[Arme Natur] Sie ist immer da... gewesen. Bis vor einer knappen Menschen-Generation mussten wir uns nicht nicht wirklich darum kümmern. Jetzt aber ist sie krank... gemacht worden von uns Weltbeherrschern. Trotzdem interessiert sich der Großteil der Leute mehr für alberne Google-Nachrichten auf dem Smartphone, Netflix-Serien, lustige Katzenvideos auf YouTube und die wöchentlichen Sonderangebote im Supermarkt. Deswegen reißen solche Meldungen wie diese niemanden vom Hocker: "Nach Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) könnte die Heizgasmenge für Schweineställe in Deutschland eine Großstadt mit Wärme versorgen."
Es geht hierbei um "Energiefresser" bei einem DUH Reform-Plan, der eine Umstellung auf klima- und sogar tier-schonende Offenställe beinhaltet. Der würde den Heizgasbedarf in der Schweinehaltung vollständig beseitigen. Und wir könnten sogar weiter unsere Schnitzel bekommen. (Nur die Nachbarn der Schweinemastanlagen müssten dann möglicherweise mit Nasenklammern herumlaufen...)
Doch so eine Meldung ist den großen Medien zu gering... oder zu konträr zu den Maßgaben ihrer Werbekunden. Also wird sie "untergebuttert" und das Gezeter darüber den etablierten Umweltorganisationen überlassen. Die sind wie Mutti und Vati bekannt und unbeliebt für ihren ständig warnend erhobenen Zeigefinger und werden daher genauso oft ignoriert.
So what.
Doch wir bleiben dran - versprochen: Brigitta Möllermann mit ihrem HESSENMAGAZIN.de!
Die Pressemitteilung der DUH
Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe: Heizgas für Schweineställe in Deutschland könnte eine Großstadt mit Wärme versorgen
- Energiefresser Schweinestall: jährlicher Heizgasverbrauch der Schweineställe in Deutschland so hoch wie der Bedarf von 260.000 Menschen
- DUH legt Reform-Plan vor: Umstellung auf tier- und klimaschonende Offenställe würde Heizgasbedarf in der Schweinehaltung vollständig beseitigen
- Bundeskanzler Scholz und Landwirtschaftsminister Özdemir sind gefordert, sich gegen Blockadehaltung der FDP durchzusetzen
Berlin, 7.10.2022: Die Massentierhaltung in deutschen Schweineställen schadet nicht nur Klima, Umwelt und Tieren, sondern ist noch dazu der reinste Energiefresser. Das zeigen neue Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Demnach verbraucht die konventionelle Schweinehaltung in Deutschland rechnerisch genauso viel Heizgasenergie wie etwa 260.000 Personen im ganzen Jahr.
Mitten in der Energiekrise entsteht dadurch eine absurde Konkurrenz um Heizgas zwischen Mensch und Tier.
Um dagegen vorzugehen, legt die DUH einen Reformplan vor. Darin fordert die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation die Bundesregierung zu folgenden vier Maßnahmen auf:
- Einführung einer Reduktionsprämie für gewerbliche Tierplätze ohne Flächenbindung
- Fleischabgabe auf die unteren beiden Haltungsstufen
- Umbauhilfen für Offenställe
- Verpflichtung zum Einsatz von Stroh als Einstreu
Dazu DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner: „Mitten in der Energiekrise verbrauchen Schweineställe mehr Heizgasenergie als viele deutsche Großstädte. Das ist absolut unverantwortlich – und noch dazu komplett unnötig! Es liegen längst Lösungen auf der Hand, um mit wenigen Schritten den Heizgasbedarf auf Null zu senken und gleichzeitig für mehr Tierwohl und Klimaschutz zu sorgen. Doch die FDP verhindert mit ihrer Blockadehaltung jeglichen Fortschritt in diese Richtung. Wir fordern Bundeskanzler Scholz auf, jetzt ein Machtwort zu sprechen und den Heizgasbedarf für Menschen zur Priorität zu erheben. Und auch Landwirtschaftsminister Özdemir ist in der Pflicht, die notwendigen Neuregelungen für emissionsarme, tiergerechte Offenställe mit Stroh endlich voranzutreiben.“
Bei Offenställen mit Stroh-Einstreu wird keinerlei externe Heizgasenergie benötigt, da die Schweine ihre Liegeflächen selbst warmhalten. Diese Art der Tierhaltung spart nicht nur Gas, sondern deutschlandweit auch über 300.000 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr und sie verbessert das Tierwohl.
Durch mehr Platz für jedes einzelne Tier würde auch die Gesamtzahl der Schweine verringert, dem nachlassenden Schweinefleischkonsum Rechnung getragen und vielerorts überschüssiges Nitrat aus Gülle reduziert werden. Auch Erzeugerpreise für Schweinefleisch können sich durch das Ende der Überproduktion wieder auf einem angemessenen Niveau einpendeln.
Derzeit liegt die Überproduktion bei Schweinefleisch in Deutschland 32 Prozent oberhalb der Nachfrage.
Hintergrundpapier „Heizbedarf der industriellen Schweinehaltung in Deutschland“: https://l.duh.de/p221007
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