[Welt] Dramatischer Rückgang der Wildtierbestände weltweit im Durchschnitt um 73 Prozent: Die Populationen von Säugetieren, Amphibien, Reptilien und Vögeln und Fischen nehmen weltweit drastisch ab. In den letzten 50 Jahren hat der Mensch die untersuchten Wirbeltierbestände um durchschnittlich 73 Prozent dezimiert. Das geht aus dem am 10. Oktober 2024 erschienenen Living Planet Report des WWF hervor.
Kathrin Samson vom WWF Deutschland sagt dazu: "Wir zerstören, was uns am Leben hält. Unsere Gesundheit, unsere Lebensmittelversorgung, unser Zugang zu sauberem Wasser, die Stabilität der Wirtschaft und erträgliche Temperaturen sind abhängig von intakten Ökosystemen und gesunden Wildtierbeständen. Was wir für ein gutes und sicheres Leben benötigen, steht durch unsere Lebensweise auf dem Spiel."
Der WWF betont, dass alle Ursachen für das Artensterben menschengemacht sind. Die Zerstörung der Lebensräume vieler Tiere und Pflanzen, Umweltverschmutzung und die Klimakrise können für viele Arten das Aus bedeuten. Zusammen mit der Zoologischen Gesellschaft London werteten die WWF Autor:innen für den Living Planet Report fast 35.000 globale Populationen von annähernd 5.500 Wirbeltierarten auf der ganzen Welt aus.
Der Living Planet Index dient als Frühwarnsystem für drohende ökologische Kipppunkte
Die Doppelkrise aus Biodiversitätsverlust und Klimakrise bringt nicht nur einzelne Arten an ihre Grenzen, sondern gefährdet die Stabilität ganzer Ökosysteme. Die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes und die globale Massenbleiche von Korallenriffen sind nur zwei Beispiele dafür.
„Mit jeder Ausgabe des Living Planet Report müssen wir weiteren Schwund der Natur verkünden. Die Menschheit läuft Gefahr, die eigene Handlungsmacht zu verlieren. Mit der Natur lässt sich nicht verhandeln - die Kipppunkte, auf die wir zusteuern, markieren die Grenze des Unumkehrbaren“, warnt Kathrin Samson.
Die nächsten fünf Jahre sind entscheidend für die Zukunft des Lebens auf unserer Erde. „Noch können wir das Ruder herumreißen und den Verlust der biologischen Vielfalt aufhalten. Dafür muss aber die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft schneller gehen“, fordert Kathrin Samson.
Download WWF-Living Planet Report 2024 Kurzfassung deutsch: HIER <-KLICK
Quelle: WWF