Mittelhessischer Kultursommer 2021: Die männliche Sicht auf die Handtasche
Charly Weller liest im Museum im Vorwerk (c) Claus Schwing, Filmstudio Kölzenhain
[Ulrichstein / Vogelsberg] Susanne Dützer vom Museums im Vorwerk und Helga Weigand als Veranstalterin vom Karuszel-Gebirgskulturen Verein begrüßten die Besucher und Besucherinnen in dem historischen Ambiente. 25 Personen waren der Einladung zur Lesung im Museum im Vorwerk gefolgt. Einige der Besucher und Besucherinnen waren neben der Lesung auch auf das Museum und seine Ausstellungen gespannt, wo zusätzlich die dort drapierten Handtaschen eine ungewöhnliche Liaison u. a. mit der alten Vogelsberger Küche bildeten. Die Kombination von historischen Aspekten mit modernen Handtaschen war bisher noch nicht versucht worden und stellte sich als eine spannende Verbindung dar.
Die Veranstalterin des Handtaschenprojektes: Helga Weigand vom Kulturverein Karuszel (c) Claus Schwing, Filmstudio Kölzenhain
Die Gekommenen waren überrascht, vielleicht auch deshalb, weil das Thema Handtasche aus männlicher Sicht beschrieben wurde. Charly Weller hatte als Autor und Schriftsteller eigens für die Lesung eine Story verfasst: Eine Kriminalgeschichte, in der eine Handtasche und eine Aktentasche als nützliches Utensil für einen Bankraub herhielten.
Seine Sprache, teilweise derb für die Ohren von Frauen, machte deutlich, dass nicht nur feinsinnige Aspekte der Handtaschen spannend sein können. Der Bankraub, der vergleichsweise in üblichen Bahnen verlief, endete völlig unvorhergesehen. Denn dieser Bankraub, den ein Paar geplant und durchgeführt hatte, endete mit einer Beute von 30.000 €, was für eine Tageseinnahme einer Bank zu gering war.
Das Paar, Bankräuber und Komplizin, verstanden die Welt nicht mehr, warum sich das restliche Geld in Luft aufgelöst hatte, wovon sie aus der Zeitung erfahren hatten. Nach vielen Verwicklungen, wie sie sich in einem Krimi aneinanderreihen, stellte sich heraus, dass der Kassierer der Bank den Löwenanteil der Beute für sich abgezweigt hatte und 270.000 € in seiner Aktentasche unbehelligt aus der Bank herausschaffen konnte.
Das unglückliche Paar, insbesondere die Frau, die ihre Handtasche dazu benutzt hatte, die Polizei auf eine falsche Spur zu führen, wurde verurteilt und das für die gesamte Summe von 300.000, obwohl sie nur 30.000 letztendlich erbeutet hatten.
So war die Handtasche der Komplizin für den Kommissar eine wichtige Spur und die Aufklärung des Bankraubes führte nach Jahren völlig zufällig zu dem Kassierer, der den Löwenanteil der Beute entwendet hatte. Gefunden wurde der Täter auf schönen Insel Sylt. Und so konnte er nun seiner gerechten Strafe zugeführt werden.
Nach der Lesung stellte sich Charly Weller den Fragen des Publikums, die über seine Schaffensweise Einiges erfahren konnten. Das allgemeine Fazit lautete: Alles in allem ein gelungener Abend.
Quelle: Karuszel.de