Menschen frühstücken in der Bahn und stoppen an der Tankstelle für einen Snack. Was wir schon immer ahnten: Das Mobilitätsverhalten beeinflusst die Konsumgewohnheiten der Deutschen. Das hat eine Studie des Competence Centers for Convenience aufgedeckt. Rund 1.000 Bürger ab 18 Jahren wurden zu ihrem Mobilitätsverhalten und ihrem "Unterwegs-Verzehr" befragt. Anhand der Daten ermittelten die Konsumforscher zehn verschiedene Typen, die unterschiedlich lang mit verschiedenen Verkehrsmitteln unterwegs waren und ihre ganz eigenen Lieblingsprodukte hatten.
Es zeigte sich, dass auf dem Weg zur Arbeit gerne belegte Brötchen und warme Getränke wie Kaffee gekauft werden. Jeder zweite Pendler im öffentlichen Nahverkehr geht vorrangig zum Bäcker, wobei die wichtigsten Kriterien Bequemlichkeit und Schnelligkeit sind. Der "ergebnisorientierte Pendler" mittleren Alters fährt im Durchschnitt länger als eine halbe Stunde zur Arbeit und konsumiert in dieser Zeit gerne Smoothies, Salat und Obst. Die meist jungen und kinderlosen "Bildungs-Bahner" gönnen sich häufiger auch kalte Snacks (z. B. Frikadelle), Chips oder Schokoriegel. Wer einen kurzen Weg zum Job hat, kauft dagegen nur selten unterwegs ein.
In der Freizeit neigen Menschen noch eher dazu, sich etwas zu trinken oder zu essen zu besorgen. Wenn sie mit Bus, Bahn oder Auto unterwegs sind, sind kalte Getränke (40 %) und Snacks vom Bäcker (30 %) der Renner. Die jüngeren "Agilen Auto-Paare" sind sehr aktiv und legen beim "to go" besonders viel Wert auf Frische, Qualität und Geschmack. Sie bevorzugen frische Getränke (frisch gepresster Saft, Smoothie), kalte Snacks und Kuchen. Wenn die meist verheirateten "Nestbau-Mütter" unterwegs sind, greifen sie vor allem zu frischen Getränken, Obst oder Eis.
Auch in den kommenden Jahren wird sich die Mobilität weiter verändern, so die Autoren der Studie. Die Deutschen werden öfter reisen und dabei auch verschiedene Verkehrsmittel wie Auto und Bahn kombinieren. Verkehrsknotenpunkte und ihr Lebensmittelangebot etwa in Imbissen und Bäckereien werden an Bedeutung gewinnen.
Quelle Text: Heike Kreutz, aid.de
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