Blick vom Flugplatz bei Schotten-Götzen rund 60 km bis nach Frankfurt am Main (c) HESSENMAGAZIN.de
[Hessen] Da von offizieller Seite beteuert wird, der Vogelsberg liegt zentral in der Mitte Europas, Deutschlands, Hessens, müssten Sie eigentlich schon mal dagewesen sein - oder wenigstens durchgefahren sein. Wer weiß das schon, denn an seinen Grenzen stehen keine Schilder: "Achtung, Sie verlassen XYZ... oder: Juchuh, hier beginnt der Vogelsberg!" Nichts weist darauf hin, dass die Landstraße nun in ein Vulkangebiet führt - traditionell "sparsely populated" (dünn besiedelt).
Schon ganz früher wollten nicht viele Menschen auf steinigem, von Bächen durchzogenem Boden leben. Ackern war für die Landleute hier mühselig, die Hügel des Mittelgebirges boten zwar für ein paar wanderfreudige "Luftschnäpper" aus den umliegenden Städten eine herrliche Natur. Doch für die Einheimischen bedeutete genau das: kilometerweites Laufen zum Nachbardorf oder auf den Markt. Und das bei Wind und Wetter, denn nicht jeder besaß ein Auto.
Dem Fortkommen dienten neben dem eigenen Karren oder Pferdewagen ein paar Bahnstrecken durch die Region: die Vogelsbergbahn von Gießen–Fulda über Lauterbach sowie die Südbahn von Wächtersbach nach Hartmannshain. Auch von Bad Vilbel erreichte man mit dem "Stockheimer Lieschen" durch das Niddertal am Ende Lauterbach.
Mit der Zeit - nach dem Zweiten Weltkrieg und den nachlassenden Manövern der Amerikaner - wurde das Straßennetz vermehrt ausgebaut. Fast gleichzeitig entnahm man den jetzt unnötig gewordenen Bahnlinien die Gleise, um auf den Strecken touristische Radwege zu anzulegen, zum Beispiel: KLICKmal.