Redaktionhund Leo möchte immer gerne raus ins Freie (c) HESSENMAGAZIN.de
[Hundewelt] Unsere domestizierten Fellträger sind eigentlich nicht für das Leben im Haus geschaffen. (Bis auf wenige regenempfindliche, oft hochgezüchtete Exemplare...) Der Grund ist, es gibt zu wenig neue Gerüche zu erschnüffeln. Es läuft keinem ein Mäuschen über den Weg, hund riecht auch nichts in der Luft - außer Küchendunst und Putzmittelschwaden. "So wird es auf Dauer mächtig laaaaaaaaaaangweilig", sagt Leo und streut eifrig protestierend Hundehaare in der Wohnung herum.
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Links drinnen: Leo mit hängendem Kopf - Rechts: Mit der Nase im Wind, die Rute zeigt unternehmungslustig nach oben (c) HESSENMAGAZIN.de
Kaum fahren wir auf Land hinaus, kommt Leben unters Fell. Was für uns Menschen nicht sicht- bzw. hörbar ist, interessiert aber den Hund: Rascheln, Krabbeln, Mäuse und Tiger... äh, vielleicht ein Hase oder ein vorbeirennendes Reh? Und das Eichhörnchen, das am einsam gelegenen Dorffriedhof vor uns auf den Baum flüchtet, bringt ihn richtig in Wallung.
Ganz einfach eine Wiese, natürlich so wie früher (c) HESSENMAGAZIN.de
Klar, lauern Zecken im Gras. Vermutlich sind einige von ihnen hier - weit draußen im Vogelsberg - jedoch beim Warten auf ihre Opfer eingeschlafen. Wir bringen nämlich recht wenige von ihnen mit nach Hause, zumal Leos Fell mit Kokosöl eingerieben wurde. Das mögen die kleinen Blutsauger nicht.
Nichts trübt draußen die Hundefreude: Anstatt an jedem einzelnen Grashalm zum Schnüffeln stehen zu bleiben, wird endlich wieder mal "Strecke gemacht". "Vielleicht können wir ja heute noch ein paar Wildschweine aufschrecken", hofft Leo und rennt voller Entdeckerlust los (Gottseidank an der langen Leine).
Doch die wilden Schweine vermeiden im Normalfall Konfrontationen mit begleiteten Zweibeinern und ducken sich tagsüber lieber in ihre schattigen Schlafkuhlen. Dort wären sie per Geruch zu orten. Doch wir lassen sie in Ruhe. Ebenso wie die beiden einzelnen Wölfe, die es irgendwo hier draußen geben soll.
Kein Tier sucht - anders als wir Menschen - absichtlich Streit, wenn es nicht gerade tollwütig ist.
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de
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