[Deutschland] Die Küche bleibt kalt – und das immer öfter: Ob Restaurant, Café, Gaststätte oder Biergarten – in der Gastronomiegehören „neue Öffnungszeiten“ zum Alltag. „Immer häufiger stehen Gäste vor verschlossenen Türen. Wer zum Essen rausfährt oder etwas trinken möchte, sollte sich besser vorher im Internet oder per Anruf erkundigen, ob das Lokal auch offen hat. Und vor allem, wie lange es warme Küche gibt“, rät Hendrik Hallier von der Gastronomie-Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).
Viele Gaststätten und Restaurants haben bereits zusätzlichee Ruhetage eingelegt. „Einige Häuser streichen den Mittagstisch komplett. Und oft schließt die Küche abends deutlich früher. Der Trend ist klar: Die Gastronomie kocht und bedient nur noch auf Sparflamme“, sagt Hallier.
Der Geschäftsführer der NGG Rhein-Main schlägt „Küchen-Alarm“ für die Gastro-Szene. Der Grund liegt auf der Hand: „Zu wenig Personal. Hotels, Restaurants, Gaststätten, Biergärten, Cafés, Caterings ... – fast alle suchen händeringend Unterstützung“, so Hendrik Hallier.
In der Gastro-Branche muss sich einiges ändern: „Höhere Löhne und bessere Arbeitszeiten sind der Schlüssel für mehr Personal“, macht Hendrik Hallier klar. Konkret peilt er dabei für die Zukunft einen „Gastro-Start-Lohn“ von 3.000 Euro brutto pro Monat für alle an, die in der Hotellerie und Gastronomie nach ihrer Ausbildung in einem Vollzeit-Job weiterarbeiten.
„Das muss die Branche hinbekommen. Denn wer seine Ausbildung in der Küche, im Service oder im Hotel abgeschlossen hat, braucht eine klare Perspektive. Egal, wo eine Köchin, ein Kellner oder eine Hotelfachfrau hingeht – egal, an welcher Hotelbar, an welcher Rezeption, bei welchem Caterer oder in welchem Biergarten es einen neuen Job gibt: Der faire Einstiegslohn liegt bei mindestens 3.000 Euro.“
„Tatsächlich schrammen Köche und Kellnerinnen im Main-Kinzig-Kreis ziemlich oft nah an der Mindestlohnkante von 12 Euro pro Stunde entlang. Ein Großteil der Gastro-Betriebe zahlt noch immer keinen Tariflohn. Das ist ein Unding, wenn man gute Leute sucht“, so Hendrik Hallier.
Quelle Text: Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Region Rhein-Main