Sidecar im Regen auf dem Schottenring (c) Mike Riedner
[Schotten / Vogelsberg] Trotz einiger Regengüsse, speziell in den Aufbau- und Anreisetagen der insgesamt 322 Teilnehmer, herrschte am Rennwochenende (16. und 17. August 2014) beste Stimmung auf dem 1,4 km langen Rundkurs in Schotten. Während einige Teilnehmer schon am Donnerstag in dickem Schlamm auf der Fahrerlagerwiese unterzugehen drohten, kam es am Freitag gar noch heftiger: Ein Platzregen setzte das gesamt Gelände unter Wasser. MSC Rund um Schotten-Vorsitzender Wolfgang Wagner: „So etwas haben wir an den Aufbautagen in den vergangenen 25 Jahren nicht erlebt.“
Deswegen musste eiligst Stroh herbeigeschafft werden, um wenigsten notdürftig ein Mindestmaß an Bewegung im Fahrerlager zu ermöglichen, was den eifrigen Helfern bis zum Start des ersten Trainings auch gelang. Pünktlich um 8.00 Uhr am Samstagmorgen konnte der erste Trainingslauf zum 26. Schottenring Classic Grand Prix gestartet werden. Schauer gab es den ganzen Samstag über immer wieder, doch weder Fahrer noch Zuschauer ließen sich davon beeindrucken. Und es war der besonnenen Fahrweise aller Teilnehmer – besonders jener der Deutschen Historischen Meisterschaft, die in Schotten in verschiedenen Baujahres- und Hubraumklassen um Punkte fuhren – zu verdanken, dass einige wenige Ausrutscher ohne größere Folgen blieben.
Kawasaki veranstaltete erstmalig seine beliebten Kawasaki Days im Rahmen des Classic Grand Prix in Schotten. Die Verantwortlichen zeigten sich sehr zufrieden und machten bereits Pläne für das kommende Jahr. Das großzügige Zelt in Verlängerung der in diesem Jahr von Post in Kawasaki-Kurve umbenannten Biegung zog nicht nur eingefleischte Fans der japanischen Marke an. Bis 23.00 Uhr sorgte dort am Samstagabend eine Rock-Band für eine echte „Sause“.
Tom Sykes auf der Strecke (c) Mike Riedner
Im Mittelpunkt standen natürlich auch hier die Motorräder. Die besonders sportliche Ninja-Baureihe feiert in diesem Jahr 30-jähriges Jubiläum. Aus diesem Grund fand der amtierende Superbike-Weltmeister Tom Sykes, der am Dienstag seinen 30. Geburtstag feiert, den Weg nach Schotten. Am Samstag stand er für drei Demonstrationsrunden auf der dicht gesäumten Strecke wie auch für eine Autogramm- und Interviewstunde im Kawasaki-Zelt zur Verfügung.
Ebenfalls auf Einladung Kawasakis war der fünfmalige Weltmeister Toni Mang in Schotten, der sich bei den Fans nach wie vor hoher Beliebtheit erfreut und sich beim Autogrammschreiben fast die Finger wund schrieb. In einem weiteren Zelt im Fahrerlager trafen sich die deutschen Seitenwagen-Weltmeister vergangener Jahrzehnte. Sie fuhren beherzte Runden auf der Strecke und gaben ebenfalls heiß begehrte Autogramme.
Außerdem waren die vielfachen Weltmeister Phil Read und Jim Redman sowie andere großartige Fahrer von einst vor Ort. Wem das alles noch nicht genug war, der konnte bei Taxifahrten in den schnellen Seitenwagen-Gespannen Platz nehmen und sich im Renntempo um die Strecke fahren lassen – ein unvergessliches Erlebnis.
Start der Seitenwagen Challenge (c) Mike Riedner
Am Sonntag blieb es den gesamten Tag über erfreulicherweise trocken, so dass die verschiedenen Läufe ohne Zeitverzögerung und wiederum nur mit ein paar wenigen technischen Defekten an den klassischen Rennmotorrädern über die Bühne gingen. Insgesamt besuchten 14.500 Zuschauer den Schottenring Classic Grand Prix - angesichts der erwähnten meteorologischen Unbilden eine bemerkenswerte Zahl. Ein großer Dank ging vom MSC-Vorsitzenden verständlicherweise an die Helfer: „Ohne Euch und Euren unermüdlichen Einsatz wären wir dieses Mal untergegangen. Ihr wart toll!“ Ein Lob, dem sich bei der Siegerehrung am Sonntagabend alle Teilnehmer mit großem Applaus anschlossen.
Quelle: Mike Riedner