[Vogelsberg] Redaktionshund Leo liebt den ursprünglichen Vogelsberg, die Gerüche der Tiere, der Natur sowie das Hineinhorchen in den Wald. Neulich war er mit seiner Chefin am Hoherodskopf unterwegs. In der Nähe des ehemaligen Skischanzenhügels konnten sie ein älteres Ehepaar mit einem bunt angezogenen zwei- bis dreijährigen Kind herumturnen sehen. Der Mann lag auf dem Gras, wo er sich wie ein gestrandeter Wal hin- und herrollte, während das Kind in seinem Winteranzug zwischen ihm und der etwas abseits stehenden Großmutter herumstolperte.
Leo, der im Laufe seines Erwachsenwerdens sich immer mehr zum Hüte- und Herdenschutzhund entwickelt, konnte mit dieser Darbietung - genau wie seine Chefin - nicht wirklich etwas anfangen. Für ihn sind auf dem Boden liegende Menschen schutzbedürftig. So beschloss er, an dem Mann zu schnüffeln. Am anderen Ende der Leine gab seine Chefin der älteren Frau schnell mit dem Satz: "Rettung naht..!" zu verstehen, dass es sich hierbei nicht um einen Angriff handelte.
Daraufhin erstarrte die Szene blitzartig. Leo roch kurz an dem Mann auf dem Boden und hopste dann dem Kind hinterher, dass mit schlenkernden Armen wegtorkelte. Auf Hundeart interpretierte er die Aktion als Spielaufforderung. Als sich der ältere Mann etwas schwerfällig auf die Knie erhob und meinte: "Tun Sie den Hund weg," fühlte sich seine Frau veranlasst hinzuzufügen: "Wir brauchen keine Hundehaare!"
Schnell wurde Leo an seiner Leine aus der Humorlosigkeitszone zurückgezogen, denn augenblicklich war klar: Das waren Luftschnäpper - Touristen in Reinkultur, die jetzt auch noch frech wurden, als Leo und seine Chefin ihren Weg fortsetzten. "Sie haben keine Ahnung von Hundeführung", wurde den beiden giftig hinterhergekeift.
No Comment - Aber was man wissen sollte
Am Hoherodskopf weiden öfter Schafherden, deren entsprechende Hinterlassenschaften noch lange auf dem Boden zu finden sind...
Luftschnäpper sind anmaßende Touristen, denen man davon nichts verrät :-)
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