Die Gespinstmotte gehört zur Familie der Schmetterlinge. Die Raupen der kleinen Falter ernähren sich von Heckenpflanzen und Baumknospen. Die Gespinste dienen den Raupen als Schutz vor Witterung und Fraßfeinden. Mitunter fressen die Raupen die Pflanzen völlig kahl. Die Hecken und Bäume treiben jedoch wieder aus.
Hinweis: Diese Falter haben nichts mit den Eichenprozessionsspinnern* zu tun, deren Raupen Hautreizungen beim Menschen hervorrufen können.
Quelle Text: Hanau
Gut zu wissen
Raupen der Gespinstmotte in ihrer Schutzhülle (c) HESSENMAGAZIN.de
Kleine Raupenkunde - Unterschied erkennen
*Gespinstmotten - Die Raupen des Schmetterlings haben eine helle Farbe. Wer auf seinem Gelände grundsätzlich für Artenvielfalt sorgt, fördert mit großer Naturnähe sogenannte Nützlinge. So rücken z. B. Schlupfwespen und Raubwanzen den Gespinstmotten "auf den Leib". Mehr dazu beim NABU <-KLICK.
*Eichenprozessionsspinner - Die Raupen des Nachtfalters sind dunkel und mit kleinen giftigen Haaren bedeckt. Seine Fressfeinde sind unter anderem der Kuckuck und verschiedene Wespenarten sowie "räuberische Käfer". Ausführliche Informationen gibt es beim Umweltbundesamt <-KLICK.