Auf den Bergen und im Kopf: Die Farben des Nebels

Samstag, den 25. Mai 2024 um 05:46 Uhr Gut zu wissen - Dossier: Natur und Umwelt
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Früher Morgen im Vogelsberg: Der Nebel wird hell, von oben scheint die Sonne hindurch (c) HESSENMAGAZIN.de

[Mittelgebirge] Als die Menschheit noch darauf angewiesen war, per Blick in den Himmel das tägliche Wetter vorauszusagen, lebte man noch in und mit der Natur. Heute kann man sie bezwingen - glaubt man. Doch sie schlägt zurück. Wolken zu impfen, rächt sich genauso wie den Boden zu verseuchen und Meere zu vermüllen... so lange bis uralte Gletscher schmelzen und die ersten Küsten im Wasser versinken. Und das tägliche Wetter nicht mehr vorhersagbar ist.

Regen, Gewitter und Sturm treten nicht mehr für eine ganze Region auf. Auf einer Überlandstrecke von nur 50 km Landstraße können Sie die ganze Palette abwechselnd erleben mitsamt hell-sonniger Abschnitte. Das heißt, der Klimawandel ist zugleich ein Wetterwandel. Schönwetterperioden, in denen wochenlang die Badetasche gepackt bereit stand für den Schwimmbadbesuch am Nachmittag, sind vergessen. Neben dem Kleiderschrank liegt / hängt nun die Klamottenauswahl der letzten Tage - vom dicken Pullover bis zur Shorts.

Diese Wende nervt auch Fotografen, die z. B. Fotos für einen Kalender machen möchten. Typisch für den Winter wären Bilder mit Schnee... haha. Seit Januar lugen aber schon die ersten Schneeglöckchen aus der kahlen Erde. Frühjahrsbilder mutieren zu Sommerfotos mit weggewehten Kirschblüten, und bei "Summer in the City" denkt jeder nur noch an Schatten, Bäume gießen oder einen Klimaanlagen-Einbau. Auf der Suche nach schönen Herbstbildern muss man viel zu oft den Wald meiden wegen der Astbruchgefahr aufgrund krasser Stürme. Und bei einem unbedachten Gang querfeldein sackt man unvermutet in knöcheltiefem Matsch vollgeregneter Wiesen ein.

Klima wird zu einem Reizthema - politisch und sowieso

Abgesehen von der persönlichen Perspektive oder von der Gruppe junger Leute, die immer genug Zeit haben, sich am Boden festzukleben, melden sich vermehrt weitere Aktivisten ganz wohlerzogen in der Öffentlichkeit zu Wort. Doch auch die haben Probleme, ihre Anliegen offenkundig zu machen bzw. etwas nachhaltig in Gang zu setzen. Am Hebel zu Entscheidungen sitzen immer Politiker. Die haben in der Regel jedoch nicht unbedingt die "Sachverhalte" studiert, die sie in ihren (momentanen) Ministerium vertreten.

Naja, es gibt immerhin seit August 2020 schon für das (inzwischen bereits zwei Mal geänderte) Bundes-Klimaschutzgesetz (KSG 2019) einen Expertenrat für Klimafragen. (Guck an, das wussten Sie bestimmt auch noch nicht :-) Seine behördlichen Aufgaben finden Sie HIER: www.gesetze-im-internet.de/ksg/__12.html.

Als Mitglieder des sachverständigen Expertenrates sind für fünf Jahre berufen:

Neben diesen vielbeschäftigten Herrschaften gibt es sozusagen Journalisten ohne "Amt und Würden" und Menschen, die es sich aus Überzeugung sowie Profession zur Aufgabe gemacht haben, Wissen, Kommentare und wichtige Hinweise herauszugeben in ihrem Onlinemagazin über Klimaschutz und Energiewende: www.klimareporter.de.

Last but not least: Das Deutsche Klimakonsortium ist ein Verein in Berlin, der mit "Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft" kooperiert. Jedes Jahr gibt der ein Faktenpapier <-KLICK zum Klimawandel gemeinsam mit seinen Partnern heraus - Helmholtz-Klima-Initiative, Deutscher Wetterdienst, Deutsche Meteorologische Gesellschaft, ExtremWetterKongress und klimafakten.de. Mehr dazu: www.deutsches-klima-konsortium.de.

PS: Unser Foto oben könnte auch prima den symbolischen Titel tragen ERLEUCHTUNG Küssend.

Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de