Wie ernst meint es der neue Bundesminister Alois Rainer mit dem Tierschutz?
[Deutschland] Die neue Bundesregierung aus Union und SPD hat in der ersten Kabinettssitzung, diverse Posten von Beauftragten gestrichen. Da die Bundestierschutzbeauftragte Ariane Kari einen befristeten Vertrag hat, der Ende Mai ausläuft, droht auch dieses Amt geopfert zu werden, auch wenn die Position noch nicht auf der Streichliste stand.
Dazu kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes:
„Der neue Bundeslandwirtschaftsminister hat es in der Hand, das wichtige Tierschutzamt zu retten. Sehr geehrter Herr Bundesminister Alois Rainer, setzen Sie sich für eine Vertragsverlängerung des Amtes ein und senden Sie damit auch ein Zeichen des Vertrauens in Richtung der Millionen Tierschützerinnen und Tierschützer in Deutschland. Friedrich Merz hat gesagt, diese Regierung habe keine 100 Tage Zeit. Riskieren Sie nicht schon in den ersten 24 Stunden im Amt Vertrauen zu verspielen.
Schon jetzt ist das zuständige Referat im Bundesministerium personell unterbesetzt. Die drängendsten Herausforderungen in der landwirtschaftlichen Tierhaltung, im Heim- und Wildtierschutz und auch Herausforderungen bei Tieren in der Forschung drohen unbeachtet und dadurch im schlimmsten Fall unbearbeitet zu bleiben.
Gerade auch der wichtige Runde Tisch zur Lage der Tierheime, den die Bundestierschutzbeauftragte Ariane Kari initiiert hat, bliebe ohne Ergebnis. Das ist besonders bitter vor dem Hintergrund des Koalitionsvertrages und dem Versprechen der CDU/CSU und SPD, Tierheime bei Investitionen zu unterstützen. Dafür wäre das Ergebnis des Runden Tisches eine gute Sachgrundlage zur Entscheidung. Sollte das Amt der Bundestierschutzbeauftragten nicht verlängert werden, wäre das ein Rückschritt in der Tierschutzpolitik.“
Quelle: Deutscher Tierschutzbund e.V.