[Wetterau-Vogelsberg] Die neue Infotafel „Vulkanismus zum Anfassen“ am kulturhistorischen Rundweg am Glauberg bietet in dem kleinen Steinbruch auf halber Strecke vom Parkplatz zum Plateau einen ganz besonderen Einblick in die Erdgeschichte der Region. Vor rund 15 Millionen Jahren sind an dieser Stelle einst dünnflüssige Lavaströme geflossen und seit ihrer Erkaltung bis heute fast unverändert erhalten geblieben.
Eine bisherige Tafel gab bereits einen Überblick zur Geologie des Glaubergs. Die neue, zusätzliche Tafel geht nun näher darauf ein, was hier zu sehen ist und erläutert wesentliche Details anhand von Bildern. Sie wurde auf Anregung der DVG konzeptioniert und mitfinanziert. Grafiker Gerhard Preuß aus Bad Dürkheim und eine Schlosserei aus Bleichenbach realisierten die Tafel. Der Heimat- und Geschichtsverein stellte sie gemeinsam mit dem Bauhof der Gemeinde auf.
Zur Einweihung hatten Dr. Vera Rupp, der Leiterin der Keltenwelt am Glauberg, und Kerstin Bär, Leiterin der Sektion Vogelsberg der Dt. Vulkanologischen Gesellschaft e.V. (DVG), eingeladen.
- Eine Reihe von Beteiligten und Gästen war gekommen, die von Dr. Rupp begrüßt wurde. Sie betonte die vielfältigen Kooperationen und freute sich, dass es für dieses Projekt eine so gute Zusammenarbeit gegeben hatte.
- Bürgermeister Carsten Krätschmer aus Glauburg stellte fest, dass die Geologie der Gemeinde Glauburg offenbar sehr interessant sei - und dass die Gemeinde mit ihren verschiedenen Themen immer bekannter wird. Daher unterstütze er eine solche Initiative gern im Rahmen seiner Möglichkeiten.
- Dr. Heiner Heggemann, der das Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) vertrat, betonte, dass es dem Landesamt ein Anliegen sei, Geotope wie diesen Steinbruch, zu erhalten und der Öffentlichkeit die jeweiligen erdgeschichtlichen Zusammenhänge zu vermitteln. Daher hätte sich auch das Landesamt finanziell und inhaltlich an der Tafel beteiligt.
- Werner Erk vom Heimat- und Geschichtsverein Glauburg, war vor einigen Jahren auf diesen Steinbruch aufmerksam geworden und kümmert sich seither um dieses Geotop. Er blickte zurück und stellte fest, dass man nur sieht, was man kennt. Besonderheiten des Gesteins wären ihm erst aufgefallen, nachdem er – auch durch die DVG – etwas mehr Vorwissen bekommen hatte.
- Cornelia Dörr von der Tourismusregion Wetterau bezeichnete den Steinbruch mit den jetzt vorhandenen Erläuterungen als einen weiteren Baustein, der das bestehende touristische Angebot ergänze.
- Kerstin Bär von der DVG wies darauf hin, dass der Steinbruch einen so wichtigen Einblick in die Erdgeschichte biete, dass er zum Beispiel im Rahmen der Tagung GeoFrankfurt 2014, sowie bei studentisch Exkursionen und bei der Schulung der Führer für den Geopark Vulkanregion Vogelsberg besucht worden wäre. Sie ging kurz darauf ein, wie es zur Erstellung der Tafel gekommen war.
- Inhalte für die Tafel waren aus der Diplomarbeit von Sophie Pröhl übernommen worden, die durch Prof. Lothar Viereck (Uni Jena und DVG) betreut worden war. Prof. Viereck verdeutlichte schließlich, was diesen Steinbruch für ihn zu einem hervorragenden Geotop macht.
Besucherinnen und Besucher des Glaubergs haben jetzt die Möglichkeit, sich anhand der Tafel die Besonderheiten zu erschließen.
Quelle Text: Kerstin Bär, Oktober 2016