Mauren, Schwarzafrikaner und andere dunkelhäutige Menschen wurden bis in die 1960er Jahre hinein gerne als Mohren bezeichnet. Später, in der Zeit danach, galt es als herabsetzend, jemanden so zu bezeichnen. Der "Schwarze Mann" durfte uns schließlich nicht einmal mehr süß küssen: Den beliebten Negerkuss oder Mohrenkopf verwandelten Sprachgebrauchsvorschriften zum Schaum- oder Schokokuss.
Genuss mit Schokolade
Die Maya und Azteken in Mittelamerika und Mexiko tranken den ersten Kakao noch als bitteres Wasser aus Kakaosamen - Bohnen, die im Ursprung nicht süß sind. Erst nach Beifügung von Honig und Zucker schmeckte er auch uns Europäern.
Durch das Hineinrühren von Milch bzw. trockenem Milchpulver stellten im 19. Jahrhundert die ersten Konditoren im deutschsprachigen Raum Schokolade her, die auf der Zunge zerging und sich sogar in Formen gießen ließ. Pralinen mit Likör, Trüffeln und Gewürzen wie Anis, Vanille, Kardamom nahmen den erfolgreichen Weg zu unserem Gaumen. Auch Sahne und Torten folgten, und der "Hof" bestellte.
Jahrhundertelang galt Kakao als anregendes Kräftigungsmittel
Mehr als die Hälfte der Inhaltsstoffe von Kakaobohnen sind Kakaobutter (Fett), dazu kommen rund 20 Prozent Eiweiß und Cellulose plus Stärke, Gerb- und Farbstoffe. Weiterhin enthält Kakao 5 Prozent Wasser, 1 Prozent Zucker, 4,6 Prozent Mineralien, Salze und Säuren und Geschmacksstoffe. 0,2 Prozent Koffein und 1,2 Prozent Theobromin sind verantwortlich für eine stimmungsaufhellende Wirkung. Manchen der Substanzen wird sogar eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt.
Aber das Märchen, Schokolade mache glücklich, hängt, wie man heute weiß, nicht mit den beinhalteten Spuren der Inhaltsstoffe, sondern höchstwahrscheinlich mit persönlich netten Erinnerungen aus der Kindheit zusammen. Gegen die nachgesagte Wirkung einer Kreislauf anregenden Wirkung spricht jedoch nur die zu gering beinhaltete Menge. Trotzdem sollte man auch für eine Leistungssteigerung durch Schokolade nicht zu viel davon essen. Sie fördert nämlich auf alle Fälle sicherlich das Übergewicht.
Inhaltsstoffe von Schokolade
Zartbitter oder Bitterschokolade enthält durch ihren hohen Kakaoanteil weniger Kalorien. Durchschnittlich sind in einer 100 Gramm Tafel 500 Kalorien versteckt. Die Hälfte davon oft als Zucker, ein Drittel etwa als Fett. Vollmilchschokolade besteht - wie der Name schon sagt - zu einem großen Teil auch aus Milch(-Pulver). In weißer Schokolade wurde von den Kakaobohnen lediglich Kakaobutter verwendet.
50 g Tafel eines fast historischen, recht bitteren Genusses: Lind, Sorte Excellence mit 99 % Kakaoanteil (c) HESSENMAGAZIN.de
Schokoladensorten
- Die Zutaten für Bitterschokolade setzen sich zusammen aus: 60 Prozent Kakaomasse und 40 %Zucker.
- Eine Halb- oder Zartbitterschokolade besteht aus 50 % Kakaomasse, 5 % Kakaobutter und 45 % Zucker.
- Vollmilchschokolade enthält dagegen nur 30 % Kakaomasse und 10 % Kakaobutter, 25 % Milchpulver plus 35 % Zucker.
- Milchschokolade enthält den meisten Zucker (50 %), wobei noch 15 % Kakaomasse, 15 % Kakaobutter sowie 20 % Milchpulver hinzu kommen.
Augen auf beim Kauf: Schokoladen Auswahl (c) HESSENMAGAZIN.de
Gut zu wissen für die Schokoladen-Auswahl
Wer sich, seinen Kindern und seiner Angebeteten eine Freude machen möchte, sollte beim Einkauf die Inhaltslisten auf den Verpackungen studieren. Es lohnt sich. Viele Hersteller haben sich in letzter Zeit selbst zu freiwilligen Qualitätsgarantien verpflichtet. Sie verzichten auf Farb- und Konservierungs- und weitere Zusatzstoffe. Manche sogar zusätzlich noch auf Aromen und Emulgatoren - mehr HIER: <-KLICK.
Inhaltsstoffe: Was die Industrie in Süßigkeiten hineinrührt (c) HESSENMAGAZIN.de - KLICK aufs Bild <- Vergrößern (1.1 MB)!
Kinder lieben es süß, und mancher Erwachsene glaubt sogar bis heute, Süßigkeiten bestünden lediglich aus Süßem. Fehl gedacht: Bei Lebensmitteln wird neben vielem anderen Minderwertigen liebend gern noch der Zusatzstoff E 330 - Citronensäure, hineingerührt. Mehr dazu: HIER <-KLICK.
Zart schmelzend wird es auf der Zunge eigentlich auch nur mit der richtigen Menge Fett und z. B. E 322 <-KLICK. Und so erwischt man selbst namhafte "Chokolatiers" dabei, in Füllungen neben Kakaomasse, Milch, Vanille und Zucker zusätzlich pflanzliches Fett, Butterreinfett, Sojalez(c)ithin, Milchzucker, Gerstenmalzextrakt und Aromen reinzumischen.
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