Sonntagsreden, Narrenfreiheiten und die kommende Wahl

Sonntag, den 08. August 2021 um 08:47 Uhr Gut zu wissen - Notiert !
| Drucken |

Schon als Tasendsassa geboren? - Symbolbild (c) Brigitta Möllermann[Deutschland] Wussten Sie schon, dass BILD.tv - neben der allbekannten Zeitung und dem Onlineportal - uns auch noch ab dem 22. August 2021 per Flimmerkasten informieren will? Nee? Na dann wird es Zeit, dass Sie sich mit dem Thema Nachrichten mal beschäftigen. Früher sagte man "Papier ist geduldig" und meinte damit, man solle nicht alles glauben, was geschrieben steht. (Selbstverständlich abgesehen von der Bibel ;-).

Heute ist das anders: Facebook und Co. - und unsere "Freunde" aus dem Netz - schicken uns virtuell die schönsten Neuigkeiten und oft sogar ihre Meinung dazu - gänzlich ohne Papier. Werbung - nicht nur im Privatfernsehen - verspricht uns, strahlend weiße Zähne oder selbstdenkende Staubsaugern für ganz wenig Geld zu verkaufen - plus den Himmel auf Erden. Bildschirme und Handydisplays sind also auch geduldig?
So what!

Wie BILDet man sich also eine eigene Meinung - wo und wie findet man der Kern einer Wahrheit?

Ganz einfach: Indem man sich zu einem Thema möglichst viele Informationen beschafft und nicht das Erstbeste als wahr übernimmt, das an einen herangetragen wird. Dieses "Detektivspiel" ist allerdings nicht einfach zu bewältigen, wenn man einer gewissen Denkfaulheit frönt. Da ist man eher geneigt, den beschönigenden Sonntagsreden <-KLICK der Politiker zu glauben, die grundsätzlich an vorderster Front und am häufigsten in Tagesschau, MOMA (ZDF / das Erste), Talkshows etc. zu Wort kommen.

Viel seltener sind es echte Wissenschaftler, die öffentlich mitreden dürfen. Hat das System?

Oft wird nur der Vorsitzende von diesem oder jenem Verband live geschaltet und darf ohne wissenschaftlichen Background einfach seine persönliche Meinung ans Volk abgeben. So wie Karl Wilhelm Lauterbach, der mit seinen Thesen selbstüberzeugt vor jede Kamera tritt, die sich ihm in den Weg stellt.

Er ist zwar lt. Profil promovierter Mediziner und berufener Professor, was aber nicht unbedingt auch heißt, dass er sich in jedem Metier auskennt und mit seiner Überzeugung bzw. seinen verbreiteten Theorien richtig liegt. Zumal er seit 2005 als Abgeordneter in der Politik tätig ist. Also seit 16 Jahren nicht mehr viel freie Nachdenk-Zeit hat neben dem Schreiben von Büchern und der ständigen Mühe, seine Publikationen mindestens h {\displaystyle h} h-mal zitieren zu lassen. (Womit er möglicherweise hofft, zu einem ähnlich hohen Bekanntheitsgrad aufzusteigen wie Stephen Hawking oder Albert Einstein?)

Die Suchmaschine Google Scholar hilft dabei, einen Überblick zu bekommen und listet u. a. Lauterbachs Publikationen samt Zitatstellen auf: HIER <-KLICK. Herzlich wenig davon hat mit Corona zu tun. Und was dabei eventuell von großer Wichtigkeit fürs Weltgeschehen ist, wollen wir gar nicht prüfen. Der h-Index ist ja lediglich eine Art Punktesystem: Wie oft wurde was zitiert... zwecks Wahrnehmung. (So ähnlich wie beim Google Ranking :-))))

Mal selbst hineinschauen in das Buch von Lauterbach "Der Zweiklassenstaat: Wie die Privilegierten Deutschland ruinieren": HIER <-KLICK. Dazu sollte man vielleicht wissen, dass der Autor aus einer Arbeiterfamilie stammt und man bei Wikipedia nachlesen kann: "Trotz sehr guter Leistungen in der Grundschule erhielt er nur eine Hauptschulempfehlung, was er später als eine Diskriminierung aufgrund seiner familiären Herkunft begriff." (Zitat)

Viele wundern sich über die willfährige Medien-Präsenz dieses "SPD-Gesundheitsexperten", der inzwischen auch Spott einstecken muss. Aber das scheint ihn nicht daran zu hindern, seinen Kurs Richtung Wahl und Bekanntheit weiterzufahren. Echt Politik eben :-)

Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de