[Hessen - Deutschland] Sie kommen von den Ministerien, Landesverbänden, Kammern, Stiftungen, Riesenvereinen etc., sind oft ordenlich auf Briefpapier samt Briefkopf und Fußzeile mit Adresse getippt und werden Pressemeldung genannt. Mit ihnen im Mailanhang werden Medien (Zeitungen, Internetportale, Fernsehen und Radio sowie Presseportale) bestückt, die wiederum dann die Menschheit, sprich: den einfachen Leser, darüber informieren, was man "oben" so verfügt, denkt und uns zu sagen hat. Das Dumme ist, dass nicht überall ankommt, worum es eigentlich geht...
Spezialinhalt in Fachsprache prallt auf Zeitnot
Die Redakteure, die diese Mails bekommen, bemühen sich im besten Falle, die gesendeten Informationen an einer passenden Stelle zu platzieren. Ein Kommentieren oder mögliches "Übersetzen" unterlassen sie in der Regel, wenn sie ihre Zeitung schnell "prallvoll" bekommen oder ihr Newsportal im Internet einfach nur "hochwichtig" erscheinen lassen möchten - oder den Inhalt sogar selbst nicht verstehen.
Auf diese Weise landen die Meldungen auf direktem Wege beim "Verbraucher" / Leser, der damit meistens nichts anzufangen weiß. Er bzw. sie ist ja nicht nicht vom "Fach". Kein Wunder, dass Polizeimeldungen die meisten Klicks erhalten :-) Selbst einmal testlesen: HIER <-KLICK
"Zielgruppenkommunikation" der Mittler
Der Gag bei einigen Presseportalen (mehr dazu: HIER <-KLICK) ist, dass die News aller Sparten ganz ohne Werbung präsentiert werden. Und zwar deswegen, weil dort die Flut der Worte durch Zahlung derjeniger finanziert wird, die diese Meldungen verschicken. Solch einen Service für den "Kommunikationserfolg" nennt man beispielsweise "Contentverbreitung". Eine wohl verstandene Gelddruckmaschine, die durch die Gläubigkeit der Einsender überlebt :-)
Wo Geld nicht alles oder sogar nichts bedeutet
Im Gegensatz zu finanziell strampelnden KMU (kleinen und mittleren Unternehmen) müssen die "da oben" anstatt geschäftlicher Erfolge lediglich "Arbeitsbeweise" produzieren. Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst, dem Gemeinwesen und der Verwaltung beziehen weder Erfolgshonorare oder müssten gar von einem Einkommen leben, das aus einem zu erzielenden Umsatz nach Abzug aller Steuern generiert werden muss.
Als Beispiel: Das Grundgehalt eines Bürgermeisters in einer kleinen Kommune richtet sich nach dem Bundesbesoldungsgesetz und pendelt sich zwischen 4.000 bis 5.500 Euro brutto im Monat ein (B1). In Hamburg oder Berlin gibt es für den gleichen Job rund 10.000 Euro (B11). Hinzu kommen für diese "Besoldeten" Zuschläge für ihre Kinder, eine Dienstaufwandsentschädigung für propere Bekleidung sowie die Bewirtung wichtiger Leute plus Fahrtkostenerstattungen.
Brücken zu schlagen zwischen diesen beiden Lagern ist oft sehr schwierig. 30.000 Euro Fördergelder sind somit echt "relativ" ;-)
Fazit: Ist die Aufklärung aus der Mode gekommen?
Seit der Zeit der Aufklärung, die einst um das Jahr 1700 begann, wollte man durch rationales (vernünftiges) Denken hinderliche Strukturen überwinden. Dazu gehörten damals hauptsächlich Vorgaben von Kirche und der herrschenden Obrigkeit, dem Adel. Jenen war das Wissen durch Bildung möglich. Das einfache Volk beschäftigte sich derweil tagein und tagaus ständig mit Facebook... äh, nein - sorry: dem Anpflanzen von Kartoffeln und eventuell einem Abendschwatz mit den Nachbarn - heute WhatsApp genannt.
HESSENMAGAZIN.de ist anders: Handverlesener Service für unsere Leser
Wir versuchen uns durch die Flut der Meldungen durchzuarbeiten. Täglich. Das ist unser Anspruch an unsere eigene "Öffentlichkeitsarbeit". Wir sortieren und markieren unsere 100 - 200 eingehenden Mails nicht nur, sondern studieren auch kritisch deren Inhalte. Dabei sind sehr gut verschiedene Trends zu erkennen, denen wir oft nachgehen.
Was wichtig und "gut zu wissen" ist, wird recherchiert. Falls dann trotzdem etwas unverständlich bleibt oder nicht als Pressemeldung deklariert wurde, fliegt leider ebenso raus wie Spam. So trennen wir die Spreu vom Weizen :-)
Das Bild von oben noch einmal größer: Was fällt Ihnen hier auf?
Bitte kreuzen Sie an:
. | Gar nichts... |
. | Der Fußboden ist verkratzt. |
. | Die Socken sind verwechselt. |
. | Die Hosenbeine sind unterschiedlich lang. |
. | Was soll das denn? |
(Dies war ein Aufmerksamkeitstest :-)
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