Blick ins Erdinnere im Besucher-Steinbruch Michelnau

Mittwoch, den 06. Juni 2018 um 00:00 Uhr Freizeit & Tipps - Zeitgeschichte
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Steinbruch Michelnau (c) Lothar Noll
Industriekulturdenkmal - einmalig in Europa: Der Steinbruch Michelnau (c) Lothar Noll

[Nidda-Michelnau / Wetterau] Geografisch gesehen gehört der kleine Ort Michelnau zum Vogelsberg, dem alten Vulkan, der vor 13 bis 17 Millionen Jahren erlosch. Was dieser bei seinen Ausbrüchen "ausspuckte", konnten wir Menschen schon immer gut gebrauchen. Wir nutzen die Basaltsteine der erkalteten Lava zum Bauen von Häusern, Brücken und Straßen. Das, was darin eingeschlossen ist, wurde früher herausgeschmolzen, unter anderem Eisen. Es färbt z. B. die Steine der ehemaligen Tagebaugrube in Michelnau rötlich. Doch das Besondere an diesem Ort ist nicht die Farbe, die manche glauben lässt, hier hätte man Sandstein abgebaut. Es ist die Beschaffenheit der Felsen, die man früher dort in Blöcken heraussägte.

Wer als Besucher in den 1990er Jahren stillgelegten und von einem Verein "Freunde des Steinbruchs Michelnau" seit 2010 verwalteten Steinbuch kommt, wird die "Schnitte" in den hoch aufragenden Felswänden bestaunen. Die Steinblöcke aus "Tuff" wurden früher dort gewonnen, um für Skulpturen, Fassadenverkleidungen und Backofensteine verwendet zu werden.

Das Ambiente in dem durch den Abbau entstandenen Kessel fasziniert nun als wunderbar gepflegtes Bio- und sehenswertes Geotop. Hier finden immer mal wieder Konzerte statt, und das hessische Fernsehen schaut ebenfalls gerne herein. Zwei Mal im Jahr öffnet sich das rostige denkmalgeschütze Tor für die Öffentlichkeit: Am Tag des offenen Denkmals im Herbst und zum Niddarouten-Fest im Anfang des Sommers.

Wer in der Zwischenzeit den Steinbruch besichtigen möchte, parkt davor und blickt von einer frei zugänglichen Aussichtsplattform von oben hinein. Oder man bucht am besten gleich eine Gruppenführung: HIER <-KLICK.

Hinfinden: Hier <-KLICK

Alle weiteren Informationen: www.steinbruch-michelnau.de

Quelle Text: HESSENMAGAZIN.de, Brigitta Möllermann