Kein Verzicht der Industrie auf Mikroplastik in Kosmetik und Reinigern

Freitag, den 30. Dezember 2016 um 08:09 Uhr Gut zu wissen - Notiert !
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[Hessen - Welt] Wussten Sie schon, dass jeden Tag unzählige Kunststoffe aus Shampoos, Cremes, Make-up oder Waschmitteln über unsere Abwässer in Flüsse und Meere gelangen? Dort reichern sie sich u. a. in der Nahrungskette an – mit größtenteils noch unbekannten Folgen.

Sebamed Augencreme - Inhaltsstoffe (c) HESSENMAGAZIN.de
Sebamed Augencreme - Inhaltsstoffe (c) HESSENMAGAZIN.de

Wir sollten aufwachen und an unserem Glauben an das Gute (?) arbeiten. Die Industrie hat garantiert nicht vor, uns nur auf gesunde Art, die Falten aus dem Gesciht zu cremen. Sonst könnte man ja verstehen, was da auf der Packung steht... bzw. in so ein Minitübchen 5 bis 6 Euro teure Augencreme hineingemixt wurde.

Mehr zu diesem Thema lesen: HIER <-KLICK.


Dezember 2016 - Kommentar von Sandra Schöttner, Meeresexpertin bei Greenpeace

Der Versuch der Bundesregierung, die Industrie freiwillig zu einem Verzicht auf Mikroplastik in Kosmetik und Reinigern zu bewegen, ist gescheitert. Das geht aus der Antwort der Regierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Thema „Umweltverschmutzung durch Mikroplastik aus Kosmetika und Reinigungsmitteln“ hervor. Dabei äußert sich das Bundesumweltministerium unter anderem zu den Vereinbarungen mit der Industrie im Rahmen des sogenannten Kosmetikdialogs. Demnach wollen die Hersteller nur auf feste Plastikpartikel verzichten.

Der Kosmetikdialog zu Mikroplastik ist nur eine Scheinlösung. Für die Branche ist es ein willkommener Freifahrtschein, um künftig werbewirksam einen geringen Teil der Kosmetik- und Reinigungsprodukte als frei von Mikroplastik bezeichnen zu können. Dieser löchrige Deal zwischen dem Bundesumweltministerium und der Kosmetikindustrie wird die Plastikflut aus unseren Badezimmern kaum stoppen.

Greenpeace fordert: Statt den Umweltschutz der Industrie zu opfern, sollte Umweltministern Barbara Hendricks schleunigst ein umfassendes Verbot von Mikroplastik in die Wege leiten. Auf Kunststoffe in Kosmetik- und auch Reinigungsmitteln zu verzichten, ist keine Raketenwissenschaft – die Naturkosmetik zeigt seit Jahren, wie es geht.


Analyse: Warum die Vereinbarung zu Mikroplastik nichts taugt

Die kritischsten Punkte aus Greenpeace-Sicht

Quelle Text: Greenpeace