Einweihung eines neuen Glatthaferbeetes und einer Insektenweide
[Ulrichstein / Vogelsberg] Am Sonntag, den 5. Mai 2019, hatte der Geschäftsführer des Vogelsberggartens in Ulrichstein zum Saisonstart 2019 auf den Schlossberg eingeladen. Rund 30 interessierte Besucher waren gekommen, um sich zu informieren, alles anzuschauen und für ihren heimischen Garten ein paar spezielle Pflanzen mitzunehmen. Als besondere Gäste wurden begrüßt: Gudrun Huber von der Unteren Naturschutzbehörde des Vogelsbergkreises, Ernst Happel, Gründer, Berater und Hauptpate der Anlage sowie Ellen Glebe vom mitbeteiligten Naturpark. Am Ende zeigte Richard Golle bei seinem kurzen Rundgang über das Gelände, was zurzeit wächst und wo demnächst Aufgaben anstehen.
Das neue halbmondförmige Terrassenbeet am Südhang des Vogelsberges macht ab diesem Jahr die Pflanzengesellschaft einer typischen und Glatthafer-Wiese anschaulich. Dort sind u. a. Labkraut, blühende Pippaupflanzen, Flocken- und Glockenblumen, Rispengras, Ehrenpreis, Frauenmantel und Hungerblümchen einträchtig nebeneinander zu bewundern.
Auf den Schildern im Vogelsberggarten findet man Hinweise und Erklärungen zu den einzelnen Lebensräumen (c) Brigitta Möllermann
Die entsprechende Originalwiese im Hang darüber wird erst nach dem Aussamen Ende Juli gemäht, um auf diesem "mageren", ungedüngten Stückchen Land die Artenvielfalt zu erhalten. Würde hier gedüngt, um mehrmals Viehfutter ernten zu können, wäre die Wiese "fett, grün und arm an Arten".
Die kleine blau-blühende Heilpflanze Ehrenpreis aus der Gattung "Veronica" findet man auf mageren Wiesen (c) Brigitta Möllermann
Die zarten Glatthafer-Ähren blühen in sonniger Lage vom Mai bis Juli. Früher wurde dieses Süßgras auch "Französisches Raygras“ oder Roggengras" genannt und von den Bauern zur Heugewinnung in trockenen Lagen verwendet. Gut verwurzelt hält der Glatthafer den Boden fest und bietet weiteren Pflanzen und Kleintieren einen bunten vielfältigen Lebensraum.
Demnächst gibt es Honig aus dem Vogelsberggarten
Ausreichend Nahrung finden Wild- und die kürzlich am Schlossberg platzierten Honigbienen eines ortsansässigen Imkers zusätzlich jetzt im frisch angelegten Insektenweidenbeet. Auch auf die Schmetterlinge und weiteren Bestäuber-Nützlinge warten viele Nektarpflanzen im Vogelsberggarten. Abwechselnd blühen am Rundweg den ganzen Sommer über Stauden wie Katzenminze, Natternkopf, Rosenmalve, Nacht- und Königskerzen und ähnliche. Zusätzlich wählte man aus der Vielfalt der heimischen Gartenblumen Salbei, Sonnenhut, Astern, Indianernesseln Ringelblumen und Kokardenblumen sowie einige mehr für das Themenbeet.
Links: Ernst Happel - Rechts: Ehepaar Golle und Ellen Glebe (auf dem Bild links) am Blumenstand (c) Brigitta Möllermann
Darüber hinaus werden in Zusammenarbeit mit Gudrun Huber und Ernst Happel zum Erhalt der Artenvielfalt seltene Pflanzen kultiviert, die bereits auf der "Roten Liste" stehen. Überzählige Exemplare bietet der Förderverein des Vogelsberggartens das ganze Jahr über auf Spendenbasis interessierten Gartenliebhabern an.
Quelle: Brigitta Möllermann