Traditionelle Ortsfunkanlage wieder in Gang gesetzt

Samstag, den 09. März 2019 um 10:34 Uhr News Ticker - Aktuelles
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Bürgermeister Andreas Weiher (2.v.l.) und Verleger Oliver Neumann (3.v.l.) machen die erste Durchsage (c) Wächtersbach[Wächtersbach-Leisenwald] Wenn in Leisenwald das Lied „Atemlos“ durch das Dorf schallt, heißt es für die Bewohner innehalten und zuhören. Denn anschließend folgt eine Durchsage über den Ortsfunk. Mittels dieser Technik werden jährlich mehr als 60 Durchsagen zu Gehör gebracht und Veranstaltungen ausgerufen, zu denen jeder im Orte eingeladen ist. Bis vor kurzem war die Anlage alt bzw. nicht brauchbar und leider keine Geld für die Sanierung und Reparatur vorhanden. Doch nun konnte sie – dank des Verlagshauses Naumann in Gelnhausen und der Stadt Wächtersbach - repariert und wieder in Dienst gestellt werden.

Und das kam so: Am 6. Juni des vergangen Jahres waren die Leisenwälder vom Verlagshaus und der Gelnhäuser Neuen Zeitung zum "Dämmerschoppen"-Wettbewerb aufgerufen worden. Dabei konnten sie alle Aufgaben unter dem Motto „Wellness-Oase“ lösen. Zum Beispiel hatten sie mit Beteiligung vieler Leisenwälder Einwohner einen Festzug aufgestellt, der vom Marktplatz bis zum Dorfgemeinschaftshaus zog, wo dann Prominente in der Wellness-Oase Leisenwald empfangen wurden. Für diese Aktion gab es am Ende vom Verlagshaus Naumann den versprochenen Gewinn von 1.000 Euro.

Die Stadt Wächtersbach spendierte ebenfalls 1.000 Euro, um die Ortsfunkanlage, die wohl in der gesamten Region einzigartig ist, zu erhalten.
(Hinweis der Redaktion HESSENMAGAZIN: In Birstein benutzet/e man eine gleiche Anlage :-)

Am Faschingsabend der Freiwilligen Feuerwehr Leisenwald wurde nun eine Playback-Show veranstaltet, bei der die Leisenwälder abstimmen durften, mit welchem Lied zukünftig die Ortsfunk-Durchsagen angekündigt werden soll. Helene Fischers Lied gewann und der Frauen- und Männerchor Liederzweig Leisenwald nahm daraufhin den Song „Atemlos“ auf, mit dem künftig die Durchsagen begonnen werden.

Blick zurück: Anna Lohrey war viele Jahre lang die wohlbekannte Stimme des Ortsfunks. Hin und wieder hatte sie auch kuriose Durchsagen zu machen, wie die Suche nach einer entlaufenen Schildkröte oder einer Kuh, die wieder eingefangen werden musste. Später bekam der ehemalige Ortsvorsteher Heinz Kehm die Anlage zu sich nach Hause. Als Thomas Lindt neuer Ortsvorsteher wurde, zog die Ortsfunkanlage ins Backhaus um. Seitdem werden die Durchsagen dort ins Microfon gesprochen.

„Der Ortsfunk ist eine tolle Sache und gehört traditionell zum Stadtteil Leisenwald und seine Ortsgeschichte. Ich bin froh, dass wir solche Dinge erhalten können“, freut sich Bürgermeister Weiher bei der Übergabe, „sollte hier mal das Internet ausfallen, bleiben die Leisenwälder trotzdem bestens informiert“.

Quelle: Stadt Wächtersbach

1994