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Wildobst ernten: Der Holunder ist reif

Holunderbeeren: Im August sind sie reif (c) HESSENMAGAZIN.de

Zwischen Mitte August und Anfang September sind die schwarzen Holunderbeeren reif und hängen in dichten Trauben an den Ästen. Holunder ist eine Bereicherung auf dem Speiseplan und aufgrund des hohen Vitamin-C-Gehalts auch sehr gesund. Die Früchte lassen sich zu Saft, Sirup, Punsch oder Gelee verarbeiten - auch in Kombination mit Äpfeln, Zwetschgen, Birnen oder Brombeeren. Zudem gibt eine herb-fruchtige Holundersoße Wild, Geflügel und Gegrilltem eine besondere Note. Die köstlichen Beeren verfeinern Pfannkuchen, Muffins oder Milchshakes, und der Holundersaft ist die Grundlage für eine erfrischende Holundersuppe an heißen Sommertagen.

Vor dem Verzehr müssen die Wildfrüchte allerdings erhitzt werden. Insbesondere unreife Beeren, die Samen und grünen Pflanzenteile des Holunders enthalten das giftige Glycosid "Sambunigrin". Diese Substanz kann Magenbeschwerden, Erbrechen und Durchfall auslösen. Beim Kochen wird der Schadstoff zerstört. Da auch die Samen der reifen Beeren hohe Gehalte aufweisen, sollten sie nicht zu Marmelade verarbeitet werden. Stattdessen sollte man die Beeren besser zu einem Saft verarbeiten, der zu Gelee verkocht werden kann. Darauf weist der aid infodienst hin.

Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra), auch Holderbaum oder Fliederbeere genannt, ist vor allem an Waldrändern, Flussufern und in Feldhecken zu finden. Der Baum kann bis zu sieben Meter hoch werden. Der richtige Erntezeitpunkt ist wichtig: Erst wenn nahezu alle Beeren einer Dolde voll ausgereift, also blauschwarz gefärbt sind, kann die ganze Dolde mit einer Schere abgeschnitten werden. Die Früchte sind reif, wenn roter Saft austritt und innen nichts mehr grün ist. Nach dem Waschen streift man die Beeren mit einer Gabel von den Rispen. Die Früchte sollten direkt nach der Ernte verarbeitet werden, da sie ansonsten durch Gärprozesse ungenießbar werden können.

Quelle Text: Heike Kreutz, wwww.aid.de, Foto (bm) HESSENMAGAZIN.de


Gut zu wissen

Ursprünglich kam der Schwarze Holunder (auch: Holderbaum, Hollerbusch oder Schwarzer Flieder) nur an Flussufern und in den Auwäldern Mitteleuropas vor. Heute findet man die Pflanze in ganz Europa. Prähistorische Funde belegen, dass der Holunder schon vor sehr langer Zeit in menschlichen Siedlungen wuchs. Allerlei Geschichten und Volksbräuche ranken um den Holunder und wegen seines vielseitigen Wirkspektrums ist er aus der Heilkräuterkunde nicht wegzudenken.

Der schwarze Holunder, ein schnell wachsender Baum oder Strauch, der bis zu sieben Meter hoch werden kann, wächst wild an Straßenrändern, Flussufern oder in Feldhecken. Im Juni bilden sich an den flachen Trugdolden kleine weiße oder rosa Blütchen, die einen süßlichen Geruch verbreiten. Ab Mitte Mai können diese Blüten geerntet und beispielsweise zu Sirup verarbeitet werden. Die Beeren des Strauchs können Ende des Sommers zu Saft gepresst oder in verschiedenen Speisen verarbeitet werden.

Gezüchtete Holundersorten für den Garten haben gegenüber den Wildformen einige Vorteile: Die Beeren sind größer, reifen einheitlicher und weisen höhere Gehalte an Farbstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen auf. Zudem gibt es auch Sorten, die - im Unterschied zur Wildform im September - bereits im August reife Beeren bieten.

Die Pflanze stellt keine besonderen Ansprüche an den Standort, bevorzugt aber tiefgründige, durchlässige und nährstoffreiche Böden, und Windgeschütze Lagen, zum Beispiel an Mauern, sind besonders geeignet. Als Pflanztermin bevorzugt man das Frühjahr, da im Herbst die Gefahr der Austrocknung besteht.

Von Natur aus wächst der Schwarze Holunder mehr strauchförmig, kann aber auch als Hochstamm erzogen werden. Da der Strauch am einjährigen Holz seine Früchte trägt, sollte das gefördert werden. Mit Ausnahme von Blattläusen, wird der Schwarze Holunder von keinen Schädlingen und Krankheiten befallen. Vereinzelt können jedoch Wühlmäuse Schaden an den Wurzeln verursachen.

Quelle Text: Jörg Planer, wwww.aid.de

Anleitungen zu geeigneten Kulturmaßnahmen finden Sie bei der Bayerischen Gartenakademie: HIER <-KLICK.

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