[Fulda] Mit dem Konzeptkaufhaus "KARL" in der Rabanusstraße 19 hat man in Fulda ein innovatives Modellprojekt für die Belebung der Innenstadt geschaffen. Im ehemaligen Galeria-Kaufhof-Gebäude ist ein alternativer Ort entstanden, der Handel, Kultur, Gastronomie und Kreativwirtschaft unter einem Dach vereint. Anstelle klassischer Warenhausstrukturen bietet man dort eine Plattform für regionale Anbieter, Start-ups und Unternehmen der Kreativbranche, die ihre Produkte in Pop-up-Stores (zeitlich begrenzter Einzelhandelladen), Ausstellungen oder auf Gemeinschaftsflächen präsentieren. Ergänzt wird das Angebot durch Gastronomie, Workshops und Veranstaltungen, die das Haus zu einem Treffpunkt für alle Generationen machen.
Mit Co-KARL stehen zudem moderne Coworking-Spaces (gemeinschaftlich genutzte Büroflächen) und flexible Arbeitsplätze für Gründer:innen, Vereine und Kreative zur Verfügung. Auf dem Dach entsteht ein Stadt-Garten mit Gastronomie, Veranstaltungsfläche und Hessens höchster Boule-Bahn – ein Beispiel für die neue Nutzung von Innenstadtflächen.
Das Projekt zeigt, wie Leerstand in Innenstädten durch innovative Konzepte in lebendige Räume für Begegnung, Arbeit und Kultur verwandelt werden kann. Begonnen hat damit die Stadt Fulda mit ihrer Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) gleich nach der Schließung des Galeria-Kaufhofs im Jahr 2022.
Ziel ist es, den großen Leerstand mitten in der Innenstadt nicht brachliegen zu lassen, sondern ihn als Experimentierfläche für Handel, Kultur und Begegnung zu öffnen. Seit 1. März 2025 ist Michael Kunze, ein erfahrener Händler aus Flieden mit über 30 Jahren Erfahrung im Bereich Handwerkskunst und Fachgeschäfte, der Betreiber.
Mehr dazu: www.karl-fulda.de
Tschüss Kaufhaus: Noch mehr Städte reagieren auf den Strukturwandel
Während Fulda auf ein kreatives Zwischennutzungsmodell setzt, verfolgt Hanau eine strategische Stadtumbaulösung. Gemeinsam machen sie deutlich: Kaufhaus-Leerstände sind keine Endstation, sondern eine Chance für neue Formen von Handel, Kultur und urbanem Leben.
In ganz Deutschland beleben zahlreiche Städte ehemalige Kaufhäuser, u. a. auch mit Mixed-Use-Umbauten = Wohnen, Büros und Gastronomie wie in Kassel, Wiesbaden oder Duisburg und Karlsruhe. Während das alte Kaufhof-Gebäude in Mönchengladbach zu einem Bildungs- und Verwaltungszentrum umgebaut wird, um Frequenz in die Innenstadt zu bringen.
Quelle / Recherche: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de