Kennen Sie Mörike, den Eduard... oder Fritzi Löw?

Montag, den 26. Dezember 2022 um 09:03 Uhr Gut zu wissen - EntSorgen: Weg damit
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Antiquarisches Büchlein von vor 1925 - beschreibt Szenen der späten Rokokozeit (c) HESSENMAGAZIN.de
Antiquarisches Büchlein von vor 1925 - beschreibt Szenen der späten Rokokozeit (c) HESSENMAGAZIN.de

[Literaturwelt] Nein? Und doch waren sie wichtig genug, um gemeinsam in einer kleinformatigen Liebhaberausgabe des Kunstverlags Anton Schroll aus Wien verewigt zu werden. In Mozart auf der Reise nach Prag, einer Novelle von Eduard Mörike von 1856 wird eine erfundene Geschichte über Wolfgang Amadeus Mozart erzählt, als hätte sie sich im Herbst 1787 zugetragen. Fritzi bzw. Friederike Löw illustrierte als studierte Grafikerin zwischen 1915-1922 das Büchlein für den Verlag mit Llthographien.

Die Erzählung gilt laut Wikipedia als eine der berühmtesten Künstlernovellen des 19. Jahrhunderts. Wer danach sucht, findet sie hunderfach gelistet im Internet, denn sie wurde immer wieder neu aufgelegt.

Das Buch aus dem Kunstverlag (c) HESSENMAGAZIN.de
Unser Buch aus dem Kunstverlag Schroll, 11 x 8,5 cm winzig (c) HESSENMAGAZIN.de

Eine der ersten Ausgaben verkauft ein Antiquariat für 300 Euro. Diese zweite Auflage stammt laut Angabe aus dem J. G. Cotta-Verlag von 1930 und hat leider ein paar Stockflecken. Dafür aber eine eingedruckte Widmung von Eduard Mörike: 1804 - Stuttgart 1875, Pfarrer in Cleversulzbach.

Als jüngerer "Klassiker der Weltliteratur" wird das gleiche Werk in Ebay für 5,90 Euro angeboten, und die neueren Ausgaben teilweise sogar zum Spottpreis von 1 Euro: Klickmal.

Wer sich lediglich für den Textinhalt interessiert, kann ihn offen und völlig kostenfrei beim Projekt Gutenberg in 11 Kapitelchen bequem und ganz ohne Schnörkelschrift nachlesen: HIER <-KLICK.

Seine Besitzerin vermerkte handschriftlich das Jahr 1924 (c) HESSENMAGAZIN.de
Seine Besitzerin vermerkte handschriftlich das Jahr 1924 (c) HESSENMAGAZIN.de

Unser älteres Büchlein hat etwas über 120 Seiten und enthält wunderschöne farbige Bilder - angeblich Orginallithografien. Nach dem Versuch herauszufinden, ob die Abbildungen darin original oder "nur" gedruckt sind, vermuten wir einfach mal "original gedruckt". Denn bei booklooker kann man das gleiche "Minibuch" für 1 Euro von einem Privatanbieter bekommen. (Eventuell stammt das aber nur von einem schlichten Entrümpler ohne Kunstverstand?)

PS: Falls jemand das Büchlein unbedingt haben möchte, kann er / sie uns ein Angebot machen, so zwischen 1 und 300 Euro. Vielleicht trennen wir uns von dem Erinnerungsstück...

Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZiN.de

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