Sich schlau machen: Kommunikation in der heutigen Zeit

Sonntag, den 11. Februar 2018 um 18:23 Uhr Gut zu wissen - Dossier: Sprache und Verstand
| Drucken |

Kommunikationsversuch per 'Schilderbaum' (c) HESSENMAGAZIN.de
Kommunikationsversuch per 'Schilderbaum' (c) HESSENMAGAZIN.de

[Hessen - Deutschland] Moderne Menschen nutzen täglich mehrere Kanäle, um zu kommunizieren. Sie schreiben und empfangen Mails per Computer sowie Kurznachrichten auf dem Handy. Daneben lesen, hören und sehen sie Nachrichten u. a. in den sozialen Medien (facebook etc.), lassen sich von YouTube-Videos unterhalten, führen zusätzlich Gespräche live mit echten Menschen per Telefon oder face to face. Zudem konsumieren sie Fernsehsendungen und Filme nach Lust und Laune.

Dagegen kommen klassisch gedruckte Tageszeitungen schon lange nicht mehr an. Nach dem großen "Zeitungssterben" bringen die übrig Gebliebenen ihre Inhalte mit der konventionellen Methode viel zu langsam rüber. Daher publizieren sie ebenfalls jetzt online im Internet (meistens sogar zähneknisrschend kostenlos).

Leser gewinnen (und halten) kann man als News-Paper oder Magazin nur noch, wenn man Außergewöhnliches oder Neues bringt, dabei bitteschön unterhaltsam ist und sich von der Masse abhebt. Gut ist es auch, Themen von überregionalem Interesse zu veröffentlichen. Aus diesem Grund kaufen viele Medien sich - nach dem Rausschmiss überflüssig gewordener Reporter - ein gewisses Kontingent an vorgefertigten Profi-Nachrichten von Agenturen = Großhändler für Neuigkeiten, wie zum Beispiel die dpa (Deutsche Presseagentur) oder Reuters.

Diese allerdings haben inzwischen auch ziemlich zu kämpfen mit der blitzschnellen Nachrichtenflut privater Benutzer in sozialen Medien, User Generated Content genannt, der ihnen ständig zuvorkommt und die Show stiehlt.

Also erschließen sie sich "neue Quellen" und bedienen sich in den sozialen Medien, "teilen" Posts und durchforsten per Software z. B. Twitter nach möglichen / brauchbaren "Breaking News" (Eilmeldungen, die sogar zur Unterbrechung von Sendungen führen können).

Und an dieser Stelle der Geschichte bekommen jetzt die ehemaligen Reporter wieder einen Job: Sie sollen die Nachrichten auf ihren Ursprung prüfen, um Fakes (Fälschungen) auszusortieren und vor der Veröffentlichung Quellen zu verifizieren, sprich, ihre Richtigkeit festzustellen.

Nachrichten sind zur Handelsware verkommen

Die letzten "echten" Journalisten verspüren nun jedoch vermehrt einen Trend bei Lesern / Nutzern, "Content" (Inhalte) ungenutzt / ungelesen zu lassen und sich lieber wieder der "Bubble" (Privates / Individuelles) zuzuwenden :-)

So what! Alles umsonst?