[Deutschland] Unter Kriegsdienstverweigerern* befinden sich auch jene Menschen, die sich dagegen auflehnen, dass sich "das Militär" auf dem Hessentag 2024 in Fritzlar öffentlich präsentiert. Das moniert z. B. gerade aktuell in seiner Presse-Einladung der politische Sprecher der DFG-VK Regionalgruppe Nordhessen, Michael Schulze von Glaßer: Vom 24. Mai 2024 bis zum 2. Juni 2024 könnten z. B. "auf dem größten Volksfest unseres Bundeslands mit über 50.000 Besucherinnen und Besuchern ganze Schulklassen zur Armee gebracht werden, um sie als neue Rekrutinnen und Rekruten zu werben".
Weiter schreibt er: "Wir wollen ein friedliches und ziviles Landesfest ohne Panzer, andere Waffen sowie ohne Werbung für den Dienst an der Waffe... Der Hessentag sollte ein Fest des Friedens, der Gewaltfreiheit und der Verständigung unter den Menschen sein. Um für einen Hessentag ohne Militär zu werben sind wir am morgigen Mittwoch (21. Februar 2024) ab 8 Uhr mit einem Infostand auf dem Marktplatz in Fritzlar vertreten. Bitte beachten Sie dazu auch die angehängte Presseeinladung sowie unseren Flyer." (Quelle / Zitat Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen e.V.)
Kommentar von Brigitta Möllermann
Mich erinnert diese Forderung an die Idee, alle Kochtöpfe aus der Küche zu verbannen, um abzunehmen bzw. schlank zu bleiben. Abgesehen davon, dass heutzutage kein Mann den *KRIEGSDIENST verweigern kann, weil er das wegen der bestehenden Wehrpflicht gar nicht nicht darf, sollte man das Kind beim richtigen Namen nennen: Grundwehrdienstverweigerung.
Aber die gibt es doch schon seit Jahren nicht mehr:
Die Wehrpflicht in Deutschland bezeichnet die gesetzliche Pflicht männlicher deutscher Staatsbürger zur Ableistung von Wehrdienst in den Streitkräften der Bundesrepublik Deutschland. Sie besteht seit Juli 1956 und war bis 1. Juli 2011 mit der allgemeinen verpflichtenden Einberufung von Grundwehrdienstleistenden nach § 5 des Wehrpflichtgesetzes verbunden. Die Einberufung zum Grundwehrdienst wurde 2011 einfachgesetzlich auf den Spannungs- oder Verteidigungsfall beschränkt. (Quelle: Wikipedia)
Also was soll die Aktion bringen? Es ist doch klar, dass sich jeder, der normal gepolt ist, sich lieber Frieden als den Krieg wünscht. Statt aufeinander zu schießen, sollte man verhandeln, um Lösungen für Konflikte zu finden. Doch warum das nicht immer gewaltfrei vonstatten geht, hat vor Jahren schon der Psychoanalytiker Erich Fromm in seinem Buch "Anatomie der menschlichen Destruktivität" ergründet. Siehe eine Leseprobe: https://books.openpublishing.com/document/294050
Um der Gerechtigkeit genüge zu tun
Die Bundeswehr steht als solche (per se) nicht für Kampf und Angriff, sondern für Verteidigung - und sie bietet als zuverlässiger Arbeitgeber zudem sogar zivile Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten: HIER <-KLICK.
Wenn wir sie grundsätzlich - aus Prinzip oder auch nur wegen der Öffentlichkeitswirkung in den Medien - ablehnen, dann könnten wir eigentlich auch der Ukraine empfehlen, die "andere Wange hinzuhalten".
Das auch noch: Für den Hessentag hagelt es als "aufgeblasene kommerzielle Veranstaltung" schon länger offen und heftig Kritik. Er gilt also nicht als "Fest des Friedens, der Gewaltfreiheit und der Verständigung unter den Menschen". Und so fragt man sich: Warum wird nicht lieber gegen den Hessentag ansich protestiert, wo es doch in Deutschland erklärtermaßen echt arme Leute inzwischen gibt...
Siehe: www.steuerzahler-hessen.de/neuigkeiten/artikel/pfungstaedter-hessentags-hilferuf-ernst-nehmen/
und www.fr.de/rhein-main/landespolitik/kritik-am-zehntaegigen-landesfest-der-hessentag-ist-ausgeufert-92324233.html
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de