[Vogelsberg und so] Ab und zu braucht man eine größere Summe Bargeld. Im Glauben, es wäre möglich, bis zu 1000 Euro an irgendeinem Geldautomaten per Girogard vom Konto abheben zu können, begibt man sich in eine Sparkassenfiliale z. B. in Ulrichstein. Um dann vor Ort feststellen zu müssen, dass sie erstens menschenleer ist... und man zweitens dort lediglich 500 Euro bekommen kann.
An der Wand klebt ein Schild mit einer Telefonnummer: "Wir sind für Sie da, rufen Sie uns an - montags bis freitags 8 bis 20 Uhr."
Das folgende Gespräch mit der Service-Hotline ist zwar freundlich, aber unergiebig. Denn als Gründe für die Nichtauszahlung unseres gewünschten Betrages wurden genannt: Es ist früher Montagmorgen, der Automat ist wahrscheinlich noch nicht wieder aufgefüllt... oder: Unsere Girocard hat möglicherwerise eine Limitbeschränkung... Oder die Sparkasse mag die BANK-Karte nicht (bzw. umgekehrt ;-).
Auf die Frage: "Wie komme ich nun an 1000 Euro in bar, obwohl meine eigene Bank nicht vor Ort päsent ist," erhielten wir eine Art Online-Lehrgang verpasst: Selbst wenn ein Schalter in eine Sparkassenfiliale vorhanden ist, wie im 16 Kilometer entfernten Mücke, händigt man ausschließlich seinen eigenen Kunden eine größere Summe Geld aus.
Gesprächsnotizen (c) HESSENMAGAZIN.de
Natürlich könnten wir auch Kunde werden. Aber für eine Kontoeröffnung, so hieß es, benötigen wir vorab unbedingt einen Live-Besprechungstermin mit dem Zuständigen. Doch den erreichen wir erst in einer Woche.
Autsch!
Online könnte man den Akt wohl auch irgendwie hinkriegen. Die dann aber noch fehlende Sparkassenkarte würde (nach dem Auffüllen des neuen Kontos per Sofortüberweisung) in einer Filiale mit Schalter von Mitarbeitern einmalig durch eine White-Card ersetzt. So sei es endlich möglich, die 1000 Euro abzuheben.
Natürlich nur zu den Öffnungszeiten
- nicht jedoch Dienstag- und Freitagnachmittag,
- Mittwoch den ganzen Tag,
- sowie Montag plus Donnerstag zusätzlich nicht zwischen 12:30 und 14 Uhr.
Service-Wüste Deutschland
Speziell auf dem Land ist die Situatiom schwierig, denn in der Stadt ist die nächste Bank gleich um die Ecke, also dort in der Regel keine halbe Autostunde entfernt. Zudem gelangt man auch meistens per U-Bahn oder Stadtbus alle 10 Minuten zu einer anderen Filiale.
Informiert man sich über die Modalitäten, stellt sich heraus, dass man sich informieren muss - HAHA:
www.sparkasse.de/pk/produkte/konten-und-karten/banking/filial-services/bargeld-abheben.html#geld-abheben-am-schalter
PS: Es tut sich was beim Onlinebanking
Eine neue EU-Verordnung verpflichtet Kreditinstitute (Banken und Sparkassen) ab 9. Januar 2025 eingehende Sofortüberweisungen kostenlos anzubieten. Ab dem 9. Oktober 2025 wird das auch für ausgehende Sofortüberweisungen gelten.
Mit Sofortüberweisungen kann man Geld in weniger als zehn Sekunden auf ein anderes Konto schicken, egal zu welcher Zeit oder an welchem Wochentag. Mehr dazu beim ZDF: HIER <-KLICK.
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de