[Hierzulande] Neulich nahm ich an einer Naturführung im Spessart teil. Ein Dutzend Leute lauschte gespannt den Ausführungen des Vortragenden und erfuhr unter anderem Interessantes über a) "Neophyten" und b) "Neozoen" - also a) Pflanzen und b) Tiere, die hierzulande eigentlich nichts zu suchen haben. Die sind irgendwann einmal eingeschleppt worden und bereiten vielen strenggläubigen Naturschützern mächtig Sorgen. Angeblich verdrängen sie heimische Arten, weil und wenn sie sich unkontrolliert ausbreiten. Doch in Wirklichkeit sorgen wir selbst für Lücken in unserer heilen Welt.
Der Verlust von Lebensraum für blütenbestäubende Bienen, bodenbrütende Vögel (Insektenvertilger) sowie freilebende Tiere in Feld und Wald (Hasen) durch Monokulturen in der Landwirtschaft ist die größte Bedrohung für die Artenvielfalt!
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Das passende Schlagwort dazu ist Grünland, das wir Normalos mit "Wiese oder Weide" gleichsetzen. Doch solche Flächen werden in der Regel von Bauern intensiv bewirtschaftet und immer wieder mit (grundwasserschädigender) Gülle gedüngt.
Wikipedia verrät uns, warum das gegen alle Vernunft so geschieht: "Die je nach Nutzungsintensität ein- bis sechsmal jährlich geerntete oberirdische Pflanzenbiomasse des Grünlandes wird frisch, siliert oder getrocknet überwiegend als Futtermittel für Rinder (Milchkühe, Mastrinder) genutzt. Zunehmend dient die Biomasse zur Erzeugung von Biogas."
Die Krux: Mittendrin im ersten hochgewachsenen Gras befinden sich Vogelnester sowie Babyhasen, und es liegen dort frisch geborene Rehe ohne Fluchtreflex versteckt herum. Die werden allesamt (verbotenerweise!) geschreddert, wenn der Bauer die Flächen mäht, weil er Futter für seine im Stall eingesperrten Kühe braucht.
Mehr dazu: www.deutschewildtierstiftung.de/naturschutz/reh-stoppt-den-maehtod <-KLICK
Es sind also nicht allein die bösen invasiven (eingewanderten) Waschbären, die die Vogelnester ausrauben und schuld daran sind, dass keine Lerchen mehr über den Feldern trillern. Mehr dazu: HIER <-KLICK.
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de
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