Bilder tierischen Lebens im warmen September 2011

Montag, den 03. Oktober 2011 um 00:00 Uhr Gut zu wissen - Klima - Wetter - Wandel
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Wildschwein im Bade (c) HESSENMAGAZIN.de
Ungewöhnlich: Ein ausgewachsenes Wildschwein im Bade (c) HESSENMAGAZIN.de

[Hessen - Deutschland] Im letzten Monatsdrittel sorgte Hochdruckeinfluss für den erhofften, beständigen Altweibersommer. So wurde der September 2011 am Ende noch schön warm, sehr sonnenscheinreich und auch trocken - zumindest von oben.

Wildschwein im Schlamm (c) HESSENMAGAZIN.de
So stellt man sie sich landläufig vor: Bis an die Rüsselnase im Schlamm vergraben (c) HESSENMAGAZIN.de

Anfangs hochsommerlich warm, gegen Ende des Monats erste Nachfröste

Die Durchschnittstemperatur für ganz Deutschland lag mit 15,3 Grad Celsius (°C) um rund 2,0 Grad über der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Auch gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 waren es immer noch rund 1,8°C. Hochsommerlich warm waren die ersten beiden Wochenenden, vor allem im Süden und Westen Deutschlands. Den Spitzenwert meldete dabei am 10. Rheinfelden am Hochrhein mit 33,0°C.

Wildschweine beim Toben im See (c) HESSENMAGAZIN.de
Machen ihrem Namen alle Ehre: Ein Rotte WILD-Schweine beim Toben im See (c) HESSENMAGAZIN.de

Es gab sogar etliche Tropennächte: Am 4. sank das Quecksilber in Düsseldorf und Essen nicht unter 20°C - am 11. in Wernigerode am Harz nicht unter 21,2°C. Andererseits traten während der ruhigen Altweibersommerlage in der letzten Dekade des Monats zunehmend herbstlich-kühle Nächte auf. So konnte man am 24. in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit -0,4°C den ersten Frost der Saison verzeichnen.

Wildschweine - Gerangel am Ufer (c) HESSENMAGAZIN.de
Nicht zimperlich: Junge Wildschweine messen ihre Kräfte (c) HESSENMAGAZIN.de

Für die Jahreszeit recht heftige Gewitter, insgesamt aber etwas trocken

Die durchschnittliche Niederschlagsmenge des Monats blieb mit rund 57 Litern pro Quadratmeter (l/m²) um etwa 7 Prozent unter dem Referenzwert von 61 l/m² - und das trotz zahlreicher Starkregenereignisse: Am 2. fielen bei einem Gewitter in Amberg-Unterammersricht 69 l/m². Pfrondorf bei Tübingen präsentierte sich nach starkem Hagelschlag für viele Stunden unter einer dickenweißen Schicht. Am Abend des 4. dann neue sintflutartige Regenfälle: In Leutkirch, im württembergischen Allgäu, fielen innerhalb einer Stunde 59 l/m².

Wildschweine - Wettschwimmen (c) HESSENMAGAZIN.de
Hier schlägt das Wasser Blasen: Wildschweine beim Wettschwimmen (c) HESSENMAGAZIN.de

Am 11. erlebten viele Menschen in Deutschland den Höhepunkt der für September ungewöhnlich heftigen Gewitter: Eine Gewitterlinie zog mit Blitzeinschlägen, Starkregen, Sturm und Hagel vom Saarland, über die nördlichen Teile von Rheinland-Pfalz, Hessen und Thüringen bis nach Sachsen-Anhalt. Es gab vielerorts beträchtliche Schäden. Auch ein Tornado wurde beobachtet. Die höchste Monatssumme hatte diesmal Sigmarszell-Zeisertsweiler, nordöstlich von Lindau, mit etwa 159 l/m². Besonders trocken war es dagegen in Worms mit nur etwa 16 l/m².

Aneinandergeschmiegte, schlafende Wildschweine (c) HESSENMAGAZIN.de
Gut in die Mulde einsortiert: Aneinandergeschmiegt schlafen die Wildschweine bei den Frischlingen (c) HESSENMAGAZIN.de

Abgesehen vom äußersten Norden ein sehr sonnenscheinreicher Monat

Der September 2011 überbot deutschlandweit mit etwa 182 Sonnenscheinstunden um rund 22 Prozent das Soll der Referenzperiode von 149 Stunden. Damit wurde bereits im September mit bislang 1539 Stunden das gesamte Jahressoll von 1528 Stunden erreicht bzw. übertroffen. Lediglich Schleswig-Holstein und Hamburg wiesen ein leichtes Sonnenscheindefizit auf. Begünstigt war dagegen der Südwesten, wo Spitzenreiter Rheinfelden am Hochrhein etwa 227 Stunden mit Sonnenschein verbuchen konnte.

Schmusende Wildschweine (c) HESSENMAGAZIN.de
Selten zu sehen: Zärtlich schmusende Wildschweine (c) HESSENMAGAZIN.de

Das Wetter in Hessen im September 2011
(In Klammern jeweils die Mittelwerte der intern. gültigen Referenzperiode 1961-1990)

Hier lag die Mitteltemperatur bei 15,1°C (13,2°C), die Sonne zeigte sich rund 180 Stunden (142 Stunden). Am 11. fielen in Hundelshausen, östlich von Kassel, hühnereigroße Hagelkörner vom Himmel, verursachten erhebliche Schäden und verletzten Menschen. Das ganze Eis lag zuletzt meterhoch an den Straßenrändern. In Nordhessen registrierte man vielerorts Niederschlagsmengen von über 40 l/m².<Trotzdem blieb Hessen mit durchschnittlich 47 l/m² (57 l/m²) im September 2011 insgesamt recht trocken.

Quelle Text: (DWD), Fotos: (bm) HESSENMAGAZIN.de

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