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Tiefflieger über dem Vogelsberger Land (c) HESSENMAGAZIN.de
[Vogelsberg] Am 1. November 2015 entschädigte uns das sonnige Herbstwetter mit angenehmen Temperaturen für die vielen grauen Tage in der letzten Zeit. Wer Zeit hatte, war auf dem Land in der frischen Luft unterwegs.
Hell strahlendes Licht auf den Kuppen des alten Vulkans (c) HESSENMAGAZIN.de
Das langsam ansteigende Oberland liegt auf einem Plateau mit faszinierender, manchmal kilometerweiter Sicht. Von einer Klippe tief hinuntersehen auf Dörfer oder Flüsse - wie in einem anderen Gebirge - ist im Vogelsberg nicht möglich. Hier kann man nur weit schauen - über laub- und nadelwaldbestandene Hügel, die flach oder kegelförmig aus Feldern und Wiesen emporragen. Das Land erstreckt sich immer weiter unmerklich abwärts bis in diesige Fernen. Ein Fluss ist nirgends zu erblicken.
Alles, was Beine hatte, war draußen unterwegs (c) HESSENMAGAZIN.de
An wunderschönen Sonnentagen fühlt man sich im Vogelsberg wie unter der gläsernen Schüttelkugel vom lieben Gott. Der Himmel spannt sich unwahrscheinlich hoch und weit über dem Hohen Vogelsberg. Das Licht ist ungebrochen, so faszinierend hell wie am Meer. Und die Sonne strahlt länger vom blauen Himmel als anderswo. Die Schatten der Dämmerung kriechen erst eine Stunde später über die Höhen. Einen Logenplatz für Sonnenuntergänge im Breitwandformat findet man auf den westlichen Hängen des Naturparks immer irgendwo am Wegesrand.
Und auch die Räder wurden für eine Tour herausgeholt (c) HESSENMAGAZIN.de
Oft ist es so still im Vogelsberger Land, dass man die Windräder vom gegenüberliegenden Hügel rauschen hören kann. Auf langen Wegen zwischen den Feldern und im Wald gibt es eine fast vergessene Ruhe als entspannende Zugabe. Nur zirpende Grillen im Hochsommer und Konzerte von Vögeln dringen an lauschende Ohren. Bis auf ein paar landwirtschaftliche Heuwickelmaschinen und ein paar einsame Traktoren am Horizont ist man alleine mit der Natur. Wenige Flugzeuge durchkreuzen den Himmel in Richtung Frankfurt. Sie fliegen hier noch so hoch, dass man sie kaum hört.
Zweispännig auf dem Feldweg hinauf zum Schönhofweiher (c) HESSENMAGAZIN.de
In einer wolkenlosen Nacht sieht man hier oben mehr Sterne als anderswo. Keine Stadt ist nah genug, um mit ihrem Licht den Himmelsgestirnen nachts die Show zu stehlen. Wenn der Mond nicht scheint, ist stockfinster. Außerhalb der beleuchteten Dorfstraßen ist man zwischen den Feldern ohne Taschenlampe verloren. Manchmal sieht man ein einsames Licht in der Ferne über einen Hügel kriechen. Das mag ein später Heimkehrer sein, der die "Promillewege" zwischen den Orten kennt: Schmale, geteerte Feldstraßen, die hier kaum jemand für nötig hält, für den Verkehr zu sperren.
Viel zu schnell tauchte die Sonne hinter dem Horizont ab (c) HESSENMAGAZIN.de
Wenn die Nacht hereinbricht, geht alles schlafen: Die Menschen, die Vögel, die Kirchenglocken und meistens auch der Wind. Selten hört man einen Hund in der Ferne bellen. Die Straßen werden auf einmal ganz leer.
Erst früh morgens beginnt der Verkehr wieder. Und wenn die ersten Busse zur Schule fahren, sind viele Vogelsberger bereits auf dem Weg zur Arbeit: Hinunter nach Frankfurt, Richtung Giessen oder Fulda. Die Wege sind weit. Zwanzig, dreißig Kilometer bis zur nächsten größeren Bundesstrasse oder Autobahn sind nichts Ungewöhnliches. Doch die Leute aus dem Vogelsberg sind das Fahren gewohnt. Verlorene Stunden holen sie am Wochenende wieder rein, wenn zu Hause das Leben wie immer langsamer läuft - ohne Parkplatznot und Stau.
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Quelle: Brigitta Möllermann, www.VulTOUR.de
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