24 Millionen Euro für das Förderprogramm Dorfentwicklung

Mittwoch, den 23. August 2017 um 10:10 Uhr News Ticker - Aktuelles
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Unser Dorf - kann attraktiver werden (c) HESSENMAGAZIN.deAcht Kommunen neu in das Programm aufgenommen

[Hessen] „Der ländliche Raum unterliegt Veränderungen und trotzdem sollen Ortskerne und Stadtteile für ihre Bewohnerinnen und Bewohner ein Ort der Begegnung, der Kommunikation und des alltäglichen Lebens sein. Das Förderprogramm Dorfentwicklung ermöglicht Städten und Gemeinden, das Zentrum attraktiv und lebendig zu gestalten sowie ihr Lebens- und Wohnumfeld weiterzuentwickeln“, sagte Umweltministerin Priska Hinz am 22. August 2017 in Oberweser.

Dort überreichte sie Bürgermeister Cornelius Turrey den Anerkennungsbescheid für die Neuaufnahme in das Programm Dorfentwicklung. In den kommenden 18 Monaten hat Oberweser nun Zeit, ein integriertes kom­munales Entwicklungskonzept (IKEK) als Grundlage der Förderung zu erstellen. Anschließend beginnt die sechsjährige Förderphase.

„Insgesamt wurden in diesem Jahr acht Städte und Gemeinden in das Programm Dorfentwicklung neu aufgenommen. In den kommenden Jahren stehen etwa 24 Millionen jährlich an Mitteln aus der EU, vom Bund und vom Land Hessen zur Verfügung“, so Hinz.

„Das Programm Dorfentwicklung stellt Ortskerne im Mittel­punkt, weil sie die Identität der Dörfer mit ihrer Baukultur maßgeblich prägen und überwiegend Zentrum des dörflichen Lebens sind. Wichtig ist hierbei die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger – denn sie kennen ihren Ort am besten.“

In Oberweser leben 3.300 Menschen in sechs Ortsteilen. Die nordhessische Gemeinde im Landkreis Kassel ist besonders vom demografischen Wandel und damit vom Gebäudeleerstand betroffen. Zugleich verschwinden Angebote der Daseinsversorgung aus dem Zentrum.

„Oberweser hat diese Situation frühzeitig erkannt und engagiert sich jetzt schon in vielfältigen Kooperationen mit der Nachbarkommune Wahlsburg. Dies nun zu intensivieren, ist sicher ein wichtiger Baustein der Dorfentwicklung“, so Hinz.

Die Sicherung der Nahversorgung sowie die dauerhafte Integration von Flüchtlingen, Möglichkeiten für betreutes und altersgerechtes Wohnen, ein besseres Angebot für Kinder und Jugendliche und mehr mobile Angebote für Bürgerinnen und Bürger sind weitere Ziele der Dorfentwicklung in Oberweser.

Folgende Förderschwerpunkte werden in das Dorfentwicklungsprogramm ab 2017 aufge­nommen und können bis zum Jahre 2024 gefördert werden. Umweltministerin Hinz wird die einzelnen Bescheide in den kommenden Wochen persönlich überreichen:

Hintergrund

In Hessen befinden sich im Programmjahr 2017 insgesamt 155 so genannte Förderschwerpunkte mit 737 Orts- oder Stadtteilen.

Die Fördermöglichkeiten umfassen neben Investitionen in Gebäude und Grundversorgung auch so­ziale und kulturelle Vorhaben sowie Dienstleistungen für Beratung, Moderation und Marketingmaßnahmen für Innenentwicklungsprojekte. Darüber hinaus ist der städtebaulich verträgliche Rückbau (Abriss von Gebäuden) möglich. Als identitätsstiftende Maßnahme wird neu die Ausweisung strategischer Sanierungsbereiche mit erhöhten Fördersätzen für private Vorhaben eingeführt.

Die zukunftsfähige kommunale Gesamtstrategie soll als integriertes kom­munales Entwicklungskonzept (IKEK) erstellt werden und ist die Fördergrundlage der Dorfentwicklung in Hessen.

Quelle Text: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz