Unsere Gärten können zur Erhaltung der Artenvielfalt beitragen - UPDATE

Sonntag, den 14. Mai 2023 um 09:22 Uhr Gut zu wissen - Gartenlust & Flügeltiere
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Statt wüstem Rasen: Rasenwüste (c) HESSENMAGAZIN.de
Statt wüstem Rasen: Eine private grüne Rasenwüste (c) HESSENMAGAZIN.de

[Hessen und drumherum] Während die Gartenakademie auch diesmal wieder nachdrücklich den "Mähfreien Mai" propagiert, lassen (zu) viele Hausbesiter jetzt im Frühsommer wieder die Rasenmäher brummen. Sie wollen ORDNUNG und Sauberkeit herstellen, wo doch eigentlich schon längst "jede stehengebleibene Blüte zählt" für Bienen, Schmetterlinge und die gerade brütenden Vögel. "Grünflächen" allein sind es nunmal nicht. Auch das sogenannte "Stadtgrün" beinhaltet ja leider nicht automatisch den notwendigen Futter-Nektar für nützliche Bestäuber.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) meint es gut, muss aber an ihrem WORDING arbeiten

Sie ruft zur Mitmach-Aktion für insektenfreundliche Städte auf und fordert dazu mehr Grünflächen (?), mehr Stadtgrün (?) und weniger Flächenversiegelung, denn die Lebensräume für Insekten schwinden in städtischen Gegenden. Bürgerinnen und Bürger sollen bis zum 15. Juli 2023 gesichtete Schmetterlingsarten melden: www.duh.de/schmetterlings-aktion-2023 <-KLICK

79 Prozent der Schmetterlinge finden nicht genügend Nahrungsquellen und Nistplätze

Gemeinsam mit dem Schmetterlingsforscher Dr. Robert Trusch (Naturkundemuseum Karlsruhe), den NaturFreunden Deutschlands und dem Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder will der Umwelt- und Verbraucherschutzverband herausfinden, wo der Bedarf, Grünflächen für Schmetterlinge und Insekten zur Verfügung zu stellen, am größten ist und den Druck auf Städte und Gemeinden erhöhen, für grüne Bereiche (?) zu sorgen.

Es müssen mehr artenreiche Grünflächen angelegt und insektenfreundlich gestaltet werden. Zahlreiche Orte in Städten, wie zubetonierte Schulhöfe, Innenhöfe oder Randstreifen an Straßen, können problemlos entsiegelt werden. Auch Fassaden oder Dächer bieten Platz für Begrünung (?).

Dazu Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH: „Mit unserer Schmetterlingszählaktion machen wir darauf aufmerksam, wie dringend wir mehr insektenfreundliche Grünflächen in unseren Städten und Gemeinden brauchen. Das ist nicht nur wichtig für Schmetterlinge und Insekten, sondern auch für die Menschen, die in den Städten leben. Denn Grünflächen in der Stadt können in Hitzesommern die Lufttemperatur senken und sorgen bei starken Regenfällen dafür, dass Wasser versickern kann und weniger Überschwemmungen entstehen. Für den Erhalt unserer Artenvielfalt ist mehr Grün auch in dicht besiedelten Gebieten zwingend notwendig! Städte und Gemeinden müssen jetzt gegensteuern und mehr Lebensräume für Insekten schaffen. Das ist auch nicht schwer, denn Möglichkeiten zur naturnahen Bepflanzung gibt es fast überall. Wir unterstützen beispielsweise zahlreiche Schulen dabei, ihre Schulhöfe klima- und insektenfreundlicher zu gestalten. Artenreiche Grünflächen sind außerdem nicht nur bunter als monotone Rasenflächen, sondern benötigen auch weniger Wasser und Pflege. Wenn Städte und Gemeinden jetzt etwas gegen das Grau-in-Grau unternehmen, können auch unsere Schmetterlinge wieder Nahrung finden.“

Jeden Tag werden in Deutschland durchschnittlich 25 Hektar an unbebauter Fläche für Siedlungen und Verkehr neu versiegelt. Die Flächenversiegelung verstärkt nicht nur die Aufheizung der Städte, auch extreme Wetterereignisse können größere Schäden anrichten. Gleichzeitig werden vorhandene Flächen viel zu selten insektenfreundlich gestaltet.

Immer weniger Privatgärten und öffentliche Grünflächen wie Parks, Friedhöfe und Spielplätze bieten geeignete Lebensräume für Schmetterling und Co. Auch Schulhöfe, Dächer, Balkone und Fassaden bleiben häufig trist und grau, obwohl es ausreichend Möglichkeiten zur naturnahen Gestaltung gibt. All das führt zu einem erheblichen Verlust der Artenvielfalt: Fünf der heimischen Tagfalterarten sind in Deutschland bereits ausgestorben, zwölf vom Aussterben bedroht. 79 Prozent der Schmetterlinge weltweit finden in Städten und Gemeinden keine Nahrungsquellen und Nistplätze.

Auch weil Ackersäume, Moore, Hecken und andere Rückzugsnischen (?) auf dem Land schwinden, müssen Schmetterlinge zunehmend auf Städte ausweichen. Hier sind sie umso dringender darauf angewiesen, dass sie in Parks und öffentlichen Grünanlagen, aber eben auch in privaten Gärten, auf Balkonen und Baumscheiben (?) vielfältige Pflanzen antreffen und nicht wie vielerorts nur Einheitsgrün.

Die an die DUH übermittelten Schmetterlingsfunde werden der Online-Plattform „Schmetterlinge Deutschlands" <-KLICK“ zur Verfügung gestellt. Deren Daten gehen in die Rote Liste der gefährdeten Arten in Deutschland ein. Zusätzlich plant die DUH eine eigene Auswertung mit Blick auf die bundesweite Verteilung der Schmetterlinge.

Quelle Text: DUH


Anders aufgestellt: Mit Holz und Bienenkästen auf dem Garagendach (c) HESSENMAGAZIN.de
Ganz anders aufgestellt: Mit Holz und Insektenhotels plus Bienenkästen auf dem Garagendach (c) HESSENMAGAZIN.de

Manche Hausbesitzer haben schon ökologisch umgedacht. Der "Englische Rasen" ist da definitiv out!

Praktischer Tipp = Die Gartenakademie lässt uns dazu wissen:

"Warum sollten wir aber nun umdenken und unser Mähverhalten ändern? Die Rasenfläche macht in den meisten Gärten 50% oder mehr der Fläche aus, bietet aber keine ökologische Vielfalt. Um den starken Rückgang von Wildpflanzen in Gärten und Landschaft aufzuhalten, kann eine andere Mähweise einen wertvollen Beitrag leisten. Der grüne Rasen wird zur Kräuterwiese. Bunte und blühende Wiesen sind aus der Kulturlandschaft fast verschwunden. Dies führt dazu, dass Nahrung für viele Insekten knapp wird und ihre Zahlen immer mehr sinken. Sie sind jedoch unentbehrlich, nicht nur für die Bestäubung vieler unserer Nahrungspflanzen, sondern auch für das Gleichgewicht der Ökosysteme und als Nahrungsgrundlage für Vögel und viele anderer Tiere. So kann jeder im eigenen Garten aktiv mit dazu beitragen, die Vielfalt von Blüten und ihren Bestäubern wieder zu erhöhen!"

Und wo sie recht hat, hat sie RECHT Küssend KLICKmal

Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de

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Jetzt umdenken- ökologisch statt englisch!