Was sagt uns dieses Haus auf dem Dorf? (c) HESSENMAGAZIN.de
[Medienwelt] Vorab: Beim Recherchieren fanden wir eine beeindruckende Internetseite von Kollegen, die sich so sehr selbst "beweihräuchern", dass wir fast neidisch wurden. Mit ihrer astreinen, dick aufgetragenen Selbstdarstellung wollen sie potentielle Kunden beeindrucken. Und das eventuell sogar erfolgreicher als wir, denn der Durchschnittsmensch lässt sich in der Regel gerne auch mal von plumper Werbung verführen.
Wir jedoch wollen unsere Auftraggeber überzeugen und nicht bloß beeindrucken
Ein LIVE-Beispiel für unsere nachhaltige Arbeitsweise ist diese Internetseite HIER: HESSENMAGAZIN.de. Unser Onlinemagazin belegt seit Jahren, dass wir gut sind (ohne dass wir das extra erwähnen müssen :-).
Mehrere tausend Besucher klicken sich täglich hier rein, um zu lesen, was wir schreiben und veröffentlichen.
- Wir müssen also nicht behaupten, dass wir klug und kreativ sind.
- Wir servieren auch keine packenden Inhalte, sondern interessante Neuigkeiten.
- Wir setzen nicht auf die Kraft und das Potenzial der Wörter, sondern auf deren Verständlichkeit.
- Wir glauben keineswegs, dass Sprachgewandtheit bzw. ein sicheres Gespür für Stil und Storys alleine ausreichen, um unseren Lesern Wissenswertes zu liefern.
- Effekthaschender Journalismus ist nicht die beste Basis, um Kundengeschichten weiterzuerzählen.
- Schreiben ist grundsätzlich eine konzentrierte Arbeit, die muss man allerdings lieben und zudem möglichst oft praktizieren, um sie gekonnt zu beherrschen.
- Ein weitere geniale Möglichkeit zwecks Training: Alles lesen, was einem unterkommt. Das schult enorm ;-)
Zur Sache: Wie wir "Kommunikationsaufgaben" lösen
1. Zuerst brauchen wir einen Überblick über die individuelle Situation
Damit versetzen wir uns in die Lage unseres Kunden (Kundin...) und eroieren mit ihm (ihr) gemeinsam, was an die Öffentlichkeit soll. Manchmal ist an diesem Punkt etwas Detektivarbeit nötig, und die Zielgruppe muss bestimmt werden: Wem und was soll "offenbart" werden.
Wenn der Knoten gelöst ist und die Worte sprudeln, notieren wir alle Highlights in einer Art Wissenstransfer. Später im Büro bauen wir daraus ordentliche Sätze = den sogenannten Rohtext, der anschließend mit dem Kunden (der Kundin) durchgesprochen wird.
Erst danach beginnt das eigentliche Texten: konstruieren, sortieren, korrigieren, umstellen und am Ende nach einer Tasse Tee in gedruckter Form noch einmal durchlesen und notfalls Überflüssiges rausstreichen oder Weggelassenens ergänzen.
Das Geheimnis guter Geschichten bzw. lesenswerter Texte ist ihr Aufbau. Es muss ein "roter Faden" vorhanden sein, an dem man sich entlang hangelt und bis zum Schluss hingeführt wird.
2. Inspiration durch stille Kommunikation: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte
Nehmen wir das Beispiel von oben. Das alte, verschindelte Fachwerkhaus mit den neuen weißen Türen zeigt ganz deutlich: "Hier geht zurzeit niemand rein". Denn mitten auf den Treppenstufen blockieren große Blumentöpfe die Eingänge. Wer nicht so genauso hinsieht, bemerkt es vielleicht gar nicht.
Weiterhin fällt auf: Die fast bodentiefen Rolläden vor zwei großen Fenstern verdecken möglicherweise einstige Schaufenster. Im oberen Stockwerk hat man die Gardinen in den kleinen Fenstern hängen lassen. Das ist üblich auf dem Land, damit das Haus nicht unbewohnt ausschaut. Auf dem ordentlich gedeckten Dach trohnt eine ältliche terrestrische Antenne - wahrscheinlich noch aus Omas Zeiten... Trotzdem scheint das Gebäude "gut in Schuss" zu sein.
Wäre ich auf Haussuche in diesem ländlichen Gebiet, ich würde anhalten und die Nachbarn fragen, oben es zu haben ist - oder ich es mir wenigstens aus purem Interesse ansehen kann. Möglicherweise bekomme ich auf diese Weise einen kleinen "Roman" serviert, den ich als kultige Familiengeschichte wiederum meinen Lesern mitteilen könnte...
Fazit: Wir erzählen von dem, was wir (und Sie) sehen und was uns berichtet wird... manchmal sogar wortlos :-)
Das spricht für uns und unsere Professionalität - gänzlich ohne miefiges Eigenlob!
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de
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