[Deutschland] Alle glauben, es kann nichts je besser sein als unser Heimatland schnellstmöglich zu digitalisieren. Äh, was? Naja, das ist doch in aller Munde und SIE wissen nicht, was das bedeutet?!?
Der KI-Bot "Copilot" von Microsoft erklärt es uns so:
Digitalisierung bezeichnet den Prozess, analoge Informationen und Prozesse in digitale Formate umzuwandeln. Dies umfasst die Nutzung von digitalen Technologien wie Computern, Internet und Mobilgeräten, um traditionelle Geschäftsmodelle, Dienstleistungen und Arbeitsabläufe zu transformieren.
Ziel der Digitalisierung ist es, Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und neue Möglichkeiten der Interaktion und Innovation zu schaffen. Ein Beispiel wäre die Umstellung von Papierakten auf elektronische Datenbanken in einem Unternehmen, was den Zugriff auf Informationen erleichtert und die Bearbeitungszeiten verkürzt.
Kurz gesagt: Digitalisierung bedeutet, dass analoge Informationen und Prozesse in digitale Formate umgewandelt werden. Also: Dinge, die früher auf Papier oder per Hand erledigt wurden, werden jetzt mit Computern und digitalen Geräten gemacht.
Gut - oder besser schlecht. Das versteht doch nur, wer bereits weiß, wovon hier die Rede ist :-(((
Und ganz richtig ist das auch nicht! Denn Dinge, die "früher per Hand erledigt wurden", werden heute nicht grundsätzlich mit Computern und digitalen Geräten gemacht, so wie Essen kochen, Gartenarbeit, Kinder betütern, Hunde anleinen, Auto waschen etc...
Der arme Copilot weiß es also nur so ungenau wie diejenigen, die ihn mit seinem Wissen "gefüttert" haben :-)))
Wir versuchen Ihnen zuerst die Reiz-Wörter zu erklären
Analog bedeutet: Entsprechend - Beispiel: Je mehr Gewicht auf der Waage liegt, desto höher (mehr) ist die Anzeige.
Das Beispiel DIGITAL: Das Ergebnis wird technisch umgesetzt und (das Gewicht) mit Ziffern und Zahlen angezeigt. Dahinter steckt ein unbeteiligter Rechner / Computer, der nur Binärcodes (0 und 1) versteht.
HÄ?
Nochmal von Anfang
Das Zwei-Zustand-(Binär-)System kennen wir von z. B. Taschenlampensignalen: Licht aus = 0, Licht an = 1.
(Genial, wenn wir dem Nachbarskind ausgemacht hatten, 111 bedeutet "Luft ist rein", kannst rüberkommen. Oder das warnende Blinken 10 10 10: "Achtung Mutter ist noch wach.")
Dieser schlichte Zustandswechsel wurde mit der Zeit auf verschiedenen Gebieten logisch weiterentwickelt. Unter anderem per Morsealphabet über die ersten schwankenden Telegrafenleitungen in die Welt hinausgetickert. (Optisch und akustisch ging so etwas auch mit Rauchzeichen und Trommeln.)
Erweiterungen fand man durch den Faktor Zeit (laaaaaaaaang / kurz), Pausen und Wiederholungen und schnelle Abfolgen. Das bekannteste Beispiel ist SOS (Save our Souls), der immer noch gebräuchliche internationale See-Notruf:
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Mehr dazu auf https://de.wikipedia.org/wiki/SOS_(Notsignal)
Psst: Schauen Sie mal, was SNAFU bedeutet: ... -. .- ..-. ..-
Für den Computer hat man das Binärsystem vom einfachen an-aus-Maschinencode immer weiter hochgejubelt. Seine "stromführenden" Drähte funktionieren wie Schalter. Bei zwei Kabeln gibt es 4 Möglichkeiten (Bits), etwas zu vermitteln: 00 / 01 / 10 / 11. Verdoppeln Sie das gerne mal. Mit 4 Kabeln kommen Sie schon auf 128 unterschiedliche Möglichkeiten (Beweis siehe ganz unten im Text :-).
Der technische Fortschritt brachte es mit sich, dass Computer, Taschenrechner, Uhren, Spielzeug plus Maschinen-Steuerungen immer weiter entwickelt wurden. Und zwar rasant. Auch die Speicherung der erzeugten Ergebnisse (Daten = Texte / Berechnungen / Bilder) war irgendwann möglich. Inszwischen übernehmen die "elektronische Schaltarbeit" winzige Chips.
