Akzeptanz für natürliche Vielfalt in der Natur

Freitag, den 28. März 2025 um 06:11 Uhr Gut zu wissen - Dossier: Natur und Umwelt
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Gartenschläfer 'Zorro' braucht Hilfe (c) Jiří Bohdal, BUND - KLICK![Deutschland] Zum heutigen "Tag des Unkrauts" ruft der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) dazu auf, Wildkräuter nicht als lästiges Unkraut, sondern als wertvolle Pflanzen für die Natur zu betrachten. Viele Wildkräuter, die im Garten bekämpft werden, dienen Wildbienen, Schmetterlingen und Käfern als Nahrungsquelle. Manche sind auch Vitamin- und Mineralstoff-Lieferanten für Menschen. Also bitte nur eindämmen anstatt zu vernichten, und sagen Sie doch in Zukunft "Wildkraut" statt Unkraut :-).

"Wer Insekten schützen möchte, sollte sich mit Wildkräutern auseinandersetzen. In vielen Gärten wird gnadenlos gejätet oder gespritzt, wodurch Nahrungsquellen für Nützlinge verschwinden. Unsere heimischen Insekten sind auf den Nektar und die Pollen dieser Pflanzen angewiesen. Oft sind die Pflanzen wertvoller, spannender, schmackhafter und schöner als ihr Ruf," sagt Corinna Hölzel, die Gartenexpertin des BUND. Löwenzahn beispielsweise bietet zahlreichen Wildbienenarten Pollen. Andere Wildkräuter sind für spezialisierte Arten überlebenswichtig: Die Spiralhornbienen benötigen Ackerwinde, die Natternkopf-Mauerbiene ausschließlich Natternkopf.

Dennoch werden Wildkräuter oft radikal entfernt. Dabei genügt es, sie nur dann einzudämmen, wenn sie Kulturpflanzen verdrängen. Der Einsatz von Pestiziden wie Glyphosat ist tabu. Pestizide sind ein Hauptgrund für den Verlust der Biodiversität. Die Gifte gelangen ins Wasser, in die Böden und in die Luft und schädigen die Ökosysteme auf lange Zeit.

Auch Menschen profitieren von Wildkräutern

Giersch ist reich an Mineralstoffen und vielseitig verwendbar – in Suppen oder als Pesto. Vogelmiere mit ihrem nussigen Aroma eignet sich für Smoothies und Salat, Spitz- und Breitwegerich wirken entzündungshemmend. Schafgarbe fördert die Verdauung, Brennnesseln sind nicht nur nährstoffreich, sondern auch wichtige Futterpflanzen für Schmetterlingsraupen und als Jauche ein hervorragender Dünger für Beetpflanzen.

Hölzel: „Wir empfehlen allen Gärtnerinnen und Gärtner, sogenannte Unkräuter zukünftig zu nutzen statt sie zu bekämpfen. Sie bereichern nicht nur Gärten, sondern auch den Speiseplan – und können zudem als Mulchmaterial oder Futter für Haustiere dienen.“

Gut zu wissen

Artenvielfalt = Biodiversität <-KLICK

Die Biodiversitätskrise ist eine große Bedrohung für die Ökosysteme und die Erzeugung von Nahrungsmitteln. Mehr als die Hälfte der 560 Wildbienenarten sind vom Aussterben bedroht. Der hohe Einsatz von Pestiziden und der Verlust von Lebensräumen setzen den Insekten stark zu. Glyphosat zerstört wichtige Nahrungsquellen. Das Gift wurde trotz großer Bedenken im vergangenen Jahr erneut zugelassen. Der BUND fordert ein Verbot für alle chemisch-synthetischen Pestizide in Klein- und Privatgärten, um Biodiversität, Umwelt und menschliche Gesundheit besser zu schützen sowie einen Stopp für besonders gefährliche Pestizide.

Weitere Informationen und Tipps: Naturnahes Gärtnern - Ökologischer Pflanzenschutz <-KLICK

Das "Handbuch" zum Gartenschläfer laden Sie HIER <-KLICK.


Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist mit insgesamt über 674.000 Mitgliedern und Unterstützer*innen einer der größten Umweltverbände Deutschlands. Seit 50 Jahren engagiert er sich unter anderem für eine ökologische Landwirtschaft, den Klimaschutz, den Schutz bedrohter Arten, des Waldes und des Wassers. Finanziert durch Spenden und Mitgliedsbeiträge ist der BUND unabhängig von Politik und Wirtschaft.

Quelle: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V.