Betrifft: Forderungen, Pläne und Nebensächliches
[Presselandschaft Hessen / Deutschland] Seitdem die E-Mail erfunden wurde, kann jede/r, der über einen internetfähigen Computer verfügt, elektronisch Post versenden. Das wird oft und überaus gerne genutzt und manchmal leider scheinheilig als Pressemitteilung deklariert. Die "Großen" mit eigener Presseabteilung fordern auf diese Weise alle paar Tage - zumindest wöchentlich - irgendetwas von der Regierung. Dazu gehören Umweltorganisationen und ähnliche, die eine Menge Mitglieder "im Rücken" haben.
Ob sie überhaupt etwas erreichen, wenn sie inhaltlich Ansprüche stellen an amtierende MinisterInnen u. ä., steht in den Sternen. Wichtig ist für sie wohl eher, ein "Lebenszeichen" in die Welt hinaus zu senden, um "ans Licht" zu gelangen: Indem dann die Medien ihre (professionellen) Pressemeldungen veröffentlichen, sind die NGOs erfolgreich immer wieder "im Gespräch".
Ähnliches sollen wahrscheinlich solche Pressenachrichten bewirken, die eigentlich nur von Plänen und Vorhaben bzw. Nominierungen berichten. Ob diese je umgesetzt werden, ist nicht aussschlaggebend. Die Absender wollen sich sichtbar machen, indem sie "in die Presse" kommen. Wer und ob das jemand liest, ist letztendlich "wurscht". Der eigene Chef und die Konkurrenz wissen zumindest von den Anstrengungen. Das scheint die Hauptsache zu sein.
Unter "lustig" könnte man die Neuigkeiten von Stadtverwaltungen abhaken, würde die tägliche Mailflut uns nicht nerven. Verwaltungsangestellte, z. B. Bürgermeistersekretärinnen, pflegen traditionell einen guten Umgang mit den regionalen Zeitungen. So schaffen sie es unerhebliche Pressemeldungen, wie "Neuer Anbau vollendet" oder "Schultoiletten renoviert" sowie "Gemeinde-Putzfrau geht in Ruhestand" den Reportern unterzujubeln. Dagegen ist nichts einzuwenden, so lange sie diese Meldungen nicht überregional versenden.
Und was machen wir?
Wir "kloppen" solche Meldungen "in die Tonne".