[Deutschland] Schon gemerkt? Die Mineralwasser-Preise sind seit einiger Zeit um mehr als 30 Prozent gestiegen. Als Gründe dafür werden höhere Energie- und Transportkosten sowie teurere Verpackungen angegeben. Während der Absatz von stillem Mineralwasser weiter wächst, greifen viele Verbraucher inzwischen eventuell häufiger zum Leitungswasser.
Mineralwasser ist das beliebteste alkoholfreie Getränk, doch die Kostensteigerungen machen sich besonders bei Markenprodukten bemerkbar. Ein Liter bekanntes Quellwasser kostet nun 0,99 Cent! Discounter-Angebote sind etwas stabiler, können aber den Trend nicht aufhalten.
Ist da Leitungswasser wirklich die Alternative...?
Seit kurzem sickern erneut Nachrichten durch, dass unser hochgelobtes Leitungswasser nicht mehr so rein ist wie immer behauptet.
Siehe bereits unseren Bericht von 2014: Unser gutes Wasser gib uns heute <-KLICK
Man sollte es eigenlich längst wissen: Unser Leitungswasser wird zu rund zwei Dritteln aus Grundwasser gewonnen. Das restliche Drittel kommt aus Oberflächengewässern wie Flüssen, Seen und Talsperren. Bevor es in die Haushalte gelangt, wird es aufbereitet und gereinigt in zahlreichen Verfahren und mit chemischen Hilfsstoffen. Seine Qualität wird durch die Trinkwasserverordnung geregelt. Sie legt verbindliche Grenzwerte von Inhaltstoffen fest und überwacht die "Reinheit".
NANO Sendung vom 11.11.2025: Giftstoffe im Rhein – Trinkwasser in Gefahr!
Millionen Menschen entlang des Rheins trinken inzwischen Wasser, das mit Chemikalien belastet ist. Rund 20.000 Substanzen – von Pestiziden über Arzneimittelrückstände bis hin zu PFAS – gelangen trotz moderner Aufbereitung in den Fluss und damit auch ins Trinkwasser. Fachleute schlagen Alarm: Die Belastung sei nicht länger hinnehmbar, internationale Grenzwerte und strengere Kontrollen seien überfällig.
Besonders brisant ist der Fall im elsässischen Hégenheim. Dort wurde das Leitungswasser im Frühjahr als riskant eingestuft, nachdem „Ewigkeitschemikalien“ ins Grundwasser gelangten. Diese Stoffe breiten sich grenzüberschreitend bis in die Schweiz und nach Deutschland aus. In Basel überwacht Umweltchemiker Reto Dolf den Rhein mit modernster Messtechnik – und findet immer neue Rückstände, die sich kaum abbauen lassen.
Experten fordern ein Umdenken
Schadstoffe sollen gar nicht erst ins Grundwasser gelangen, es müssten geschlossene Abwasserkreisläufe eingeführt wrden, um problematische Substanzen von vornherein zu vermeiden. Das sei nicht nur wirksamer, sondern auch günstiger als der Bau immer teurerer Aufbereitungsanlagen. Ein Beispiel liefert die Landwirtschaft: Durch gezielte Förderprogramme konnte der Nitratgehalt im Grundwasser deutlich gesenkt werden – ein Modell mit Vorbildcharakter für die gesamte Region.
Die Sendung anschauen: HIER <-KLICK
So haben wir also nun die Wahl zwischen Teufel und Beelzebub: Teures Mineralwasser kaufen oder uns billiger per Leitungswasser möglicherweise immer mehr körperlichen Schaden zuzufügen...
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de