[Schotten / Vogelsberg] Seit Mai 2013 wurden im Raum Schotten sieben Infotafeln an Geotopen aufgestellt. Seit Juni verbindet ein neues Besucherleitsystem die attraktiven Geotope des Geoparks Vulkan Vogelsberg: Der Basaltgipfel des Hoherodskopf, die Wilde Saudeck am Rehbergs, der Geiselstein am Rundwanderweg H, der Gackerstein bei Breungeshain sowie die Bilstein-Klippen bei Busenborn, dazu die Alte Burg bei Kaulstoß und der Alteburgskopf oberhalb Schotten. Diese besonders eindrucksvollen Zeugnisse ehemaliger Vulkantätigkeit des Vogelsbergs wurden gemeinsam mit der Deutschen Vulkanologischen Gesellschaft (DVG), Sektion Vogelsberg, nach optischen Kriterien und guter Erreichbarkeit im Raum Schotten ausgewählt.
Erstellt wurden die Infotafeln von der Stadt Schotten mit Hilfe von Fördergeldern aus dem LEADER-Programm. Das Hessische Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG) unterstützte die Ausarbeitung der Tafeln mit Abbildungen und fachlichen Hinweisen. Interessante und verständliche Erläuterungen zu Geotopen sind ein wesentlicher Grundbaustein bei der geplanten Schaffung des Geopark Vulkan Vogelsberg. Weitere Kommunen der Region haben bereits Interesse an einer derartigen Beschilderung angemeldet.
Gemäß dem 2009 „Entwicklungskonzept Vulkan Vogelsberg“ rücken die nun aufgestellten Infotafeln das Leitthema für den künftigen Geopark in den Fokus: Vulkanismus und Leben. Zu finden sind daher nicht nur geologische Erläuterungen zu dem jeweiligen Geotop, sondern auch kulturgeschichtliche Aspekte, Sagen und Märchen, Besonderheiten aus Flora und Fauna sowie eine „Kinderecke“. Als Maskottchen wurde der bereits in der Region etablierte Sprien (ein Star), passend zur Vulkanregion Vogelsberg, gewählt.
„Es war uns wichtig, dass die Infotafeln an den Geotopen auch den Anforderungen der modernen Kommunikationstechnik entsprechen“, führt Ralph Koster, Geschäftsführer der Gesellschaft für Tourismus und Stadtmarketing Schotten, aus. Daher sind auf den Infotafeln neben wichtigen Telefonnummern auch die Internetadresse der Region Vogelsberg Touristik und ein QR-Code zu finden. Dieser QR-Code führt zur Homepage für den künftigen Geopark, die sich noch im Aufbau befindet. Dort wird es eine Karte der Basaltverbreitung, Literaturhinweise, den Link auf die Geotop-Datenbank der Region sowie die Möglichkeit geben, das Entwicklungskonzept herunterzuladen.
Zu erreichen sind die bereits mit Infotafeln ausgestatteten Geotope mit Hilfe von ausgewiesenen Wegen, die am nächstgelegenen Parkplatz beginnen. Außerdem liegen die Geotope an bereits etablierten Wanderwegen, wie der Extratour „Gipfeltour“ oder der Bonifatiusroute.
Die Stadt Schotten hat damit wichtige Basisarbeit für die Schaffung des Geopark Vulkan Vogelsberg geleistet. Viele weitere, hochinteressante Geotope in der Vulkanregion warten noch darauf, für Besucher erschlossen zu werden.
Quelle: Gesellschaft für Tourismus und Stadtmarketing Schotten (GTS)
Gut zu wissen
Fenster der Erdgeschichte
Geotope sind außerordentlich vielgestaltig. Zu ihnen zählt man beispielsweise markante, auffällige Felsformationen, Aufschlüsse von Gesteinen und Bodenformationen, wichtige Fundstellen von Mineralien und Fossilien sowie natürliche Landschaftselemente (Höhlen, Dolinen). Die Dimensionen von Geotopen schwanken zwischen kleinen an Böschungen freigelegten Gesteinsoberflächen (Aufschlüssen) und großflächigen Steinbrüchen. Als schutzwürdig werden diejenigen Geotope angesehen, die eine besondere erdgeschichtliche Bedeutung, Seltenheit, Eigenart oder Ästhetik besitzen. Häufig werden Geotope als flächenhaftes Naturdenkmal ausgewiesen. Sie stehen damit unter gesetzlichem Schutz und unterliegen ähnlichen Schutzbestimmungen wie Naturschutzgebiete. (Quelle: Wikipedia)
Nationale Geotope in Hessen
- Fossilienlagerstätte Grube Messel bei Darmstadt
- Blockhalde am Schafstein in der Rhön
- Lahn-Marmor in Villmar bei Weilburg
- Felsenmeer bei Lautertal im Odenwald