Vierbeiniger Wächter über das Tierheimbüro (c) HESSENMAGAZIN.de
[Hessen] Beim Thema Hund scheiden sich die Geister. Die einen meinen, sie wären nur etwas für Leute, sie selbst keine Zeit hätten, den Schmutz in der Wohnung zu verteilen. Die anderen sehen in ihnen die allerbesten Freunde. Fakt ist, diese Vierbeiner sind geneigt, sich uns Menschen anzuschließen. Als Versorger, Futterquelle und Bespaßer werden wir von ihnen in der Regel gerne zugelassen. Bringen wir es auch noch fertig, am anderen Leinen-Ende Führungsqualitäten zu beweisen, werden wir sogar zum Chef des Rudels gewählt.
Die Herkunft: Wahl zwischen Privat, Züchter oder Tierheim
Dank des Internets kann man sich heutzutage vom heimischen PC aus auf die Suche nach seinem neuen Gefährten machen. Allein die Eingabe "Hund zu vergeben" bringt mehr als eine Million Ergebnisse bei der Suchmaschine Google. Laut Auflistung bekäme man einerseits welche (aus privaten Gründen) geschenkt, andererseits könnte man "süße" Welpen für viel Geld kaufen oder sogar tausende gerettete Straßenhunde (gegen Schutzgebühr) übernehmen. Da macht sich schnell Überforderung breit.
In "liebevolle Hände" übergeben auch Tierschutzvereine bzw. Tierheime ihre Bewohner. Abgegebene, gefundene, übernommene, aufgepäppelte Vierbeiner aller Farben und Größen warten dort hinter Zäunen und Gittern auf neue Herrchen und Frauchen. Oft sind Alter und Herkunft nur zu erraten. Manche jedoch sind noch jung und teilweise richtig verschüchtert. Oder bei gegenteiliger Charakterlage auch wilde Rowdys.
Sofern der Vermieter einverstanden ist, nimmt man sein felliges Exemplar für rund 350 Euro mit nach Hause - gechipt, kastriert, entwurmt und geimpft. Zuvor durfte man ein paar Runden mit dem ins Auge gefassten Zukünftigen in der Nähe des Tierheimes "Gassi" gehen. Dabei hat man die Wahl zwischen "zerrt entsetzlich an der Leine" über "will keinen Schritt weiter gehen" oder "springt ständig an mir hoch". Die Wahl fällt wahrlich schwer.
Aussehen und Charakter: Rasse-Eigenschaften oder purer Hund?
Eigensinn bis hin zum Starrsinn schrieb man früher Dackeln zu. Doch die sind aus der Mode gekommen. Zudem haben sie es von ihrer Statur her schwer, den gewünschten abendlichen Trainingsrunden am Fahrrad zu folgen. Jagdhunde laufen mehr. Aber leider auch weg, hält man sie im Wald nicht an der Leine. Eindrucksvolle gemächliche Riesen, die gerne am Haus bleiben sind Herden- oder Schutzhunde. Da die meisten Besitzer weder im Polizeidienst arbeiten, noch Bauernhof oder Schafe zu bewachen haben, sucht diese Sorte sich eventuell selbst eine Aufgabe. Das kann unangenehm enden. Auch Hütehunde, z. B. Bordercollies, können Schwierigkeiten machen, wenn sie unausgelastet sind und gesichtete Kinder "zurück" bringen wollen.
Für die Suche nach einem passenden Begleiter könnte das heißen, man wählt einen Mischling aus Labrador-Retriever (familienfreundlich), Spitz (wachsam), Schnauzer (mutig) und vielleicht aus einer der vielen Terrier-Variationen (kämpferisch), dazu ein bisschen Pudel (schlau) und Husky (ausdauernd).
Hundeschule kontra Trennung
Eigentlich, so flüstern es die Hundetrainer, erzieht man in einer Hundeschule nicht die Vierbeiner, sondern ihre Menschen. Und zwar zu selbstbewussten Hundeführern mit Konsequenz, einwandfreier Kommunikation und gutem Verständnis für die Zusammenhänge. Wer nicht zurechtkommt mit seinem Tier, kann es dort lernen. Oft ist es so, dass "großzügig" nach der "Pfeife" des Hundes getanzt wurde und nicht umgekehrt. Hunde mögen das nicht. Sie ergreifen in solchen Fällen die Initiative und entscheiden mit Gekläff und scharfen Zähnen Situationen, die ihnen nicht passen. Letztendlich verbreiten sie Angst und Schrecken, obwohl sie eigentlich nur für klare Verhältnisse sorgen wollten.
Ist alles vollbracht, jede Hürde - auch zeitlich - genommen, der Geldbeutel leer und das Herz des Hundes erobert, denken wir bei Gelegenheit mal nach über das "WARUM mache ich das eigentlich?"
:-)
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