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Home Leo vom HESSENMAGAZIN 23.04.2016 - Gutes Futter, Sicherheit und Orientierungstraining für Leo

23.04.2016 - Gutes Futter, Sicherheit und Orientierungstraining für Leo

Leo beim Training im Wald: Alles zu beobachten ist wichtig für ihn (c) HESSENMAGAZIN.de[Hessen] Redaktionshund Leo wird langsam erwachsen. Er beginnt vermehrt, mit tiefen grollenden Bell-Lauten fremde Gestalten vor dem Näherkommen zu warnen. Dabei baut er sich auffällig breitbeinig auf. Keine Frage, es steckt wohl doch (wie erhofft) ein "mutiger Wächter des Hauses und Verteidiger des Hofes", sprich Hovawart, in ihm. Ein Wesenszug, den wir bei ihm auf unseren Touren irgendwann sicher zu schätzen wissen werden.

Der Hovawart ist eine Schutzhund-Züchtung, die eigenständig agiert. Und wenn in der Jugend alles richtig lief, sogar die Fähigkeit zum situationsgerechten Handeln besitzt. Wenn!

Das wetterfeste Schlappohr braucht eine liebevolle, konsequente Erziehung und ständige Ausbildung

Ein Hovawart ist kein Hund für jedermann. Er wird mit gesundem Selbstbewusstsein und einer Menge Temperament geboren, benötigt jedoch seine ganze Junghundezeit, um einen souveränen Charakter zu entwickeln. Gleichwohl ist ein gut geratenes Exemplar dieser Rasse unerschrocken und nicht aggressiv von eher ruhigem Wesen. Als junger Raufbold ist er daher nicht wirklich böse, nur etwas angriffslustig. Er liebt es zu rempeln, zu provozieren und zu kämpfen.

Leo liebt Schafe, weiß damit zwar nicht so recht etwas anzufangen und legt sich in ihrer Nähe nieder (c) HESSENMAGAZIN.de
Leo mag Schafe, weiß damit zwar nicht so recht etwas anzufangen und legt sich in ihrer Nähe nieder (c) HESSENMAGAZIN.de

Leo ist ein herrlich ursprünglicher Bastard und wird dank Training und Futter langsam auch robust

Unser Redaktionshund, ein rumänischer Mischling, hat außerdem etwas von einem Hütehund. Mit seiner ihm eigenen zusätzlichen Portion Hirtenhund ist er auf seinen Menschen (Chefin :-) geprägt und weicht ihm (ihr) meistens nicht von der Seite. Bis auf solche Momente, wo er in weiter Ferne galoppierende Rehe oder auch einen durch die Landschaft fetzenden Mountainbiker erblickt. Aus der Nähe betrachtet sind Radler und das Wild dann nicht wirklich mehr interessant für ihn.

Stöcke fischen: Leo ist mit Eifer bei jeder Temperatur dabei (c) HESSENMAGAZIN.de
Vorsichtig vom Ufer aus Stöcke fischen: Leo ist bei jeder Temperatur dabei (c) HESSENMAGAZIN.de

Ein Quäntchen Treibhund (als Eskorte für das Vieh oder für die Jagd) scheint ebenfalls in seinen Genen zu stecken. Leos diesbezügliche Laufhund-Eigenschaften sind allerdings bislang wegen fehlender Geländegängigkeit noch unterentwickelt. Doch bewegungsfreudig nennt man das wohl, wenn er ab und zu aus dem Stadt "Rakete" spielt. So lange der kleine Schlauberger aber nicht zuverlässig zurückkehrt, wenn man ihn ruft, bekommt er nur 20 Meter Auslauf mit trainingweise fliegenden Hundekeksen aus Trockenfleisch. Die sammelt er begeistert und blitzschnell ein (bevor Mäuse auf der Wiese sie ihm wegschnappen ;-).

By the way: Die Badesaison wurde von Leo neulich an der voll gelaufenen Talsperre bei Schotten unfreiwillig eröffnet. Unbremsbarer Raketenantrieb plus immense Schräglage waren die Auslöser :-)))


Gut zu wissen

Bastard = Hybride, ein Lebewesen aus verschiedenen Rassen mit unterschiedlichen Merkmalen

