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Links: Hortensie mit Schnee auf den trockenen Blüten - Rechts: Blattlose Sträucher im Vorgarten (c) HESSENMAGAZIN.de
[Bergwinter] Oberhalb von 500 Höhenmetern liegt seit Tagen Schnee. Und es ist frostig bis -5 Grad Celsius. Da fragt man sich unwillkürlich, wie das die Tiere draußen aushalten. Und so kauft der gute Mensch Futter, verteilt es im Garten und erfreut neben den gefiederten Freunden auch Eichhörnchen, Igel, Marder, Mäuse, Ratten und Waschbären.
Unbewusst lädt man bei der Fütterung oft auch andere Gartenbewohner ein. Das ist nicht grundsätzlich schlecht – aber es braucht sorgfältige Auswahl des Futters, hygienische Futterstellen und eine klare Platzierung, um die richtige Wirkung zu erzielen. Nur rund zehn Prozent der heimischen Brutvögel profitieren von der Fütterung am Vogelhaus – meist sind das die Körnerfresser.
Hier unsere eigenen Anfänger-Erfahrungen aus dem letzten Winter:
Gut zu wissen
Vögel sind die Hauptgäste
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Körnerfresser wie Spatz, Buchfink, Dompfaff, Grünfink
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Weichfutterfresser wie Amsel, Rotkehlchen, Zaunkönig, Star
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Allesfresser wie Meisen, Kleiber, Spechte
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Je nach Futterart kommen unterschiedliche Arten – z. B. Sonnenblumenkerne, Haferflocken, Obst, Meisenknödel
Eichhörnchen
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Fressen gern Nüsse, Sonnenblumenkerne und Obst
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Klettern geschickt an Futtersäulen oder Meisenknödeln hoch
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Sind tagaktiv und oft gut zu beobachten
Igel (nur bei mildem Winter oder kranken Tieren)
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Können sich an Weichfutter wie Haferflocken oder Obst bedienen
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Vogelfutter ist für sie nicht ideal – besser geeignet ist Katzenfutter oder spezielles Igelfutter
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Gesunde Igel sollten im Winter eigentlich im Winterschlaf sein
Mäuse und Ratten
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Werden durch Futterreste am Boden angelockt
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Besonders Körner und Fettfutter sind attraktiv
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Deshalb: Futter nie direkt auf den Boden streuen, sondern in sauberen Futtersilos anbieten
Waschbären
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In manchen Gärten kommen Waschbären nachts an Futterstellen
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Sie sind Allesfresser und bedienen sich an Meisenknödeln, Obst oder Nüssen
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Sie können Futtersäulen beschädigen – daher besser katzensichere, stabile Konstruktionen verwenden
Der NABU Hessen empfiehlt, Gärten ganzjährig naturnah zu gestalten. Optimal ist es, vielfältige Lebensräume für Vögel im Garten bereitzuhalten, in denen sie stets genug Futter finden. Ideal sind beerenreiche Sträucher, die bis in den Winter hinein Nahrung bieten. Dazu gehören Weißdorn, Rosen mit Hagebutten, Holunder, Liguster und Schwarzdorn.
Die Früchte des heimischen Weißdorns schmecken z. B. 32 Vogelarten, die des Schwarzen Holunders werden sogar von über 60 Vogelarten gefressen. Blumen wie Distel, Sonnenblume und Wilde Karde bieten Samen, die Körnerfresser wie Buch-, Distel- und Grünfink anlocken. Dazu muss man die alten Fruchtstände unbedingt im Herbst stehen lassen.
Mit Körnerfutter lassen sich gezielt Buchfink, Dompfaff und Spatz an das Futtersilo locken. Weichfutterfressern wie Amsel, Rotkehlchen, Zaunkönig und Star kann man mit Haferflocken, Obststücken, Rosinen oder getrockneten Wildbeeren die kalte Zeit erleichtern. Äpfel lassen sich z.B. in kleinen Holzgestellen feststecken.
Für Allesfresser wie Meisen sind Meisenknödel oder Meisenringe sowie Drahtbehälter mit Nüssen das richtige Angebot. Plastiknetze sollte man auf jeden Fall vermeiden, da sich die Vögel dort verfangen und verletzen können. Empfehlenswert sind Halter aus Metall.
Wichtig ist auch die Auswahl des Vogelfutters. Der NABU appelliert an Vogelfreund*innen, keine Speisereste zu verfüttern, da sie für Vögel in der Regel nicht bekömmlich sind und leicht verderben.
Das auch noch: Nah am Wald sind Wildkaninchen und Hasen harmlose Mitesser, wenn Obst oder Haferflocken offen herumliegen. Katzen hingegen stellen eine Gefahr für Vögel dar – weniger durch das Futter, sondern durch ihre Jagdinstinkte. Wer Vögel im Winter füttert, sollte deshalb auf sichere und erhöhte Futterplätze achten.
Marder sind im Garten zwar keine klassischen „Mitesser“ wie Igel oder Eichhörnchen, tauchen aber nachts durchaus an Futterstellen auf, weil sie alles fressen, was leicht zugänglich ist – von Nüssen über Obst bis hin zu Resten. Zudem sind die kleinen Beutegreifer ein Risiko, weil sie auch Nester plündern oder Vögel jagen können.
Quelle: NABU + Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de





















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