Unwörter des Jahres als ganzheitliche Kommunikationslösung

Freitag, den 30. Dezember 2022 um 07:21 Uhr Gut zu wissen - Dossier: Sprache und Verstand
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Zum Thema: Pressemeldungen

Wort-Klauberei (c ;-) HESSENMAGAZIN.de[Medienwelt] Ha, haben Sie jetzt nicht verstanden? Tja, ist auch schwer, denn auseinandergenommen ergibt diese Wortzusammenstellung nicht wirklich Sinn :-) Genauso wenig eingängig sind die umweltfreundlichen Beschaffungsvorschriften zwecks Vermeidung klimaschädlicher Einweg-Produkte in Behörden der Bundesländer. Was eigentlich nichts anderes heißen soll, als dass per Negativliste der Einkauf bestimmter Einweg-Produkte dort untersagt wird, z. B. Plastikflaschen, Getränkedosen, Wegwerfgeschirr und -besteck sowie Kaffeekapseln... So what!


Man fragt sich: Sollen wir es nicht verstehen oder kann die Obrigkeit es nicht verständlicher rüberbringen?
Hier ein paar Beispiele:


Meldung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL):

Eine zukunftsfeste Landwirtschaft schützt die Ressourcen, auf die sie selbst angewiesen ist. Dazu gehört die Artenvielfalt. Um unter anderem für Insekten wertvolle Lebensräume zu erhalten, verbietet es die Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung, bestimmte Pestizide in Schutzgebieten einzusetzen.

Um Einkommensverluste für die betroffenen Landwirtinnen und Landwirte auszugleichen, wurde mit den Ländern die GAK-Maßnahme „Förderung besonders nachhaltiger Verfahren im Zusammenhang mit der Umsetzung der FFH - und der Vogelschutzrichtlinie“ abgestimmt und bei der Europäische Kommission zur Notifizierung eingereicht.

Die EU-Kommission hat diese Förderung jetzt beihilferechtlich genehmigt. Die Förderung der insektenfreundlichen Bewirtschaftung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg dahin, mit öffentlichem Geld stärker öffentliche Leistungen zu honorieren. Damit wird es den Betrieben ermöglichst, stärker auf Umwelt-, Tier- und Ressourcenschutz zu setzen.

Die Förderung setzt voraus, dass die bewirtschafteten Flächen in Natura-2000-Gebieten liegen.

Die Höhe der Zuwendung beträgt 382 Euro pro Hektar produktiv genutzter Ackerflächen und 1.527 Euro pro Hektar produktiv genutzter Dauerkulturen. Die Maßnahme ist Teil des Aktionsprogramms Insektenschutzes und wird seitens des Bundes über einen GAK-Sonderrahmenplan mit zusätzlichen Mitteln unterstützt. Die konkrete Ausgestaltung und Mitfinanzierung der Maßnahme liegt in der Zuständigkeit der Länder.


Noch eine Pressemeldung des BMEL - Auszug zum Innovationsförderprogramm

Verwendung von Kunststoffverpackungen für Lebensmittel reduzieren und Ressourcen schonen

Mit der „Bekanntmachung über die Förderung von Innovationen zur Reduzierung von Kunststoffverpackungen entlang der Lebensmittelkette im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung vom 19. November 2020“ werden innovative Vorhaben gefördert, die Alternativen zu Kunststoffverpackungen entwickeln.

Gefördert werden Projekte, die sich wissenschaftlich, aber auch praxisorientiert mit Möglichkeiten zur Reduzierung von Kunststoffverpackungen in der Lebensmittelkette befassen. Hierbei sollen Zielkonflikte, die sich aus der Funktionalität der Verpackung ergeben (z. B. Vermeidung von Qualitätsverlust, Verhinderung von Kontaminationen, Nutzung als Informationsträger) beachtet werden.

Im Fokus der Vorhaben stehen die Entwicklung und Optimierung von Verpackungslösungen mit reduziertem Kunststoffeinsatz, die Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft von Kunststoffverpackungen sowie die Akzeptanz bei Verbraucherinnen und Verbrauchern.

Bisher haben fünf Verbundvorhaben und zwei Einzelvorhaben mit 24 Teilprojekten Förderbescheide erhalten.

Die Gesamtfördersumme der bisher bewilligten Anträge beläuft sich auf 7,7 Millionen Euro. Insgesamt wurden 14 Projektskizzen als förderwürdig eingestuft, deren Gesamtfördervolumen ca. 12,5 Millionen Euro beträgt.

Mehr dazu: www.ble.de/DE/Projektfoerderung/Foerderungen-Auftraege/Innovationen/Programm-BMEL/programm-bmel_node.html


Das auch noch

Grünes Licht für Erschwernisausgleich: Förderung für nachhaltige Bewirtschaftung von Schutzgebieten wird von der EU genehmigt... *amkopfkkratz*

Ackert man sich durch die komplette Nachricht, dämmert es einem nach und nach, dass es darum geht, in Zukunft Bauern dafür zu bezahlen, dass sie in Natura-2000-Gebieten ihre Äcker etc. insektenfreundlicher bewirtschaften und nicht mehr so viel Chemie versprühen.

AHA!


Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de

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Grünes Licht für Erschwernisausgleich