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r Hovawart ist eine verhältnismässig junge Rasse, obwohl sein Ursprung weit zurück in der Vergangenheit liegt. In mittelalterlichen Schriften wird er als zuverlässiger, mutiger Wächter und Verteidiger des Hofes beschrieben. Sein Name leitet sich aus dem mittelhochdeutschen Wort "Hovawart" oder auch "Hofwarth" - Wächter der Habe (hova) und des Hofes - her. Schon im 13. Jahrhundert wurden die "großen hofwarten, zotthaarig und hängeohrig" von Albertus Magnus erwähnt und in ihrer Funktion "zum ußspüren der dieb und der bösewicht" beschrieben. In einer Übersetzung heißt es: "Ein Hund heißt Hovewart, der jemanden Häuser und Höfe Tag und Nacht hütet ..." Auch in Berichten und Bildern des 15. Jahrhunderts erscheint die Rasse als Aufspürer von Dieben. Somit haben wir den Hofwart oder Vor- Schäferhund als "Polizeihund" schon über 700 Jahre. Der heutige Hovawart ist eine Rekonstruktion dieses alten Hof- und Bauernhundes, die Anfang des 20. Jahrhunderts entstand. Man wollte eine neue Schutzhunderasse züchten, die im Gegensatz zum Deutschen Schäferhund über eine gewisse Eigenständigkeit verfügt. Als Kurt Friedrich König und sein Vater Bertram König nach "überlegsamen Hunden", d.h. Hunden mit der Fähigkeit zu situationsgerechtem Handeln suchten, stießen sie immer wieder auf diese starkknochigen, lang- oder zotthaarigen Hunde mit Hängeohren. Erste Versuche zur Rekonstruktion des Hovawarts gehen auf die Jahre vor 1910 zurück. Im Zuchtbuch wurde 1922 der erste Wurf von C. König eingetragen. Von geplanten Verpaarungen in Richtung Hovawart kann aber erst ab der Gründung eines neuen Hovawart-Schutzhunde-Vereins 1924 ausgegangen werden. Damit begann die eigentliche Reinzucht des Hovawarthundes, aus der König sich aber bereits 1926 für einige Jahre weitgehend zurückzog, um sich anderen Themen zu widmen. König hatte als Zuchtziel von Anfang an gefordert, "eine ausgesprochene Polizei- und Schutzhundrasse" zu züchten. Alle Züchter der ersten Jahre unterstützten diese Zielsetzung, und viele bildeten ihre Hunde aus, und legten Schutzhundprüfungen ab. Diese engagierten Züchter übernahmen nun die Herauszucht des großen mittelalterlichen Hofhundes im 1931 neu gegründeten "Reichsverband der Schutzhund-Leistungszüchter" (RSL). Dazu verwendeten sie ausgewählte Bauernhunde aus dem Schwarzwald, Odenwald und Harz - karge Gegenden mit abgelegenen Höfen, rauhem Klima und einem idealen Betätigungsfeld für wetterfeste, robuste, zuverlässige Hofwächter. Diese Typhunde, also Hofhundbastarde, kamen dem Idealbild relativ nahe. Man hoffte, dass sich der ursprüngliche Hovawart in diesen Hunden erhalten hatte. Diese wurden mit verschiedenen Rassehunden gekreuzt: dem Kuvacz, dem Neufundländer, dem Sennenhund und dem Leonberger. Von besonderer Bedeutung ist die Einmischung langzotthaariger "altdeutscher Schäferhunde", die einen Anteil von fast 25 % erreichten. So war eine breite genetische Basis für die weitere Zucht geschaffen. Durch starke Selektionsmaßnahmen wurde der ursprüngliche Gebrauchshundetyp des Hovawarts wieder erreicht. Zuchtziel war die Erzüchtung eines deutschen Leistungshundes mit Mut, Schärfe, Kraft, Gewandtheit, Ausdauer, Widerstandsfähigkeit, Arbeitswille und Klugheit. 1937 wurde der Hovawart als Rasse anerkannt, aber noch 1940 wurde als letzte Einkreuzung eine sehr wahrscheinlich windhundähnliche "afrikanische Wildhündin" der Blutmischung zugeführt. 1944 wurde der Genpool dann geschlossen. Nach dem 2. Weltkrieg war der Bestand der Zuchttiere stark zurückgegangen. Die Züchter begannen - zunächst vereinzelt und auf sich alleine gestellt - die Zucht weiterzuführen und schlossen sich erst im Laufe der Zeit in eigenen Landesgruppen zusammen. So entstanden je nach Region unterschiedliche Hovawarttypen. Als der Hovawart 1964 wegen seiner hervorragenden Arbeitseigenschaften als 7. Dienstgebrauchshundrasse anerkannt wurde, war das ursprüngliche Zuchtziel erfüllt.
 

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