Zurück zur Digitalisierung = EDV (Elektronische Datenverarbeitung)
Im Prinzip bedeutet der erwünschte Vorgang, die Erfassung / Verarbeitung sowie Ausgabe (anzeigen / drucken) von Daten samt "logischer" Verknüpfung immer mehr an Computersysteme abgeben zu können...
Analog hat dann oft ausgedient: Wir müssen keine Karteikarten mehr aus dem Schrank fischen, nicht mehr in Landkarten nach einem Weg suchen, können uns per Klick Angebote und Koch-Rezepte über das Handy vorlegen lassen, müssen Briefe nicht mehr zur Post bringen, und Kundenrechnungen verwalten wir vom PC im Büro aus.
Wenn der Rechner trotz aller neuen Programme das nicht schafft, mieten wir einen Platz im Himmel... äh, in einer sogenannten "Cloud" (engl. Wolke) - also einen Platz online auf einem Server (ein größerer weit entfernter Computer), den wir über das Internet erreichen können.
Welch ein Fortschritt
ABER es ist nicht immer sicher, "traditionelle Geschäftsmodelle, Dienstleistungen und Arbeitsabläufe zu transformieren".
Denn bei jeder Umwandlung und Übertragung passieren immer wieder Fehler!
"Ziel der Digitalisierung ist es, Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und neue Möglichkeiten der Interaktion und Innovation zu schaffen"
Ob man damit wohl die heute üblichen Telefon-Ansagen und endlosen Warteschleifen bei der Servicestelle meint - oder gar die einseitigen Kontaktfomulare ohne die Angabe einer Mailadresse auf der Anbieter-Homepage?
"Ein Beispiel wäre die Umstellung von Papierakten auf elektronische Datenbanken in einem Unternehmen, was den Zugriff auf Informationen erleichtert und die Bearbeitungszeiten verkürzt."
Papierakten in eine elektronische Datenbank zu übernehmen erfordert immer noch eine gewissse Handarbeit, Konzentration und Genauigkeit plus eventuell ein darauf abgestimmtes Kontrollprogramm :-)
Passend zum Thema eine
ORIGINAL Pressemitteilung der Bundesagentur für Arbeit vom 06. Dezember 2024
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) geht zusammen mit ihren beiden Partnern der Sozialversicherung, der Deutschen Rentenversicherung (DRV) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), einen weiteren großen Schritt in Richtung Cloud-Transformation in der Öffentlichen Verwaltung.
Berlin. Gestern haben die drei Sozialversicherungsträger den Zuschlag an das Unternehmen Computacenter AG & Co. oHG verkündet. Mit dem Rahmenvertrag haben die drei größten deutschen Sozialversicherungen im Sinne ihrer Multi-Cloudstrategie nun flexiblen Zugriff auf Cloud-Dienste der drei großen amerikanischen Hyperscaler (AWS, Google und Microsoft Azure) und Angebote von vier deutschen bzw. europäischen Cloud-Providern (IONOS, STACKIT, OVHcloud und CloudFerro).
Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der BA: „Unser Ziel ist es, die modernste digitale öffentliche Dienstleisterin Europas zu werden. Deshalb treiben wir Innovationen - gerade im Bereich unserer IT - voran und dafür ist eine leistungsfähige, hybride Cloud-Infrastruktur unerlässlich, die wir bisher als Behörden nicht nutzen konnten. Ich freue mich, dass wir unsere gemeinsame Cloud-Ausschreibung erfolgreich abschließen konnten und nun die nächsten Schritte angehen. Damit das gelingt, brauchen wir jedoch entsprechende Rahmenbedingungen und eine Regulatorik, die hilft, nicht hindert. In Zukunft sollte gerade bei der Gestaltung von Gesetzen und Verordnungen die digitale Umsetzbarkeit mitgedacht werden.“
Stefan Latuski, CIO der BA: „Mit der Ausschreibung haben wir die vertragliche Grundlage, um Transformationsprozesse aktiv mitzugestalten. Wir können jetzt auf innovative Dienste in der Cloud zugreifen und unsere Software „state of the art“ entwickeln. Unser Ziel ist es, Bürgerinnen und Bürgern moderne, benutzerfreundliche Services zu bieten, die Ausdruck unserer leistungsstarken IT sind. Ich persönlich freue mich sehr, dass wir in den letzten Monaten nicht nur den Kraftakt der Ausschreibung zusammen bewältigt haben, sondern auch auf Bundesebene durch eine Vielzahl an Initiativen die Digitalisierung in Deutschland vorantreiben.“
Dr. Stephan Fasshauer, Direktor der DRV Bund: „Mit der gemeinsamen Cloud-Broker-Ausschreibung ist es uns - zusammen mit der BA und der DGUV - erfolgreich gelungen, unsere Ressourcen zu bündeln und bei der Einführung neuer Technologien gemeinsam voranzugehen. Die Cloud bietet mehr Flexibilität und Zuverlässigkeit. Wir können künftig fallbezogen auf innovative Cloud-Lösungen zurückgreifen und besser auf die Anforderungen unserer Nutzerinnen und Nutzer eingehen, unsere Services weiter verbessern sowie auf die Herausforderungen der Zukunft reagieren. Bei der Daten- und Informationssicherheit wird es weiterhin keine Kompromisse geben.“
Dr. Stefan Hussy, Hauptgeschäftsführer DGUV: „Die gemeinsame Ausschreibung der BA, DRV und der DGUV für einen Multi-Cloud-Broker ist ein wegweisender Schritt in der Zusammenarbeit der Sozialversicherungsträger. Mit der Vergabe schaffen wir eine entscheidende Grundlage für den sicheren und effizienten Zugang zu modernen Cloud-Diensten und stärken damit die digitale Zukunftsfähigkeit unserer Träger. Dieses Projekt ist ein Beispiel dafür, wie wir gemeinsam Synergien nutzen und Innovation vorantreiben können. Unser Dank gilt der BA und der DRV für die hervorragende Zusammenarbeit.“
Der Weg in die Cloud mit dem Multi-Cloud-Broker Computacenter AG & Co. oHG: Mit dem Unternehmen Computacenter AG & Co. oHG gehen die drei Sozialversicherungsträger in den kommenden Jahren in die Cloud. Der Vertrag hat eine Laufzeit von zwei Jahren und kann zweimal um ein weiteres Jahr verlängert werden.
Computacenter stellt ein für die Anforderungen der Sozialversicherungen angepasstes Cloud-Portal, basierend auf dem Produkt der Firma meshcloud, zur Verfügung.
Der Cloud-Broker bildet künftig den vertraglichen Unterbau der BA, Cloud-Leistungen zugänglich zu machen.
Der Cloud-Broker stellt den beteiligten Sozialversicherungen jeweils ein Bestell- und Abrechnungsportal zur Verfügung. Nach erfolgter Bestellung lassen sich die eigentlichen Cloud-Services direkt beim jeweiligen Cloud-Provider abrufen.
Mit dem Start des Cloud-Portals wird die BA erste Anwendungsfälle im Bereich des Online-Auftritts der BA „arbeitsagentur.de“ in die externe Cloud migrieren, um den Webauftritt für die Kundinnen und Kunden attraktiver und effektiver zu gestalten. Die BA wird Leistungen aus der Cloud nutzen, wo es fachlich und wirtschaftlich sinnvoll ist.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Lassen Sie sich den wortgewaltigen Inhalt mal auf der Zunge zergehen. Und WENN Sie die hehren Worte und die Freude der "Talking Heads" in dieser Meldung nicht richtig einschätzen und verstehen können, schreiben Sie an HESSENMAGAZIN.de. Wir glauben, da herrscht noch eine allgemeine Erklärungsnot. Oder?
Eigentlich geht es in dem Text ja "nur" darum, dass drei wichtige Akteure der öffentlichen Verwaltung jetzt nach einer (pflichtgemäßen) Ausschreibung mit dem IT-Dienstleister Computacenter AG & Co. oHG (www.computacenter.com/de-de) einen Vertrag abgeschlossen haben, um verschiedene, für sie passende Cloud-Dienste vermittelt und nach gewisser Zeit auch nutzen zu können.
So what, so werden dann alle Informationstechnologie-Fäden irgendwann dort zusammenlaufen. Mehr dazu nachlesen bei dieser IT-Firma über Multi-Cloud-Broker: www.cloudcomputing-insider.de/was-ist-ein-cloud-broker-a-665072/
Hier bitteschön noch die binary digits mit 4 Signalgebern
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Erstaunlich und irgendwie lustig, nicht wahr?
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de
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