Die ersten Aktionen im Frühjahr - Fotos: Doro Bork |
[Mittelgebirge Vogelsberg] Um den Vogelsberggarten auf dem Schlossberg insektengerecht zu pflegen, sind seit dem Winter die Paten wieder jede Woche im Einsatz - wegen Corona natürlich immer mit gebührendem Abstand. Vorläufig wurden alle Wege gesäubert, Rosen und Büsche zurückgeschnitten, sowie der Bauerngarten für die Saison vorbereitet.
Richard Golle (rechts) mit Besucherin im Wäldchen (c) Brigitta Möllermann
Auf über 600 Höhenmetern blüht alles etwas später als unten im Tal. Doch bald werden wohl die ersten Schattenpflanzen im Bereich des Wäldchens zu sehen sein. Das dort neu angelegte Themenbeet findet man beim Heraufsteigen vom Museum im Vorwerk aus gleich neben der historischen Waldweide. Es soll die Artenvielfalt im beliebten Ulrichsteiner Schaugarten um ein interessantes Stück Natur bereichern.
Geheimnisvoll und zauberhaft wirken dort im lichten Wald Farne, Stauden sowie die Blüten von Anemonen und Märzenbechern. Sie bieten allen frühfliegenden Insekten jetzt schon Nektar als Futter. Faszinierend, aber giftig ist der hier ebenfalls heimische Aronstab mit seinen pfeilförmigen, gefleckten Blättern und auffälligen Blütenständen. Aus seinen roten Beeren bilden sich im Sommer Samen, die während des Winters durch das herabgefallene Laub geschützt vor Frost zum Keimen im Boden bleiben.
Thomas Gärtner und Richard Golle bei der Übergabe der neu erstelltem Schilder für die Beete (c) Brigitta Möllermann
Nach dem "Frühjahrsputz" im März, den die Paten gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Gartens, Richard Golle, erledigten, stand Ende April das Platzieren der neuen Schilder auf den Beeten an. Zu diesem Zweck waren insgesamt 500 neue Täfelchen von Thomas Gärtner (Tourismusconsulting aus Schotten) professionell für den Dauereinsatz angefertigt worden. Sie geben den Besuchern der botanischen Schauanlage nun das ganze Jahr über wertvolle Hinweise auf die Namen, Eigenschaften und Standortbedingungen der dort wachsenden Pflanzen.
Ein neue Idee der Paten im Vogelsberg
Zum Start in den Sommer folgt man in diesem Jahr auf dem Ulrichsteiner Schlossberg der Tradition des Maibaumschmückens. Wer als Besucher am Bauerngarten vorbeikommt, kann sich eins der bunten Stoffbänder vom Zaun nehmen, um es an einen Zweig der Birkenbäumchen zu knüpfen. "Vergessen Sie nicht, sich dabei etwas zu wünschen", heißt es. Das Team des Gartens drückt auf jeden Fall die Daumen für die Erfüllung aller guten Wünsche. Genaueres dazu ist seit Neustem auf der von den Paten betriebenen Homepage www.Vogelsberggarten.de zu finden.
Links: Bunte Stoffbänder am Zaun - Rechts: Handschuhe für die Paten (c) Brigitta Möllermann
Als Dankeschön für ihre ehrenamtliche Mitarbeit konnten sich die acht Paten letztens über ganz besondere Fairtrade-Gartenhandschuhe mit Naturkautschuk freuen. Ob es in diesem Jahr für sie wie sonst immer trotz Corona einen Ausflug im Rahmen der Weiterbildung geben kann, darüber ist sich Richard Golle nicht ganz sicher. Dennoch informiert er: "Wenn sich jemand für die Mitarbeit auf unserem Gelände interessiert, kann er oder sie sich gerne melden. Wir haben noch mindestens zwei Plätze für Freiwillige frei."
Weiterhin lassen er und der Förderverein „Freunde des Vogelsberggartens“ die Öffentlichkeit wissen, dass das geplante Jubiläumsfest "20 Jahre Vogelsberggarten" in das kommende Jahr verschoben wird. Und auch, dass die Führungen im Mai und im Sommer unter entsprechenden Hygieneauflagen stattfinden werden.
Ein idyllischer Platz zum Verweilen am Premiumwanderweg
Ulrichsteins Bürgermeister (rechts) freut sich über die neuen Ruhebänke des Naturparks / (links) Rolf Frischmuth (c) Doro Bork
Vor kurzem stellte der Naturpark „Vulkanregion Vogelsberg“ für das Gelände der Stadt Ulrichstein drei selbst gefertigte Sitzbänke und einen Holztisch kostenlos zur Verfügung. Ulrichsteins Bürgermeister Edwin Schneider freute sich gemeinsam mit Rolf Frischmuth, dem Geschäftsführer des Naturparks, dass Wanderern auf der "Weitblicktour" sowie den Besuchern des Vogelsbergartens nun eine weitere komfortable Rastmöglichkeit zur Verfügung gestellt wird.
Quelle: Brigitta Möllermann, www.HESSENMAGAZIN.de