[Landkreis Fulda] Die „Mutter“ aller Buslinien im Landkreis - Fulda - Tann, ist seit 2004 eine Konstante im Busliniennetz. Gleichzeitig diente sie immer wieder auch als Versuchsstrecke für wegweisende Neuerungen im regionalen Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Die Linie, die unter anderem auch Margretenhaun, Nieder- und Langenbieber sowie Schwarzbach, Gotthards und Lahrbach bedient und Theobaldshof als Endhaltepunkt hat, ist aus der ehemals vom Bahnbusunternehmen RKH (Regionalverkehr Kurhessen GmbH) betriebenen Linie 5030 hervorgegangen. Bis zur Jahrtausendwende verkehrte diese nur an Schultagen.
In Abstimmung mit der RKH weitete die LNG den Verkehr auf der Linie schließlich auch auf Ferientage aus und führte einen Taktverkehr ein – die "Geburtsstunde" der Linie 20. Von 2001 bis 2013 wurden dafür knapp über 800 Haltestellen barrierefrei ausgebaut. Seit 2004 fährt der 20er Bus wochentags im Stundentakt von Fulda nach Tann. In Kombination mit den Linien 21 und 22 kommt man sogar im Halbstundentakt von Fulda nach Hofbieber.
Seit zwei Jahren günstigere Fahrkarten
Wer bis 2015 mit dem Bus von Hofbieber zum Arzt, ins Museum oder zum Shoppen nach Fulda wollte, musste für eine Tageskarte der Linie 20 9,10 Euro für die Hin- und Rückfahrt berappen. Für viele war das offenbar ein Grund, das Busangebot zu ignorieren. Seit 2015 ist es der Nahverkehrsgesellschaft Fulda (LNG) gelungen, gegenüber dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) eine Preissenkung für die Strecke Fulda - Hofbieber und in die Ortsteile Langenbieber und Allmus durchzusetzen.
Fahrgäste zahlen seitdem nicht mehr den Preis der Preisstufe 4, sondern nur die rund ein Drittel günstigere Preisstufe 3. Die Tageskarte kostet jetzt nur noch 6,25 Euro, was das Busfahren offensichtlich für viele wieder attraktiv macht. Unabhängig vom Schülerverkehr sind seit der Umstellung die Fahrgastzahlen auf allen Linien zwischen Fulda und Hofbieber deutlich gestiegen. „Wir haben mit durchschnittlich 50 Fahrgästen pro Tag jetzt nahezu doppelt so viele Fahrgäste auf der Strecke wie früher“, freut sich Daniel Vollmann, Verkehrsplaner bei der LNG.
Links und rechts der Strecke
„Preislich attraktiv ist das Busfahren vor allem für Familien oder Gruppen bis fünf Personen, aber schon für zwei Personen lohnt sich eine Gruppentageskarte“, erklärt der LNG-Mitarbeiter. Für 16,60 Euro fahren fünf Personen vom ZOB am Hauptbahnhof Fulda beispielsweise nach Tann – und wieder zurück.
Gerade für jüngere Kinder ist der Ausflug mit dem Bus ein kleines Erlebnis, vor allem wenn unterwegs Halt bei spannenden Zielen gemacht wird. Die Eisdiele oder der Barfußpfad mit der Kneippanlage in Hofbieber sind gut auch ohne Auto erreichbar. Danach geht es mit dem Bus weiter Richtung Tann. Im Ortsteil Wendershausen sorgt die Indoor-Spielanlage „Rhönräuberpark“ auf 3500 Quadratmetern beim Nachwuchs für Auslauf – während die Eltern entspannt Kaffee trinken können.
Wem der Sinn mehr nach Heimat- und Naturkunde steht, dem ist ein Besuch im Tanner Museumsdorf und im Naturmuseum ans Herz zu legen. Es ist der Fauna und Flora des Biosphärenreservats Rhön gewidmet und hinterlässt dank zahlreicher präparierter Tiere und naturgetreuer Landschaftsmodelle bleibende Erinnerungen.
Zum krönenden Abschluss eines gelungenen Familienausflugs gehört sicherlich auch noch ein Stärkungs-Stopp in der Pizzeria oder einem zünftigen Wirtshaus. Die Zeit muss man dabei aber schon ein wenig im Auge behalten, denn der letzte Bus von Tann nach Fulda fährt um kurz nach 18 Uhr.
Der Fahrplan der Linie 20 ist unter www.lng-fulda.de abrufbar, die Preisauskunft unter www.rmv.de.
Übrigens: Die Buslinie Nr. 35 fährt von Fulda aus drei- bis viermal täglich bis zur Wasserkuppe. Die Fahrt dauert in der Regel etwa eine Stunde. In Kombination mit der Rhönbahn und einem Umstieg in die Linie 37 kommt man sogar stündlich autofrei auf Hessens höchsten Berg.
Quelle Text: Landkreis Fulda, 15.02.2018
Wichtig für "Ersteinsteiger" zu wissen
Ortsangabe Fulda "ZOB" = Zentraler Omnibusbahnhof :-)
Ausschnitt aus der Karte des RMV - Beispiel Tann (c) Hardcopy
Die Haltestellen für die Abfahrt und - ganz nötig: Ihre Ankunft - suchen Sie sich beim RMV per Karte am besten vorher heraus, damit Sie am Ziel nicht in der Gegend herumirren müssen: HIER <-KLICK.
RMV-Auskunft: Die Karte 'versteckt' sich unter diesem kleinen Symbol (c) Hardcopy
Wer als Autofahrer nicht nur nach Navi fährt, sondern noch in der Lage ist, Landkarten - auch online - zu lesen, ist jetzt klar im Vorteil.
Ausschnitt aus der Karte des RMV - Beispiel Wasserkuppe (c) Hardcopy
Unser höchster hessischer Berg, die Wasserkuppe, liegt auf dem Gersfelder Gebiet, und die "richtige" Haltestelle lautet: Gersfeld (Rhön)-Obernhausen <-KLICK. Von allen anderen Haltestellen aus müssten Sie den Berg hinaufwandern. (Was man aber auf der Karte NICHT sieht :-)
Redaktionshund Leo kann schon Stadtbus fahren, war aber noch nicht 'überland' mit dabei (c) HESSENMAGAZIN.de
Und zur (kostenlosen, aber eventuell aber auch mal vom 'Personal' spontan verweigerten) Mitnahme von Hunden lesen Sie am besten HIER nach <-KLICK.
PS: Wo man sein Auto in Fulda für die Zeit seines Ausfluges abstellen kann, ist noch nicht geklärt... In Frankfurt hat man bereits entsprechende Angebote... Klar, ne?!