Hessen die ländlichen Regionen stärken: Land hat Zukunft – Heimat Hessen
[Hessen] Die Hessische Landesregierung macht die Förderung der ländlichen Regionen zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit. Mit der Offensive „Land hat Zukunft – Heimat Hessen“ unterstützt sie Maßnahmen in den Bereichen Mobilität, Gesundheit, Infrastruktur und Digitalisierung. Der offizielle Startschuss fiel jetzt nach der Verabschiedung des Doppelhaushaltes im Februar 2018. Die Maßnahmen aller Ressorts, die speziell in die ländlichen Regionen fließen, belaufen sich auf rund 1,8 Milliarden Euro.
Eine repräsentative Befragung von mehr als 1.100 Hessinnen und Hessen hat kürzlich ergeben, dass Heimat einen hohen Stellenwert hat. Für nahezu alle (96 Prozent) hat sie eine positive Bedeutung. 91 Prozent gaben an, dass sie ihnen Heimat ist. Das zeigt, dass das kein angestaubter Begriff ist und weit entfernt von Volkstümelei.
Die Menschen verbinden mit Heimat in erster Linie ihre Familien und ihr Zuhause, wo sie sich sicher und geborgen fühlen. Mehr als zwei Drittel fühlen sich mit ihrer Umgebung, ihrer Stadt oder dem Wohnort stark verbunden.
Viele der Befragten wünschen sich, dass sich die Landesregierung für die ländlichen Regionen einsetzt
"Wir wollen dafür sorgen, dass die Hessinnen und Hessen überall gut leben können, egal ob in Frankfurt oder im Kaufunger Wald. Außerdem werden wir gemeinsam mit Partnern die Vorzüge der ländlichen Regionen herausstellen und für sie werben“, sagten Ministerpräsident Volker Bouffier und Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir schon im Dezmber 2017 in Wiesbaden.
85 Prozent der Fläche Hessens ist ländlich geprägt
Nicht allein die Ballungsgebiete machen Hessen aus. Rund 85 Prozent der Fläche ist ländlich geprägt. Jeder zweite Hesse ist hier zu Hause. Auch in kleinen Städten und Gemeinden sollen Wohlstand und eine gute Zukunft gesichert sein.
"Deshalb ist es uns wichtig, dass die ländlichen Regionen auf dem Weg in Richtung Zukunft Kurs halten. Die demografische Entwicklung führt dazu, dass die Bevölkerungszahlen, beispielsweise in den nordhessischen Landkreisen Waldeck-Frankenberg oder Werra-Meißner, kontinuierlich zurückgehen. Weil dies Auswirkungen auf nahezu alle Bereiche des Lebens hat, starten wir unsere Offensive ‚Land hat Zukunft – Heimat Hessen‘“, sagte der Ministerpräsident.
Den ländlichen Raum zu einem Schwerpunkt der Arbeit machen
„Der ländliche Raum ist keine Neuentdeckung. Wir fördern ihn bereits mit beeindruckenden Summen“, sagte Tarek Al-Wazir. Die Landesregierung habe in den vergangenen Jahren diese Unterstützung massiv ausgeweitet, beispielsweise mit dem Investitionsprogramm für die Kommunen (KIP), dem Kommunalen Finanzausgleich, dem Breitbandausbau, dem Gesundheitspakt und Mobilitätskonzepten. Diese Maßnahmen laufen weiter.
Mit der neuen Offensive „Land hat Zukunft – Heimat Hessen“ wird die Landesregierung nun verschiedene Projekte anpacken, die auch die Regierungsfraktionen mit ihren Haushaltsänderungsanträgen möglich gemacht haben. Die Landesregierung bündelt und verstärkt ihre Aktivitäten für die ländlichen Regionen. Außerdem werden Arbeitsplätze und Aufgaben des öffentlichen Dienstes in den ländlichen Raum verlagert, die Finanzämter haben damit schon begonnen.
Es werden unter anderem Maßnahmen finanziert
zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung, der Infrastruktur und der Sicherheit vor Ort
zur Förderung von Sport und Kultur sowie des Ehrenamtes
für das Leasing von Bürgerbussen zwecks Sicherung der Mobilität mit 1,2 Millionen Euro pro Jahr
und den Ausbau freier WLAN-Hotspots mit einer Summe von jährlich einer Million Euro.
Der Ausbau des schnellen Internets ermöglicht es, dass Arbeitsplätze im ländlichen Raum erhalten bleiben oder neu entstehen und viele Menschen nicht mehr pendeln müssen. „Jede Kommune mit ihren Ortsteilen im ländlichen Raum kann sich bewerben. 1.000 neue Hotspots jedes Jahr sind unser Ziel“, sagte Al-Wazir.
Von sehr großer Bedeutung für das Leben auf dem Land ist die medizinische Versorgung
Um eine gute Gesundheitsversorgung sicherzustellen, werden unter anderem bis 2019 mit 3,7 Millionen Euro mehr als 50 Gemeindeschwestern finanziert. Zur Fortführung von Landarztpraxen ohne Nachfolger stellt die Landesregierung eine Million Euro zur Verfügung.
Und künftig wird auch der Schutzmann vor Ort noch präsenter sein. Allein 30 zusätzliche Stellen für mehr Sicherheit werden geschaffen und je eine Million Euro in den nächsten beiden Jahren zur Verfügung stehen. Außerdem wird auch der Sport- und Kulturbereich mit insgesamt 17,2 Millionen Euro gefördert.
„Zusätzlich wollen wir prominente Hessen, Unternehmen und Institutionen wie zum Beispiel Handwerksbetriebe, Verlage oder Sparkassen und Volksbanken als Kooperationspartner ins Boot holen, um mit einer Imagekampagne für die ländlichen Regionen zu werben und ihre Stärken ins Bewusstsein der Menschen zu bringen“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier.
„Engagement und Initiative sind der Schlüssel für lebendige Dörfer. Einen Gegensatz ‚Dörfer hier – Städte dort‘, die einen abgehängt, die anderen boomend und Speerspitze der gesellschaftlichen und technischen Entwicklung, wollen wir verhindern. Jede Region hat ihre Stärken, und wir haben uns vorgenommen, diese Stärken weiter auszubauen“, sagte der Regierungschef. „Wir arbeiten mit aller Kraft dafür, dass die Menschen überall in Hessen gut leben können.“
Heimat hat auf dem Land eine Zukunft
„Wo Bürgerinnen und Bürger die Zukunft ihres Ortes auch in die eigene Hand nehmen, hat Heimat auf dem Land eine Zukunft“, betonte Bouffier. „Deshalb ist auch ehrenamtliches Engagement entscheidend für die Zukunft unserer Dörfer.“
Dies zeige auch das von der Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ aufgelegte und vom Berlin Institut mit einer Studie begleitete Projekt „Land mit Zukunft“. Von 2014 bis 2017 sind in den besonders vom demografischen Wandel betroffenen Kommunen in Nordhessen Initiativen wie Bürgerbusse in Homberg/Efze oder der Kultursommer als gemeinsame Veranstaltungsreihe von zehn Ortsteilen in Waldeck gefördert worden. Die Studien-Ergebnisse werden Anfang 2018 vorgestellt.
Hessen ist bereit für morgen
In den nächsten Wochen werden alle Minister und Staatssekretäre in ganz Hessen unterwegs sein und Einrichtungen, Projekte und Institutionen besuchen, die das Leben in kleinen Städten und Gemeinden weiter attraktiv und zukunftsfähig machen.
Foto oben: Den Auftakt der Zukunftswoche bildet der Besuch von Ministerpräsident Volker Bouffier und Finanzminister Dr. Thomas Schäfer in Hessens kleinstem Finanzamt in Nidda. Hier wird es um die Verlagerung von Arbeitsplätzen aus den Ballungsräumen in die ländlichen Regionen gehen.
Besuchstermine der Kabinettsmitglieder für die Zukunftswochen „Land hat Zukunft – Heimat Hessen“: HIER <-KLICK
Quelle Text: Pressestelle Hessische Staatskanzlei, Februar 2018
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Wahrheit ist ein kostbares Gut, man muss sparsam damit umgehen. (Mark Twain, 1835-1910)