Expedition an die ehemalige Grenze bei Point Alpha in der Rhön

Samstag, den 08. Februar 2020 um 10:19 Uhr Freizeit & Tipps - Zeitgeschichte
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Das Haus auf der Grenze (c) HESSENMAGAZIN.de
Das Haus auf der Grenze (c) HESSENMAGAZIN.de

[Rhön] Zwischen Geisa in Thüringen und Rasdorf in Hessen verläuft quer über die Landstraße die ehemalige Grenze zwischen West- und Ostdeutschland. Das weiß längst jedes Kind. Hinfinden ist auch ganz leicht mit dem Navi: Das gibt laut Internetseite der Gedenkstätte Point Alpha den "Platz der Deutschen Einheit 1 in Geisa" an. Doch zur Überraschung findet man am Ankunftsort auf einem windigen Hügel lediglich einen kostenfreien Parkplatz, eine Bushaltestelle und ein blaues Haus.

Thüringen - Rhön (c) HESSENMAGAZIN.de
Thüringen - Rhön (c) HESSENMAGAZIN.de

Kuppenrhön - Hessisches Kegelspiel (c) HESSENMAGAZIN.de
Hessisches Kegelspiel (c) HESSENMAGAZIN.de

Fern jeder Behausung schaut man von dort hinüber Richtung Osten nach Thüringen. Und in die andere Richtung, aus der man von Rasdorf heraufkam, zur hessischen Kuppenrhön - Überblick-Karte <-KLICK.

Eingang zur
Eingang zur "Ost"-Gedenkstätte von Geisa (c) HESSENMAGAZIN.de

Die Tür des blauen Hauses informiert freundlicherweise über Öffnungszeiten und Eintritt in die Ausstellung von Point Alpha. Hunde dürfen nicht mit hinein. Also schauen wir uns die Gegend an. Irgendwo soll es noch ein einstiges Militärlager der Amerikaner geben, die hier während des "Kalten Krieges" als NATO-Beobachter die feindliche Gegenseite beäugten.

Alles Info oder was... (c) HESSENMAGAZIN.de
Alles Info oder was... (c) HESSENMAGAZIN.de

Wir zücken die Kamera und fotografieren alle Schilder im frei zugänglichen Außengelände. Sie allerdings - stehend im eisigen Februar-Wind - durchzulesen, dazu fehlt uns die Lust.

Kolonnenweg auf der ehemaligen Grenze (c) HESSENMAGAZIN.de
Kolonnenweg auf der ehemaligen Grenze (c) HESSENMAGAZIN.de

Wir folgen dem "innerdeutschen" Kolonnenweg, der zuletzt fast 1400 km lang gewesen sein soll. Einige hundert Meter entfernt sehen wir zwei helle Beobachtungstürme. Unterwegs sind verschiedene Modelle der Grenzsperranlage zu "bewundern" mit die mit Stacheldraht, Gräben, Mauern, Hunden und Minen bis 1989 die Überwindung der Grenze verhindern sollten.

Heute sind in dieser Gegend Rad- und Wanderwege ausgeschildert (c) HESSENMAGAZIN.de
Heute sind in dieser Gegend harmlose Rad- und Wanderwege ausgeschildert (c) HESSENMAGAZIN.de

Bevor wir tiefgefrostet sind, kehren wir um und fahren mit dem Auto einen (ausgeschilderten) Umweg zum damaligen US-Beobachtungsstützpunkt. Hier dürfen Hunde mit hinein, wenn sie angeleint sind und bei Führungen nicht stören.

Ein US-Soldat würde uns theoretisch führen (c) HESSENMAGAZIN.de
Ein US-Soldat würde uns theoretisch führen (c) HESSENMAGAZIN.de

Umfassend Auskunft bekommen wir nun endlich von einer netten Frau im geheizten Wachhäuschen, das heute als Kasse und Durchgang zu dem umzäunten Lager dient. Sie meint, um die Baracken - Ausstellung - Fahrzeuge - in Ruhe anzuschauen, bräuchte man etwa zwei Stunden. Zusätzlich erfahren wir: Für seine 6 Euro Eintritt bekommt man eine Chipkarte für die Hörsäulen und damit sozusagen eine recht ausführliche Führung.

Mehr dazu: www.pointalpha.com/gedenkstaette/us-camp/

Da aber nun im Winter die Öfnungszeiten verkürzt sind und wir schon zuviel Zeit im Außengelände verbracht haben, lohnt sich der Besuch nicht mehr. Naja, dann kommen wir halt an einem anderen Tag wieder. Zum Beispiel, wenn es wärmer ist. Inzwischen können wir uns ja online und eintrittsfrei etwas weiterbilden: HIER <-KLICK :-)

Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de

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Ein US-Soldat würde uns theoretisch führen (c) HESSENMAGAZIN.de

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