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Lichtkunstobjekte im Museum im Vorwerk (c) HESSENMAGAZIN.de
[Ulrichstein] Das altehrwürdige Gemäuer, die historische Zehntscheune in Ulrichstein, strahlte am Abend des 20. Oktober 2023 in ungewöhnlich dunklen Farben - zu Ehren der Sonderausstellung "Water & Light" mit Kunstobjekten von Dorte Sukavi. Inspiriert von Schwämmen und weiteren Tiefsseetieren gestaltet die Meeres- und Polarforscherin leuchtende Objekte aus Glas und ähnlichem Material, die ihre Wirkung am besten in der Dunkelheit zeigen.
Lebendiges im Meer - Dorte beim Vortrag - Eins ihrer Objekte (c) HESSENMAGAZIN.de
Zu Beginn lauschten die zahlreich erschienenen BesucherInnen einem Vortrag der Senckenberg-Mitarbeiterin (Leiterin der Sektion Marine Evertebraten I am Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg), die mit bürgerlichem Namen Dorte Janussen heißt. Ihr Lieblingsthema sind wirbellose Wesen ohne Muskeln, Kopf und Augen, die seit Urzeiten das Meer besiedeln - ganz unten, wo dem hohen Wasserdruck nur noch hochspezialisierte Arten standhalten.
Ab 200 Metern Tiefe wird es dunkel und kalt. Zu wenig Licht gelangt durch die Wasserschichten, so dass dort keine Pflanzen mehr exitieren können. Was hier lebt, kann sich nur Algen, Einzellern, Bakterien und herabgesunkenen organischen Stoffen ernähren - oder man frißt sich gegenseitig. Die Schwämme filtern Schwebstoffe aus dem Wasser heraus und reingen damit nebenbei das Meerwasser. Manche der Arten haben sich im Laufe der Evolution wehrhafte Stacheln zugelegt und konnten dadurch sehr lange überleben.
Vortrag - Folie (c) Dorte Janussen
Zur Strategie vieler Tiefseebewohner gehört auch die eigene Erzeugung von Licht (Biolumineszenz), wodurch Quallen, Polypen, Muscheln, Würmer Tintenfische, Krebstiere und Fische potentielle Beute oder Fortpflanzungspartner für sich herbeilocken.
Dorte, die auf mehreren meeresbiologischen Expeditionen als Forscherin mit dabei war, beschreibt die Inspiration für ihre private Kunst so: "Licht, Klänge und Bewegung und Berührung sind für mich die ursprünglichsten und einfachsten Heilmittel seit den Urzeiten der Menschheit. Durch die Kreativität bewusst mit sich und anderen in Resonanz zu treten, kann uns direkt zur Quelle aller Erscheinungen führen, zu unserem innersten Selbst."
Seit 2018/19 lebt und arbeitet Dr. rer nat. Dorte Janussen, 1958 geboren in Dänemark, im Künstlerhof Schildeburg, einer ehemals leer stehenden Gaststätte in Karben.
Duft, Klang und sphärischer Gesang von Käsmik (c) HESSENMAGAZIN,de
Zum Schuss der Eröffnung gab "Käsmik" von Afrovelvet ein Gastspiel im obersten Geschoss des Museums. Die Sängerin Malissa Wilkins aus Frankfurt arbeitet seit dem letzten August als Klangtherapeutin und kommt ursprünglich aus den Vereinigten Staaten. Sie war bereits im Sommer in Friedberg bei der Soundjourney mit Klängen und Meditationsübungen als "The Käsmik Feeling" zu erleben.
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de