Datenrettung: Nervig, aber möglich

Freitag, den 15. November 2019 um 09:49 Uhr Gut zu wissen - Internet & Computer
| Drucken |

Daten: Unsortiert und umbenannt, aber wieder aufgetaucht (c) HESSENMAGAZIN.de[Internetwelt] Nur ein kleiner Ruck, ein Klack... und schon sind die Daten weg. Einen ganzen Sommer lang wurden Dokumente und Fotos gesammelt auf dem Kamerachip, dem USB-Stick oder einer externen Festplatte. Und plötzlich kann das System sie nicht mehr lesen... Ehe jetzt eine düstere Weltuntergangsstimmung aufkommt, kann man versuchen, die Dateien mit einem (oft kostenlosen) Programm wieder herzustellen.

Die erste Wahl ist RECUVA, wenn man die Katastrophe gleich bemerkt. Das Programm ist sehr leicht zu bedienen und findet alle Dateien, die nicht zerstört sind.

Einen vollen, von Windows nicht mehr lesbaren 64GB-Kartenchip bewältigt die kostenfreie Free-Version allerdings nicht. Wir haben deswegen TestDisk & PhotoRec 7.2 ausprobiert und mehr als 60-tausend Bilder wiedergefunden - ein Gefühl wie Ostern und Geburtstag zusammen :-)

Zugegebermaßen, es war nicht einfach. Aber wir haben uns keineswegs von den Forenbeiträgen ("Nichts für DAUs") abhalten lassen und akribisch daran gearbeitet, die Anwendung erst einmal zu verstehen. Nach dem Herunterladen folgten wir dann der Anweisung: Double-click on the executable (testdisk_win.exe,photorec_win.exe or qphotorec_win.exe) - Doppelklicken auf die ausführbare *.exe.

Überblick - Ordner / Verzeichnisse wieder hergestellt (c) HESSENMAGAZIN.de
Überblick - Ordner / Verzeichnisse wieder hergestellt (c) HESSENMAGAZIN.de

Das kleine unscheinbare Programm stellte anschließend in stundenlanger Arbeit 37 Verzeichnisse (auf einer anderen - leeren und intakten - Festplatte!) wieder her. Einige Dateien mehrfach und aus vorgrauer Zeit... aber immerhin.

Wenn wir jetzt die wichtigsten "Überlebenden" herausgefischt und gesichert haben, wagen wir uns an das nächste Programm. Es stehen noch einige zur Wahl:

PS: Die ganze Aktion fühlt sich an wie eine Riesen-Zeitverschwendung... Aber wer hasst es nicht, wenn der Computer gegen einen gewinnt und ohne unsere Erlaubnis einfach Daten verschlingt  Zunge raus


Sehr gut zu wissen

Dateien haben Bezeichnungen = Namen.

Sie bestehen aus zwei Teilen = Prefix.Suffix.

Prefix ist wählbar, die Erweiterung / Suffix zeigt eine Zugehörigkeit oder Eigenschaft an.

Im Windows Explorer Details anzeigen (c) HESSENMAGAZIN.de
Im Windows Explorer Details anzeigen (c) HESSENMAGAZIN.de

In Windows kann man darauf verzichten, sich den "Nachnamen" (Suffix) von Dateien anzeigen zu lassen. Wer das so hin nimmt, hat fast schon verloren, denn er ist "auf einem Auge" blind... oder er glaubt an die Mächte einer Windowsgottheit.