Von Barbarossa zur Brüder-Grimm-Stadt bis Mainhattan

Montag, den 13. November 2017 um 15:00 Uhr Gut zu wissen - Lifestyle
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Hanauer Löwen - Wappen am Schloss Philippsruhe in Hanau (c) HESSENMAGAZIN.de[Hessen] In der alten Zeit, als es noch keine Landkarten, Autobahnen, Straßenhinweisschilder - geschweige denn Google Maps gab, bekamen manche Orte, in die man reisen wollte "klingende" Beinnamen. Sozusagen als "Eselsbrücken", damit man sicher hinfand oder auch unterwegs Leute nach dem Weg fragen konnte. Hinzu kam, dass sich kaum jemand Notizen machen konnte, weil wenige damals des Schreibens mächtig waren.

Und auch heute ist es wohl noch so. Wer merkt sich denn schon solche "einfachen" Worte wie Gelnhausen / Hanau / Steinau / Nauheim oder so. Das ist doch alles "Schall und Rauch" (also vergänglich ;-).

Und so sorgen Stadtväter und -mütter oder sogar Ministerien dafür, dass eine möglichst identitätsstiftende "Garnitur" als Alleinstellungsmerkmal dazu kommt.

Hessische Beispiele dafür:

Frankfurt (am Main) etwas spöttisch als Mainhattan zu bezeichnen wurde in der Neuzeit begonnen, nachdem die "Wolkenkratzer" im Bankenviertel der Stadt eine echte "Skyline" (Horizontlinie der Hochhäuser) verpassten. Kleiner zwar als in New York, doch unverkennbar.

Als eine der wenigen Städte hat man sich bei der Stadt Marburg die Arbeit gemacht, ein Traktat (Abhandlung, Aufsatz...) über die eigenen vielfältigen Beinamen zu verfassen. Wenn Sie Zeit und Lust haben, lesen Sie es, es ist recht unterhaltsam geschrieben vom Stadtarchivar höchstselbst :-)

"Hat man denn auch gründlich bedacht, welche Folgen die Benennung 'Märchenstadt' für Marburg haben könnte? Ist der Präsident der Universität gewarnt und vorbereitet für den Tag, an dem auf den Ortsschildern statt der ehrwürdigen Bezeichnung 'Universitätsstadt Marburg an der Lahn' stehen wird: 'Universitäts- und Märchenstadt'?" (Zitat)

Fazit des Autors Dr. Ulrich Hussong: Es ist nicht ganz einfach mit den Beinamen der Stadt Marburg...
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Gut zu wissen

Straßen - so wie wir sie heute kennen - begann man erst im 18. Jahrhundert zu bauen. Damals wurde auch das Schloß Philipsruhe in Hanau errichtet. Größere Wege waren, wenn man Glück hatte, recht gut befestigt und in der Stadt mit Steinen gepflastert.

Erst mit dem Aufkommen von Kraftfahrzeugen am Ende des 19. Jahrhunderts entstand die Notwendigkeit, die Straßen mit einer Teerdecke zu bedecken. Bis dahin reiste man in Kutschen über Land durch Matsch oder Staubwolken.

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