[Fulda - Petersberg] Gut zwei Drittel der landwirtschaftlichen Betriebe im Landkreis Fulda sind Grünlandbetriebe. Wegen der Milchpreiskrise und der insgesamt schlechten wirtschaftlichen Lage in der Landwirtschaft haben einige Betriebe die Milchviehhaltung aufgegeben. Vor diesem Hintergrund wird in der Ökomodellregion Landkreis Fulda über eine „Rhöner Heumilch“ nachgedacht. Voraussetzung hierfür ist die ganzjährige Fütterung mit Heu anstatt Silage, was wiederum eine Heutrocknungsanlage notwendig macht, um gute Futterqualitäten zu erzielen.
Zu diesem Thema fand kürzlich in Almendorf eine Informationsveranstaltung statt. Eingeladen hatten die Ökomodellregion Landkreis Fulda und der Verein Natur und Lebensraum Rhön. Für diese hießen Simone Müller und Janet Emig die Teilnehmer willkommen. Gut 70 Zuhörer, darunter Landwirte aus dem näheren und weiteren Umland, Berater vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen sowie Vertreter des Bauernverbandes und des Landkreises Fulda waren gekommen.
Drei Referenten berichteten im Hotel Berghof ausführlich über die Vorzüge einer thermischen Heutrocknung. Sie waren sich einig, dass trockenes Heu ein hochwertiges, schmackhaftes, energiereiches, wiederkäuergerechtes und der Tiergesundheit förderliches Grundfutter sei. Ein positiver Nebeneffekt sei der angenehme Geruch im Stall.
Bis zu 7.000 Liter Grundfutterleistung könnten mit einem guten Heu erzielt werden. Die Gewinnung funktioniere in unserer Region jedoch nur mit der Investition in eine Heutrocknungsanlage. Bei den Molkereien bestehe durchaus Interesse an „Rhöner Heumilch“. Es müsse aber ein „Zug“ zusammen kommen, damit sich Abholung und Abfüllung lohnten.
Abschließend gab Simone Müller als Projektkoordinatorin der Ökomodellregion Landkreis Fulda einen Ausblick auf geplante Aktivitäten. Als nächstes ist voraussichtlich Ende Mai/Anfang Juni eine Exkursion ins Allgäu und/oder Österreich vorgesehen. Vor Ort können dort die verschiedenen thermischen Heutrocknungssysteme angeschaut und mit Praktikern diskutiert werden. Interessenten melden sich unter Telefon (0661)6006-749 oder E-mail Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. . Auch sind Interessierte jederzeit eingeladen, in der Arbeitsgruppe „Heutrocknung“ aktiv mitzuarbeiten.
Quelle: Fulda, 15. April 2017