Schon immer gehörte Brot zu unseren Grundnahrungsmitteln. Als die menschliche Zivilisation begann und wir sesshaft wurden, bauten wir für unsere Ernährung auf den Feldern Getreide an. Nach dessen Ernte wurde das Korn zu Mehl gemahlen und daraus mit Wasser, eventuell ein bisschen Salz und Backtriebmittel, wie Hefe oder Sauerteig, "unser täglich Brot" gebacken. Wir stippten es nach der Arbeit in unsere Suppe und ehrten es sogar bei religiösen Feierlichkeiten. In vielen Märchen kommt Brot vor, immer wieder werden auch Bettler erwähnt, die ein Stück Brot (und sonst nichts) bekommen. Das tägliche Brot sowie das Salz in der Suppe sind Symbole für das lebensnotwendige Brot und das Kostbare, das Salz in früheren Zeiten darstellte.
Brot zu Stein - Brot auf Stein
Die älteste Art, Brot zu backen, kennen wir heute noch, wir haben sie sogar kultiviert mit unseren heiß geliebten Crêpes. Zu Fladenbroten aber wurde schon immer der Teig auf einem heißen Stein gegart und auf diese Weise haltbar gemacht. Als der erste "altdeutsche" Backofen - eine steinerne Feuerplatte mit Kuppel darüber - erfunden wurde, konnte man endlich größere Mengen Brot - notfalls auch den ganzen Tag lang - backen. Die Zunft der Bäcker sorgte dann schließlich in den mittelalterlichen Städten für die Einhaltung von guter und gleichmäßiger Qualität.
Ab dem 19. Jahrhundert verwendete man so genannte Dampfbacköfen. Das ermöglichte industriell gefertigte Brote und die Herstellung vieler unterschiedlicher Sorten: Helles Weißbrot, Grau- und Schwarzbrot, schweres Bauernbrot, Pumpernickel, Knäckebrot und Festtagsgebäcke.
Eine weitere Sorte Schüttelbrot - Foto: (bm) HESSENMAGAZIN.de
Schüttelbrot - so exklusiv wie Südtirol
So wie die nördlichste Provinz Italiens "Bozen-Südtirol" im milden Klima an der Nordseite der Alpen eine Sonderstellung mit ihren vielen deutschsprachigen Bewohnern innehat, sind ihre Exportgüter als etwas Besonderes bekannt. Aus dem größten zusammenhängenden Obstanbaugebiet Europas stammen bekannte Apfelsorten, so wie Jonagold, Pink Lady und Golden Delicious. Auch bei Wein (Vernatsch, Weißburgunder und Gewürztraminer) machte man sich längst einen guten Namen. Und nun erobert eine knackige südtiroler Brotsorte den deutschen Markt.
Schüttelbrot in "Bruchstücken" - Foto: (bm) HESSENMAGAZIN.de
Knusprig gut findet es in 200 Gramm Packungen zu 1,59 bis 1,98 Euro den Weg aus dem Supermarkt in unsere Einkaufstaschen. Hergestellt ohne chemische Zusätze und Konservierungsstoffe - lediglich aus den schlichten Zutaten Mehl, Wasser, Hefe, Salz und Gewürzen (Kümmel, Fenchel, Zigeunerkraut, Anis oder Koriander) - zeichnet es sich durch lange Haltbarkeit und hohe Bekömmlichkeit aus.
Man beachte die Original-Anleitung: Mit einem leichten Faustschlag ist das Fladenbrot zu brechen... *g* Foto: (bm) HESSENMAGAZIN.de
Die Brüchigkeit des Fladenbrotes verwundert anfänglich genauso wie seine Bezeichnung Schüttelbrot - ein Name der durch das Schütteln des Teiges bei der Zubereitung entstand. Üblicherweise wird es als Zwischenmahlzeit gegessen mit herzhaftem Käse und Schinken, oder es wird zum Wein bzw. nur so zwischendurch geknabbert - genau wie Chips, nur besser :-)
Gut zu wissen
Als Backmittel wird oft auch Malzmehl einem Teig zugesetzt. Das ist getrocknetes und gemahlenes Korn, Gerste bzw. Weizen, das zuvor gekeimt hatte. Wirksam dabei ist der enthaltene Malzzucker für die Hefe. Er fördert Gärung und macht den Teig locker. Zudem ergibt Backmalz eine schöne braune Kruste und verbessert den Geschmack.
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